Mondwolf

Du Hattest Es Versprochen..

„TESSA... TESSA, du musst aufstehen!"

Entweder ich schlafe noch oder Mai steht wirklich in mein Zimmer und schreit mich an?!

Langsam und darauf bedacht nicht sofort ins Licht zu gucken. Öffne Ich meine Augen und da Mias Gesicht so nah ist. Zuck ich weg.

BUUM

UPS da war wohl doch das Bett zu Ende.

„Sag mal, spinnst du mich an einen freien Tag um" mein Blick fliegt kurz zu meinem Wecker, bevor ich meine Augen zu Schlitze klein mache und es nicht glauben kann. „Um halb 9 zu wecken?"

Langsam krabbel ich von Boden auf mein Bett und danke Gott, das mein Arsch nicht so doll weh tut.

Auf den Bauch schmeiß ich mich wieder auf mein Bett und schließe die Augen.

„Nein Tessa. Komm wir haben nur noch 20 Minuten" quasselt sie hysterisch weiter. Ich ziehe darauf aber nur mein Kissen auf mein Kopf. „Für was?"

„Sam hat sich freiwillig gemeldet, für die Werwölfe zu arbeiten und wenn.." „WAS?" kreische Ich und lass sie nicht mal zu Ende Reden und stehe sofort wie von der terantel gestochen auf meinen Beinen. Die Müdigkeit ist weg und ich bin hellwach und sehe meine Freundin ungläubig an.

Nein, das kann nicht sein! Wieso sollte er so ein shit machen?

„Ella hat mich angerufen und mir das gesagt. Jetzt komm, der Bus fahrt in 15 Minuten" während sie mir das sagt. Rennt sie zu meinem Schrank und schmeißt mir einfach Klamotten gegen den Kopf und mir ist auch egal, was ich da nun anziehe. Es zählt nur eins.

Wir müssen Sam erwischen.

Schnell wie der Blitz Reiß ich mir schon fast die Schlafklamotten vom Leib und ziehe einfach die Sachen, an die mir Mai hinschmeißt und schlüpfe in meine Schuhe.

„Los jetzt" scheucht mich Mai dann auch schon, als ich Grad in mein anderen Schuh anhabe und zieht mich aus mein Zimmer.

Wir rennen an meiner Tante vorbei, die wohl Grad erst wach geworden ist, den sie schaut uns nur verdattert hinterher und daran erkennt man, das sie wirklich Grad erst aufgewacht ist. Da sie uns nicht anmeckert.

Aus der Haustür raus und immer noch im klammer griff von Mai. Rennen wir zum Tor.

Was denkt sich Sam nur dabei? Sich freiwillig melden, um bei diesen Idioten zu arbeiten.

Völlig außer Atem biegen wir um die letzte Kurve und rennen auf eine kleine Menschenmenge zu. Die sich alle vor dem offenen Tor, aber hinter der Schranke versammelt haben.

„Gott da seit ihr ja endlich", schreit uns da dann auch schon Ella entgegen und schubst dabei ein Mädchen weg, als sie auf uns zu stürmt.

„Was... Wo... Sam" gebe ich aber nur abgehakt und Luft japsend wieder, da ich einfach eine Niete im Sport bin und es wohl immer bleiben werde und außerdem. Bin ich vor knapp 10 Minuten erst wach geworden!

„Vorne" gibt sie mir aber nur die Antwort und zieht Ella und mich mal wieder mit.

Wir quetschen uns durch die paar Leute und Selina, die Tochter meine Tante. Sie steht mit ein paar Freunden hier rum.

Ich überhöre einfach ihre dummen Kommentare und Kralle mich an die Schranke um nicht wieder zurückgedrückt zu werden.

„Da", schreit dann aber auch schon Mai und zeigt mit dem Finger zum offenen Bus, wo ein paar Kerle reingeschubst werden.

Ja, dann sind da wohl die, die ihre Strafe jetzt abrichten dürfen.

Aber wen ich dahinter sehe und es leider auch nicht träume. Lässt mich die Luft anhalten!

„Das kann doch nicht.." nuschel ich erst vor mir her bevor ich dann einmal ganz laut „Sam" schreie und dafür doof angeguckt werde.

Besagte Person bleibt sofort stehen und dreht sich halb zu mir um. Während die anderen Handschellen anhaben. Hat er die eine an einer Reisetasche und die andere in seiner Hosentasche.

Seine blonden Haare stehen sonst wie immer von seinem Kopf ab, aber auch wenn wir so weit weg voneinander stehen. Kann ich etwas in seinen Augen Leuchten sehen, was ich so Lange schon nicht mehr gesehen habe, aber was ganz anderes lässt mich staunen schon fast nicht glauben, obwohl ich es mit eigenen genau sehe.

Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben und seit einer langen Zeit. Sehe ich ihn dann endlich wieder lächeln.

Sein bekanntes Sam Lächeln ist wieder da.

Und bevor ich überhaupt noch was schreien oder sagen kann, dreht er sich mit diesem Lächeln um und verschwindet in den Bus.

Und mein Herz setzt einmal schmerzlich aus. So als, ob es Grad voll Kanne, auf die Fresse geflogen wäre.

„Du hast es mir doch versprochen" fängt meine Stimme, ohne dass ich es kontrollieren kann an zu kreischen und mein Körper setzt sich in Bewegung.

Ich springe über die Schranke und bevor Ella oder Maila mich davon abhalten können. Renne Ich zu dem schon geschlossenen Tor.

Ich kralle meine Finger in den Zaun und trete einmal dagegen. Die Leute hinter mir vollkommen ausgeblendet. „Du hast mir versprochen, dass du mich nicht verlässt" Schrei ich weiter und sehe zum Bus fester, wo ich Sam sehe.

Er schaut zu mir und ich zu ihm. Er lächelte immer noch, bevor er einmal an die Fenster Scheibe haucht und mit dem Finger auf die Scheibe 'Tessa'schreibt mit einem für immer Zeichen.

Sein Lächeln schenkt er mir so Lange, bis der Bus sich bewegt und ich nur noch den Arsch vom Bus sehe.

Der Wärter des Tors zieht mich vom Tor weg und ich lass es über mich ergehen. Er stellt mich hinter die Schranke, wo meine Freundinnen dann schon auf mich zu eilen und mich gleichzeitig umarmen.

Ich kann aber nichts anderes, als emotionslos grade auszustarren.

Ich wurde wieder allein gelassen. Mein bester Freund hat sich gegen mich entschieden. Er hat sich freiwillig für die Biester entschieden.

Als mich Maila und Ella loslassen, setzte ich mich ohne ein Wort in Bewegung. Ich will einfach wieder ins Bett und schlafen, auch wenn ich bestimmt nicht mehr einschlafen werde und es die Hexe erst gar nicht zulässt.

„Hast du eigentlich gesehen, wie dich dieser Typ im grauen Shirt dich angeglotzt hat?"

„Ja, voll unheimlich. Ich dachte, der will mich fressen!"

„Oh vielleicht wollte er dich zum Nachtisch?!"

Mai und Ella fangen darauf an zu lachen und ich mach das, was ich immer mache. Einfach die Augen verdrehen.

„Ach komm schon Mai, du musst zu geben, selbst wenn er ein Wolf war, war er heiß" lacht Ella weiter, worauf Mai nur ein schrilles Ja wieder gibt und wieder mit lacht.

Sam, wieso hast du mich mit den alleine gelassen?

Wieso bist du überhaupt, ohne eine Erklärung gegangen?

Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt? Wolltest du mir nicht ins Gesicht sehen, wenn du dein Versprechen brichst?

Ich verstehe sowieso nicht, was plötzlich mit dir los war! Haben wir dir nicht mehr gereicht? Haben dir die Monster irgendwas eingeredet? Wieso hast du nicht mit mir geredet?

„Tessa?"

„mh?"

Ich drehe mich zu Maila und sehe erst da, dass Ella gar nicht mehr da ist.

„Du weißt, das ich dich niemals alleine lasse, oder? Und auch wenn ich nicht weiß, was mit Sam los war oder ist. So weißt du doch, dass er dich wie eine Schwester liebt, oder?"

Nur keine Schwäche zeigen

„Klar, er hatte bestimmt einen Grund" lächel ich so falsch wie man nur lächeln kann und auch wenn ich weiß, das Mai mir das mal so gar nicht glaubt, so nickt sie es ab. Sie weiß nämlich auch, dass ich niemals Schmerz zeigen werde oder heulen würde oder darüber sprechen würde.

Sie umarmt mich noch kurz, bevor sie dann weiter Grad aus läuft und ich nach links gehe.