Treffen im Giftraum

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Jay drückt sich ängstlich an Theo, der diesen beschützend im Arm hält und betet, dass die Löwen so dumm sind, wie sie von den Schlangen immer gehalten werden. Adrien hatte den Zettel laut vorgelesen und im Moment stehen die Löwen zusammen und diskutieren. Theo fürchtete, dass sie auf die dumme Idee kommen, sie alles versuchen zu lassen.

Allerdings, sie haben sich als sehr intelligent erwiesen, wenn es darum geht ihnen Schlangen das Leben schwer zu machen und sie in Gefahr zu bringen. Seine Gedanken wandern zu Antonia und er hofft, dass es dieser gut geht. Lange bleiben seine Gedanken aber nicht bei ihr, denn Jay zittert noch immer in seiner Umarmung und auch Theos Gedanken drehen sich wieder um die Situation, in der sie hier gerade stecken.

In dem Moment, in dem die Löwen die Köpfe synchron zu ihnen drehen und dabei grinsen, dass es den Schlangen eiskalt der Rücken runter läuft, erlischt mit einem Mal alles Licht in dem Raum. Es ist stockdunkel und Jay wimmert ängstlich auf. Theo kann ihn noch heftiger in seinen Armen zittern fühlen und dessen schlanken Finger legen sich mit einer Kraft, die Theo nicht vermutet hat, um seine Arme.

„Wieso ist es so dunkel? Lumos. Lumos." Es ist Nicks Stimme, die beinahe schon panisch durch die Dunkelheit klingt, während Jay sehr kurz vor einer ausgewachsenen Panik steht. Doch bevor er vollständig in diese fallen kann, knallt die Tür zu und das Licht geht wieder. Die Löwen zucken synchron zusammen, denn der Blick aus den Amethystaugen ist eiskalt und direkt auf sie gerichtet.

Adrien ist dumm genug seinen Zauberstab auf die beiden Fünftklässler zu richten. So schnell kann niemand im Raum schauen, da zieht Lucien seinen und nimmt den Löwen ihre ab.  Mit einem hinterhältigen Grinsen macht er sich nicht die Mühe sie zu fangen, sondern lässt sie einfach vor sich auf den Boden fallen. Das er sie damit beschädigen konnte, interessiert ihn nicht.

„Jill." Jay wirft sich der Vertrauensschülerin in die Arme und diese drückt ihn an sich, erleichtert, dass ihrem Schützling scheinbar nichts passiert ist. Jay ist erleichtert, dass nun seine Beschützerin da ist und beginnt vor Erleichterung und emotionaler Erschöpfung zu weinen. Jill streicht ihm mit einer Hand über den Kopf, hebt aber selbst den Blick und wirft den Löwen Blicke zu, die diesen sehr deutlich zeigen, dass Jill richtig sauer ist.

„Jill wir sollten hier raus. Die Löwen kannst du mit deinen Blicken auch später noch töten." „Lucien. Wir kommen nicht durch die Tür." Merkt Theo vorsichtig an, denn er merkt wie alle natürlich wie geladen Jill sind. Auch Lucien ist nicht so ruhig wie normalerweise, man spürt die eiskalte Wut unter seiner Reinblutmaske brodeln.

„Ihr habt uns in eine Falle geführt, aus der wir nicht wieder rauskommen?! Wollt ihr uns alle umbringen?! Du sagst uns jetzt sofort, wie wir hier wieder rauskommen." Luciens ruhige Stimme macht den Löwen mehr Angst, als es jeder Wutausbruch könnte. Seine Stimme ist so scharf, dass sie Glas schneiden könnte, und löst Angst in jedem der Löwen aus, besonders aber in Adrien, der von den schwarzen Augen fixiert wird.

„Ich... weiß es nicht. Ich bin nur mitgekommen, weil Nick es gesagt hat... Ich will nicht sterben." Beginnt er zu heulen und die beiden Fünftklässler finden ihn erbärmlich, wie er wimmernd herumsteht. Lucien ignoriert ihn und reißt Nick den Zettel aus den Fingern, den dieser festkrallt. Lucien knallt ihm eine und nimmt den Zettel dann an sich. Das nun der Nationalheld heulend neben ihm steht stört ihn nicht das kleinste bisschen.

Er überfliegt den Text. „Jill, dass hier ist dein Gebiet." Jill nimmt einen Arm von Jay, der aufwimmert und sich an sie klammert, und nimmt den Zettel entgegen. „So ein Baby. Muss der arme kleine Harry sich von einem Mädchen beschützen lassen? Er ist eben noch ein Baby. Ein Glück, dass er nicht mehr zu Familie gehört. Sonst könnte man ja gar nicht..."

Er verstummt, weil Lucien seine Unverschämtheit zum Grund genommen hat ihm noch eine weitere Ohrfeige zu geben, diesmal auf die zweite Wange. „20 Punkte Abzug für Griffindor für die Beleidigung und nochmal 20 für die Verweigerung einer Aufforderung eines Vertrauensschülers. Und glaub mir, ich habe kein Problem euch noch mehr Punkte abzuziehen, wenn ihr euch noch weiter daneben benehmt. Und für diese selten dämliche Aktion werdet ihr noch einen Haufen Punkte verlieren."

Lucien ist wirklich sauer und das merkt jeder im Raum, weshalb auch niemand etwas sagt um den vor Wut und Trotz heulenden Nick zu verteidigen. Vor Nick, der garantiert wütend werden wird, hat jeder weniger Angst als vor Lucien, dessen Blick allen verspricht, dass er kein Problem hat, jemanden zu schlagen, wenn man eine ähnlich dumme Aktion bringt wie Nick.

Jill hat Nick zwar ebenfalls einen Todesblick zugeworfen, doch nun beschäftigt sie sich eindringlich mit dem Zettel, da sie durchaus mitbekommt, dass sich Lucien um die Löwen kümmert. Nachdenklich wirft sie immer wieder einen Blick zu den Flaschen und murmelt unhörbar vor sich hin, während sie den noch immer weinenden Jay in den Armen hält und versucht sich selbst ruhig zu halten.

„Ich habs." Lucien sieht zu ihr und die anderen atmen erleichtert auf. Selbst die Löwen, auch wenn die es nicht zeigen. Sowohl Jill als auch Lucien können es in den Augen der Löwen lesen und die beiden Ältesten werfen sich einen Blick zu. Allein durch diesen kurzen Augenkontakt verständigen sie sich darauf, wie sie nun weiter vorgehen werden.

Harry Und Das Haus Der Schlangen (Harry Potter-FanFiktion)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن