12 - day two

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TAEHYUNG

Mein Schlaf war unruhig und alles andere als erholsam. Ständig war ich mitten in der Nacht zitternd aufgewacht und hatte Todesängste durch litten. Schweißgebadet und den Tränen nahe, weil mir immer klarer wurde, dass diese ganze Sache nicht gut enden würde... Außerdem waren da diese Träume... Albträume, in denen Chanyeol zu Tode geprügelt wurde, in denen Baekyhun erschossen wurde oder in der ich in den Lauf einer Pistole blicken musste... Gott, ich hatte doch niemals irgendwem etwas getan, wieso musste ich dann hier landen?

Als ich schließlich endgültig wach wurde und einfach nicht mehr einschlafen konnte, weil die Gedanken der Angst in meinem Kopf so laut schrien, dass mein Geist einfach keine Ruhe mehr fand, war es immer noch dunkel draußen.

Aber ich konnte jetzt einfach nicht mehr nur herumliegen und nichts tun. Ich musste irgendwie handeln, also stand ich schließlich auf und suchte nach irgendeinem Ausweg von hier, doch die Tür und die Fenster waren immer noch verschlossen und mir fiel kein richtiger Plan ein von hier zu entkommen, egal wie lange ich mir den Kopf darüber zerbrach.

Ich war so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht die Schritte bemerkte, die sich meinem Zimmer genähert hatten und so zuckte ich heftig zusammen, als das Klicken ertönte, das zeigt, dass die Tür aufgesperrt wurde. Mittlerweile war die Sonne schon aufgegangen.

Sofort überkam mich Angst und ich versuchte mich auf alles gefasst zu machen... Vielleicht würden jetzt die letzten Minuten meines Lebens beginnen... Wer auch immer nun kam, war vielleicht bewaffnet und hatte den Auftrag mich zu verletzen... oder vielleicht sogar zu töten... Aber vielleicht hatte ich ja auch Glück und die Person würde mir sagen, dass mein Vater getan hatte, was Jungkook von ihm wollte und ich würde von hier weg kommen... was für eine schöne Vorstellung.

Doch als die Tür schließlich auf ging, wusste ich, dass nichts Gutes auf mich warten würde. Yoongi betrat den Raum und so mich dabei so kalt und abschätzig an, dass ich ängstlich schluckte.

"Mitkommen", meinte er nur und verließ dann auch schon das Zimmer. Ich entschied mich seinem Befehl einfach Folge zu leisten, denn ganz ehrlich - ich hatte eine verdammt Angst vor ihm. Schon gestern war er mir echt gruselig vorgekommen, irgendwie so kalt und einfach... angsteinflößend. Ich würde niemals vergessen, wie er mich gestern angesehen hatte, als er seine Pistole auf mich gerichtet hatte.

Also lief ich ihm einfach brav hinterher, während er durch die Villa schritt. Eigentlich wäre das nun wohl meine Chance zu fliehen, denn Yoongi drehte sich kein einziges mal zu mir um... Vielleicht würde er erst zu spät merken, wenn ich plötzlich weg war... Aber irgendetwas sagte mir, dass ich es nicht riskieren sollte. Vor allem nicht bei Yoongi.

Ich folgte Yoongi nach unten und schließlich nahm er eine Treppe, die offensichtlich in den Keller führte... und das war der Moment, in dem ich endgültig Panik bekam und stehen blieb. Wenn ich jetzt da runter ging... ich wusste nicht, ob ich jemals wieder lebend nach oben kommen würde.

"Taehyung, du hast genau drei Sekunden hier herunter zu kommen, sonst wirst du es bereuen, verstanden?", schallte auf einmal Yoongis genervte Stimme zu mir herauf. Das war wohl meine Chance, um abzuhauen. Noch könnte ich es schaffen... Jetzt oder nie.

Doch ich entschied mich für das "nie". Ich war eben schon immer ein Angsthase gewesen und irgendeine naive Stimme in meinem Köpfchen sagte mir, dass ich es vielleicht doch überleben würde... Immerhin hatte Yoongi gestern auch immer wieder etwas gesagt, damit Namjoon mich in Ruhe ließ... Vielleicht wollte er mich ja beschützen.

Also lief ich mit zitternden Beinen die Treppen nach unten und wurde dann auch schon von dem Weißhaarigen am Oberarm gepackt und in einen Raum gezerrt, wo er mich sofort auf einen Stuhl drückte, an dem er mich fesselte. Dann schloss er die Türe nach draußen ab... und oh Gott, ich würde sterben. In diesem Raum gab es nur diesen verdammten Stuhl und einen kleinen Tisch, sonst nichts... Und ich meine Arme waren gefesselt, ich konnte mich praktisch nicht mehr bewegen... Wieso sollte er dies tun, außer er wollte mich töten?

"Okay, Taehyung, wir zwei Hübschen werden uns jetzt einmal unterhalten und ich rate dir mich nicht anzulügen... Das könnte sonst böse für dich enden, denn ich werde es heraus finden", begann Yoongi mit drohender Stimme und sah mich dunkel an, während aus seinem Hosenbund auf einmal eine Pistole zog, die er dann auf dem kleinen Tisch vor mir ablegte.

Ich konnte gar nicht anders als die Waffe mit riesigen, verängstigten Augen anzustarren. Ich zitterte am ganzen Körper.

"Du wirst mir jetzt alles erzählen, was du über die Geschäfte deines Vaters weißt, verstanden?"



Aloha~

Denkt ihr, müsst ihr Angst um Taehyungie haben? Oder dass er vielleicht doch mehr weiß, als er vorgibt?

Ich hoffe ihr seid gespannt auf das nächste Kapitelchen. :3

xoxo fairy

stockholm syndrome • taekookWhere stories live. Discover now