Kapitel 49

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Ohne wirklich zu wissen wohin, folgte ich meinen Instinkt und meinen Beinen. Es war so als ob ich einem lautlosen Ruf folgte. Einem Ruf, der mich immer zum selben Ziel führen würde...

Ich trat aus dem Rudelhaus heraus und steuerte auf den hinteren Teil unseres Rudelgrundstückes zu. Kam dem Waldrand immer näher...

Er stand mit dem Rücken zu mir umgedreht. Sein Blick starr auf die untergehende Sonne im Horizont gerichtet...

Je näher ich ihm kam, desto mehr erkannte ich wie angespannt er war. Ohne ein Wort zu sagen, blieb ich neben ihn stehen und blickte ebenfalls durch die dichten Baumkronen hindurch. Einzelne Sonnenstrahlen verfingen sich in den zahlreichen Blättern der Bäume und ich spürte wie sich die Temperatur langsam änderte...

Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut, doch dem Wetter dafür die Schuld zu geben, konnte ich nicht...

Es war diese Nähe zu ihm...

Es war sein Geruch, sein schwerer Atem den ich direkt neben mir hören konnte...

Seine Aura...

Unsere Mateverbindung...

"Eve.." flüsterte er mit heiserer Stimme und drehte sich nun vollständig zu mir um. Doch ich konnte ihn nicht anschauen...

Wie denn auch? Allein seiner Stimme zuzuhören schmerzte mich... Löste ein unerklärliches und doch ganz klares Gefühlschaos in mir.

Jedes einzelne Wort das seinen Mund verließ, verletze mich nur...

"Wie ich sehe hast du dir hier ein ziemlich schönes Leben aufgebaut..." versuchte er eine dezente Konversation mit mir zu führen.

"Ja. Ja das habe ich." Antwortete ich ihm und zog meine Jacke enger um mich.
Eine leichte Abendbrise wehte sachte über uns hinweg und nahm für ein kurzen Moment meine Haare mit sich mit....

Sofort spürte ich seinen intensiven Blick auf mir ruhen und hörte wie er tief nach Luft holte. Doch kein einziges Wort verließ seinen Mund...

Wir schwiegen uns nur an. Sekunden, Minuten vielleicht auch Stunden vergingen, doch niemand traute sich etwas zu sagen...

Ein Zeitgefühl hatte ich nicht mehr und während wir kaum ein Stück vorankamen, nährte sich die Sonne immer mehr dem Abgrund...

Tausende von Farben, tanzten über uns hinweg und beruhigten mein aufgebrachtes Innere...

Und nach so vielen Jahren, kannte ich immer noch nicht seine wahren Farben...

"Wieso?" Fragte ich ihn und dieses eine einzige Wort, trug meine ganze Frust, meine ganze Verzweiflung, meinen ganzen Schmerz mit sich mit.

"Weil ich... weil ich damals zu naiv und feige war. Weil ich nie richtig hinschaute... Weil ich zu egoistisch und egozentrisch war... Weil ich alle schöne Dinge in meinen Leben immer zerstören muss..." er lachte bitter auf und wandte sich kopfschüttelnd wieder dem Waldrand zu.

"Ohne mich wärst du besser dran.." sagte er und dieses Mal war ich diejenige die sich zu ihm umwandte...

Das wars also? Ich sollte mich also mit dieser erbärmlichen Ausrede zufrieden geben? Ich wollte ihn anschreien, ihn schlagen...

Von mir aus alles das jemals zwischen uns war sofort beenden...

Aber das dürfte ich nicht...
Diese Entscheidung durfte ich nicht alleine treffen...

Ehe ich etwas unbedachtes tat und übereilt handelte, zügelte ich erstmal meine Nerven wieder. Ich schloss die Augen und stellte mir meinen kleinen Engel vor, ihr süßes Lachen...

I'm the Alpha's biggest mistakeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora