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Ich war gerade auf dem Weg in die Küche, um zwei Tassen Tee aufzukochen, den sich Adrian und Evelyn wünschten. Es waren nun 3 Tage vergangen nach dem Vorfall mit Adrian und in dieser Zeit ist nichts auffälliges mehr passiert, außer ein paar zweideutige Bemerkungen. Ich fing an gefallen, an ihm und seinen Spielchen zu finden, so viel, dass es mir selbst schon unheimlich war.

Der Wasserkocher piepste einmal, um mir zu signalisieren, dass das Wasser heiß genug war und ich machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer im Ostflügel, wo sich die beiden nur selten befanden. Evelyn hatte sich auf die Couch gelegt um dort zu lesen und Adrian saß im Sessel daneben - nie währe es den beiden in den Sinn gekommen, sich auf das selbe Möbelstück zu setzen. Sie führten keine normale Ehe, fand ich. Solche Dinge wie „ich liebe dich" hörte man nur selten oder garnicht. Evelyn war so auf ihr Buch fixiert, dass sie es garnicht bemerkte, wie ich eine Tasse Tee ein wenig zu ungeschickt vom Tisch hob und sich der Inhalt direkt zwischen Adrians Beine platzierte. Natürlich war das alles andere, als ein Versehen.

„Ach du meine Güte!! Es tut mir so leid, Mr. Powell! Warten sie ich hole ein Tuch!" sagte ich so hysterisch, dass ich mir die Rolle fast selbst abkaufte.

Adrian sprang wie vom Blitz getroffen auf und versuchte mit hektischen Handbewegung die Schmerzen des kochenden Wassers zu lindern - vergeblich.

„Herrgott Adrian! Musst du so schreien? Erschreck mich doch nicht so!" es schien Evelyn wie immer nicht sonderlich zu interessieren, was mit ihrem Mann passierte. Ich rannte in das nahegelegene Gästebad um ein Handtuch zu holen, als mir Evelyn auf dem Rückweg entgegenlief. Verwundert sah ich sie an mir vorbei ziehen, ohne dass sie mich eines Blickes würdigte.

„Falls ich sie rufe - ich bin im Westteil des Hauses um dort weiter zu lesen, ohne das klägliche wimmern meines Mannes." fauchte sie energisch.

Das bedeutete ich hatte freie Bahn, was mein nächstes Spielchen mit ihm anging. Langsam und mit großen Schritten, lief ich im das dunkle Zimmer und schloss die schweren Türen.

„Gut, sie sind endlich da... meine Hose ist voller Tee und..." weiter kam er nicht, denn mit einem leichten Schubs beförderte ich ihn zurück in seinen Sessel und ging vor ihm in die Hocke.

„Ich war ja soo ungeschickt..." flüsterte ich ihm unschuldig zu und begann mit dem Handtuch die Innenseite seiner Schenkel abzutupfen. Er sah mich erst etwas verwirrt an, doch als er verstand was ich vorhatte, schloss er seine Augen und krallte seine Finger in beigen Stoff des Sessels. Provokant rutschte ich mit meinem Handtuch Zimmer weiter nach hinten obwohl dort überhaupt gar kein Tee zu sehen war. Ich schmiss das Handtuch weg und setzte mich ihm gegenüber auf seinen Schoß, um dann die restlichen Knöpfe meiner Uniform zu öffnen. Seine Hände wanderten erst an meine Taille und dann an mein Hinterteil. Ich hab ihm einen langen, gefühlvollen Kuss, als er plötzlich aufsprang und ich zu Boden fiel.

Mit schnellen Schritten lief er in Richtung Bar und schenkte sich einen großzügigen Schluck Whisky ein, schüttete ihn sich in den Rachen und stellte das Glas wieder ab, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. Er trank viel und gern, dass war mir bewusst aber dass er inzwischen so abgehärtet war, schockierte mich irgendwie. Ich spürte die kalten Holzdielen unter mir und verstand garnichts mehr. Innerlich startete ein Wettrennen zwischen meinem Puls und meinem Herzschlag und einen Moment lang fragte ich mich, wer von beiden zuerst zusammenbrechen würde. Er nahm einen verhängnisvollen Schluck direkt aus der Flasche.

Auf seiner Stirn zeichnete sich eine Falte, die ich sonst nur zu sehen bekam, wenn Evelyn ihm wieder mit der Scheidung drohte oder sie ihm wilde Beschimpfungen an den Kopf warf. Er sah mir tief in die Augen, während er zögernd einen Schritt auf mich zu machte und dann wieder abrupt stehen bleib. Er schien komplett überfordert zu sein - etwas das ich von ihm nicht kannte. Er strahlte immer so eine macht aus, dass man meinte, nichts könne ihn aus der Ruhe bringen. Das war es auch was ihn so unglaublich attraktiv machte. Das alter war mir eigentlich egal. So naiv das klingen mag: mir kam es immer auf die inneren Werte an... in seiner Gegenwart fühlte ich mich einfach sicher.

Plötzlich warf er die komplette falsche gegen die Wand und stürzte sich auf mich.

Ich hatte gar keine Zeit, um das absurde Szenario von gerade zu realisieren, denn die Tatsache, dass er auf mir lag um all diese schönen Dinge mit mir zu machen, lies die restlichen Probleme der Welt sinnlos erscheinen.

Schmutzige GeheimnisseWhere stories live. Discover now