Teil 30

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*Sicht Patrick*

Ich wusste nicht, was das sollte. Aber es hatte Manu verletzt. In meinen Augen bildeten sich Tränen. Claus stand vor mir und sah mich wütend an. „Was soll der Mist?" fragte er schließlich wütend. „Ich.. ich weiß nicht was Basti meinte. Ich.. scheiße.", stotterte ich. Dann drehte ich mich um und rannte hinter Manuel her. Ich wollte keinen Streit. Ich wollte nicht, dass er denkt das ich jede beliebige knalle. Das war nicht mehr ich. Doch leider wusste ich nicht, wo er hin war. Ich ging also die Stufen hoch und öffnete unser Zimmer. Und zu meiner Zufriedenheit saß er da auf dem Bett. Schniefend mit etwas Klopapier in der Hand. Als er mich sah, wischte er sich die Tränen weg. „Manuel.", sagte ich leise und kniete mich vor ihm hin. Er schaute mich nicht an. „Lass mich in Ruhe.", antwortete er nur. Ich griff seine Hand, die er aber sofort wegriss. Ich seufzte. „Hör mir doch bitte zu.", bettelte ich. Doch er sah mich nicht an. „Manuel. Ich meine das Ernst mit dir. Ich verarsche dich nicht, das musst du mir glauben. Ich würde dir nie schaden wollen. Sebastian will nur herausfinden, ob ich Schwul bin oder so. Aber er hasst solche Menschen und ich möchte ihn als Freund nicht verlieren. Kannst du das nicht irgendwie nachvollziehen?" Ich griff wieder nach seiner Hand, die er dieses Mal zum Glück nicht wegzog. Doch er schüttelte den Kopf. Man sah, dass er ziemlich mit den Tränen kämpfe. Sein Kehlkopf rutschte immer wieder nach unten und nach oben. „Ich will dir nicht weh tun.", sagte ich dann mit fester Stimme. Jetzt sah Manu mich an. „Es tut weh, sowas zu hören.", sagte er leise. Ich strich ihm über seine Wange, die rot und Nass waren . „Bitte. Ich wusste nicht wie ich mich Verhalten sollte. Sebastian reitet mich gern in unangenehme Situationen. Und er hat einen Verdacht.", erklärte ich weiter. „Und es wäre so schlimm, wenn du dich outest?", fragte Manu nun gereizter. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, was ich bin." „Alles klar.", sagte Manu und stand auf. Ich fiel dabei auf mein Hinterteil. Er griff nach seiner Stoffjacke und verließ das Hotelzimmer. „Scheiße!", brüllte ich und trat gegen das Holzbett.

*Sicht Manuel*

Frustriert ging ich zurück zu den Bussen. „Da sind sie ja.", sagte Herr Baumgarten zu mir. Ich antwortete nicht, sondern stellte mich schweigend neben Claus. „Alles gut?", erkundigte er sich. Ich schüttelte den Kopf. Ich war gespickt von Wut und Trauer und wusste überhaupt nicht, was ich halten sollte. Er hatte mir sozusagen gesagt, dass er mich liebte. Doch anderseits wollte er es nicht. Er wollte uns verheimlichen. „Jetzt fehlt nur noch einer.", hörte ich Herr Jetschiny sagen. Ich sah mich um. Palle schien noch nicht nachgekommen zu sein. „Hat jemand Patrick gesehen?", fragte Herr Jetschiny nun in die Menge. „Wo ist er?", fragte Claus zu mir. „Auf dem Zimmer.", antwortete ich. Claus hob seinen Arm. „Er war noch auf dem Zimmer.", sagte er dann. „Mögt ihr ihn mal bitte holen?", fragte Herr Baumgarten. Claus nickte. „Ich geh schon.", sagte er und ging auch schon davon.

*Sicht Patrick*

Mit angezogenen Knien und den Kopf auf ihnen, saß ich vor dem Bett und heulte. Ich hasste Sebastian. Nur wegen ihm war das alles so. ich hörte das Piepen der Tür und hob meinen Kopf an. Doch zu meiner Enttäuschung war es nicht Manu, sondern Claus. „Da steckst du ja.", sagte er und reichte mir die Hand, um mir hoch zu helfen. „Danke.", antwortete ich leise. Mir war es furchtbar peinlich, dass er mich heulen sah. „Wir warten alle auf dich.", sagte er und wollte schon wieder gehen. Ich seufzte. „Claus? Was sagt Manuel dazu?", fragte ich ihn. Er drehte sich zu mir und schürzte die Lippen. „Er ist ziemlich verletzt. Hast du mit ihm geredet? Er wollte eben nichts sagen." „Ich wollte ihm erklären, dass Basti uns nur Testen wollte. Er denkt, zwischen mir und Manuel läuft was. Und wegen der Reaktion, denkt er es jetzt zu Hundert Prozent." Ich ließ mich auf das Bett nieder. „Läuft da denn was?", fragte er weiter. „Redet Manu nicht darüber?", entgegnete ich nur. Claus zuckte mit den Schultern. „Das will ich von dir wissen." Ich stand wieder auf und trank ein Schluck aus meiner Wasserflasche. „Ich sag mal so. Irgendwie ja. Ich denke ja. Ja, doch.", antwortete ich dann. Claus sein Gesicht erhellte sich. „Küss ihn.", sagte er dann. Ich riss die Augen auf. „Als ob er das jetzt noch will." „Du hast den ganzen Tag Zeit mit ihm darüber zu reden. Nutz es. Und jetzt komm. Die wundern sich bestimmt schon wo wir bleiben.", sofort öffnete er die Tür und schlüpfte hindurch. Ich hinter ihm her.

Der Austauschschüler /eine Kürbistumor fanfictionOnde histórias criam vida. Descubra agora