26. Gedicht "Seelenschmerz"

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Seelenschmerz

Freude, Lächeln, Glück...

Alle diese Gefühle sollte ich genau in diesem Moment fühlen

Ein neues Leben wurde schließlich geboren.

Doch ich fühle nichts als Leere.

Gähnende Leere.

Und irgendwo ganz in der hintersten Ecke – da hockt sie und keimt langsam auf.

Die Wut.

Wut auf alles um mich herum.

Einfach auf die Ungerechtigkeit der Welt. Auf alles und nichts.

Auf mich.

Und mit ihr kommt der Frust, Die Angst, Die Verzweiflung und der Schmerz.

Alle diese Gefühle fallen auf mich herab.

Greifen nach mir.

Zerren an mir.

Ich kann sie nicht abstellen und fühle mich, als würde ich versinken.

Als würde der gesamte Schmerz meines kompletten Lebens auf mich hereinstürzen und mir die

Atemwege abschnüren.

Als würde ich ersticken.

Nein ertrinken!

Ertrinken in diesen ganzen Gefühlen und Emotionen.

Ertrinken an meiner Unfähigkeit.

Ich spüre wie sich die Tränen langsam ihren Weg nach oben bahnen wollen.

Geht doch bitte weg!

Ihr dürft jetzt nicht kommen.

Doch sie steigen weiter auf und ich fühle das Brennen in meinen Augen.

Doch ich schlucke sie herunter.

Ich lächle,

Schaue das Baby in meinen Armen an.

Ich strahle auch noch, wenn ich der Mutter das Kind wieder in die Arme lege und ihr noch einmal

gratuliere.

Dann verlasse ich den Raum.

Ich gehe Schritt für Schritt.

Mit jedem Schritt den ich voran schreite zieht sich mein Lachen immer weiter zurück.

Jeder Schritt lässt die Tränen nach oben steigen.

Mit jedem Schritt kommt die Dunkelheit näher.

Mit jedem Schritt steigt der Schmerz.

Und dann kommen sie.

Die Tränen rinnen unaufhaltsam über mein Gesicht.

Der Seelenschmerz hat Besitz von mir ergriffen.

Ich bin gefangen und keine Rettung ist in Sicht.

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