Kapitel 9 <3

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Ich hörte schon von weiter weg ein Auto herum rasen und wusste genau wer es war. 2 Minuten später kam uns Jonah entgegen, und der sah alles andere als glücklich aus. „Geh in mein Auto!“ „Wieso?“ „Geh in mein Auto verdammt nochmal“ Schrie er mich wütend an. Vor lauter Angst huschte ich schnell an ihm vorbei und setzte mich auf den Beifahrersitz, durch das Fenster konnte ich die beiden bestens beobachten. Ich sah wie Jonah immer roter vor Zorn wurde und Tim nur lachte, dann kassierte Tim eine, schon das zweite mal heute. Jonah drehte sich um und kam auf das Auto zu, schnell drehte ich mich Richtung Windschutzscheibe und tat so,als hätte ich nichts gesehen. Er setzte sich neben mich und würdigte mir kein Blick. Er fuhr mal wieder viel zu schnell und blieb dann letztendlich in unserer Einfahrt stehen. Nun saßen wir da, nebeneinander, schweigend. Ich wollte meinen Mund aufmachen um irgendeinen coolen Spruch zu bringen,um die Stimmung zu lockern, doch ich wollte keinen Wutausbruch von ihm riskieren. Stattdessen fing er an „Was machst du nur Lou..“ seufzte er und blickte zu mir herüber. Er sah traurig und enttäuscht aus. Wieso enttäusche ich in letzter Zeit einfach jeden?

Ich zuckte mit den Schultern „Tim ist doch ganz nett“ sagte ich gelassen, der soll sich jetzt bloß nicht einbilden,dass ich mich bei ihm entschuldige. „Ganz nett.. aha.. und deswegen lässt du dich auch dazu überreden zu kiffen oder was?“ Ok,langsam reichts. „Wer zieht sich denn hier jeden Tag was rein? Ich bin es nicht. Also kann es dir scheiß egal sein was und mit wem ich was mache“ mit diesen Worten stieg ich aus dem Auto und schlug provokant laut die Tür hinter mir zu. Ich ging Richtung Haustür und als ich mich noch einmal umdrehte sah ich Jonah immer noch da sitzen, starrend auf sein Lenkrad. Was geht nur bei dem falsch? Gerade als ich die Haustür hinter mir schloss,hörte ich ihn davonfahren. Hoffentlich baut der jetzt keine Scheiße...

Ich legte mich in mein Bett, doch um lauter Sorge um Jonah konnte ich nicht schlafen. Ich rief ihn an „Ja?“ „Wann kommst du nach hause?“ „Heute jedenfalls nicht mehr“ „Ich dachte wir könnten nochmal reden wegen eben.. und das wir uns dann ne Pizza oder so noch in den Ofen schieben..“ ich hörte ein Kichern im Hintergrund,Mandy. „Ehm Milou ich bin gerade bei nem Kumpel und ich wo..“ „Ne Jonah ist schon ok, viel Spaß noch mit deinem Flittchen“ sagte ich und legte auf. Sofort fing ich an zu weinen, doch wieso wusste ich nicht genau. Hatte ich Schuldgefühle?Oder tat es mir einfach nur weh zu wissen,dass er bei Mandy war?

Ich wählte Julis Nummer, doch löschte dann direkt die Eingabe wieder. Sie wird mir eh nur irgendwas von Liebe und so einen Kram vordudeln. Ich ging in die Küche und schob mir eine Pizza in den Ofen. Dann ging ich ins Wohnzimmer und schaltete alle Sender durch, doch es lief nichts gescheites. Ich durchsuchte das ganze Wohnzimmer nach DVDs, bis ich endlich welche fand. Es waren hauptsächlich alte Disneyfilme von mir früher, also legte ich Bambi in das Laufwerk ein und machte es mir mit der Pizza, Kakao und einer Decke auf dem Sofa gemütlich. Ich fühlte mich wie eine unglücklich verliebte. Bloß, dass ich nicht verliebt bin. Hoffe ich zumindest..

Als ich aufwachte spürte ich zwei starke Arme unter mir, die mich die Treppe hoch trugen „Daddy?“ ich versuchte das Gesicht der Person zu entziffern, doch es war zu dunkel. Ich vernahm ein kleines Grinsen, ich war noch ziemlich im Halbschlaf. Die Person legte mich in mein Bett und wandte sich Richtung Tür „Dad,bitte bleib bei uns.. verlass uns nicht schon wieder..“ ich fing an zu weinen und die Person kam wieder auf mich zu und nahm mich in den Arm. Sie roch nach Bruno Banani. „Milou beruhige dich.. ich bin es nur“ Jonah deckte mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich beruhigte mich wieder,doch ich war hellwach. Als er das Zimmer verließ, starrte ich nur auf die Decke. Wieso ist er schon da? Warum schläft er nicht bei Mandy? Ich blickte schnell auf die Uhr 3 Uhr.. ich werde morgen bzw. heute einfach zuhause bleiben. Ich stand auf und schlich leise die Treppe in das nächste Stockwerk hinunter, ich hörte Eminem aus Jonahs Zimmer und klopfte an. Ich vernahm ein Ja und öffnete die Tür, so dass ich gerade nur meinen Kopf hindurch strecken konnte „Kann ich reinkommen?“ er lächelte und klopfte neben sich auf den freien Platz in seinem Bett. Ich setzte mich neben ihm und sah ihm dabei zu, wie er seine Gitarre stimmte. „Spiel mir was vor!“ forderte ich ihn auf, doch er schüttelte nur mit dem Kopf. „ Nein nein, Dad mag es nicht,wenn ich im Haus Gitarre spiele“ „Achso, bist du deswegen nach hause gekommen, weil Mum und Nicholas wieder von ihrer Geschäftsreise da sind?“ er schüttelte den Kopf „Nein, ich wollte dich bloß nicht alleine lassen“ Ich musste grinsen, er lachte nur auf „Mach dir ja keine Hoffnungen“ da fiel mir wieder was ein „Was hast du eigentlich gegen Tim?“ „Ich hab eigentlich nichts gegen ihn, wir gehen oft zusammen Weiber aufreißen,aber das was er im Moment macht,finde ich nicht gut“ „Und was macht er?“ „Das geht dich nichts an..“ murmelte er und stimmte weiter seine Gitarre ein. Meine Augen wurden nach einer gewissen Zeit ziemlich schwer und ich spürte wie ich dem Kopfkissen immer näher kam..

Bad Brother? No thanks.Where stories live. Discover now