Untitled 23

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Nun saß ich hier, alleine mit paar anderen in einem Raum bewacht durch eine Lehrkraft, die uns jedesmal ermahnt, wenn wir auch nur ein Pieps von uns geben.
Das war das erste Mal, dass ich nachsitzen musste und dann nur wegen Jimin. Wieso kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen?
Aus uns würde nie etwas werden, denn der Ex von meinem besten Freund war tabu.
So besagt es die unausgesprochene Regel.
Zudem hatte ich keine Zeit für einen Freund, er würde mich nur ablenken und meine Noten noch tiefer sinken lassen.

Das gute aber am Nachsitzen war, dass ich hier ungestört meine Hausaufgaben machen kann.
Würde nur die Motivation mitspielen.
Verzweifelt kritzelte ich irgendwas in mein Matheheft. Aber es war aussichtslos, ich bekomme die Sachen einfach nicht hin, deshalb schaute ich aus dem Fenster und träumte vor mich hin.

„Brauchst du Hilfe?"
Erschrocken sah ich nach rechts. Ich konnte meinen Augen nicht glauben, als ich Jimin sah. Genau er hatte mir noch gefehlt.
Ohne auf meine Antwort zu warten setzte er sich neben mich und packte sich mein Heft, samt Buch.
„Was soll das?! Verfolgst du mich?"

Da ich leicht laut wurde, sah mich die ältere Lehrperson schon böse an, weshalb ich meine Klappe hielt und nicht laut los schrie. Auf noch mehr Ärger konnte ich getrost verzichten.

„Das ist eigentlich ganz einfach, wenn du die Formel drauf hast", fuhr er leise fort und ignorierte meine Fragen gekonnt.
Er zeigte mir die richtige Formel für die Aufgabe und erkläre mir wie ich weiter fortfahren kann. Vor Schock konnte ich einfach nichts weiters mehr sagen.
Eigentlich sollte ich ihn vom Stuhl stürzen, aber seine Hilfe nahm ich in diesem Moment gerne an, denn sonst würde ich es nie verstehen.

„Die Lehrer erklären dass immer viel zu kompliziert, obwohl es einen leichter Weg gibt, um das zu verstehen."
Aufmerksam hörte ich ihn zu und rückte unbewusst ihm näher, damit wir leise reden konnten. Es machte plötzlich "Klick" und die Rechnung, kam mir nicht mehr so kompliziert vor, wie vorhin.
„Hier mach die Aufgabe mal alleine, ich korrigiere dich dann."
Artig nickte ich ihm zu und legte das Heft wieder vor mir.
Die Rechenaufgabe löste sich fast wie von alleine, was sogar mich staunen lies. Als ich dann noch eine weitere löste, klappte ich mein Heft zu. Erst jetzt wurde mir bewusst , wie nah Jimin an mir war, schon so nah, dass ich seinen Atmen spüren konnte und unsere Finger nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren rückte ich schnell von ihm weg.
Reiß dich zusammen Jungkook...

„Eigentlich sollte ich dir danken dafür, aber wegen dir muss ich nachsitzen."
„Tut mir leid dafür, ich wusste nicht, dass du so reagieren würdest. Wieso bist du auf einmal so kalt zu mir."

„Weil es ein Fehler war, dass ich mich mit dir getroffen habe. Aus uns würde nie etwas werden verstehst du?
Halt dich einfach fern von mir."

Nachdem ich diese Worte ausgesprochen habe, wurde mir klar, wie eiskalt diese Worte sich anfühlten und als ich dann die Trauer in Jimins Augen sah, bemerkte ich wie sehr ich ihn verletzt hatte.
Sofort fühlte ich mich schlecht, aber was einmal gesagt wurde kann nicht zurück genommen werden.

„Tut mir leid Jungkook ich wollte dich nicht belästigen. Ich werde dich in Ruhe lassen."
Mit diesen Worten packte er seine Sachen zusammen und ging an einen anderen Tisch.
Obwohl ich das erreicht hatte was ich wollte, fühlte sich das Ergebnis mehr als falsch an. Das letzte was ich machen wollte, war jemanden verletzten und das hatte ich nun auch gemeistert.
Was ist nur aus mir geworden?

Die Zeit verging leider nicht wie im Flug, vielmehr fühlte es sich an, als würde ich hier schon Tage sitzen.
Ab und zu sah ich rüber zu Jimin, der etwas in ein Heft schrieb, oder leer vor sich hin starrte.
Nicht einmal sah er zu mir.
Ein Stich war jetzt deutlich in meinem Herz spürbar.
Ein Stich, der jedesmal mehr schmerzte und auch Tage lange nicht vergehen würde...

Connected {Jikook}Where stories live. Discover now