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Mark Point Of View

„Pass auf dich auf Markie.. Du weißt, dass das alles auch für uns nicht einfach ist. Immerhin.. Bist du doch unser Sohn!"

Ich nicke meiner Mutter bloß leicht zu, bis ich ihre Arme um mich spüre.
Sofort fange ich an zu weinen.

Warum muss ich hier weg?
Warum kann ich nicht bleiben?

Ich will nicht nach Seoul, ich will nicht weg von hier, nicht weg aus Los Angeles, nicht weg von meiner Familie..

„Ich weiß, dass dir das schwer fällt, aber du hast dort einfach bessere Chancen als hier.."

Sie küsst meinen Haarschopf, bevor sie weiter spricht:
„Du kannst dir dort ein besseres Leben aufbauen, als wir es dir hier ermöglichen könnten.
Ich weiß, wie sehr du hier leidest..
Das kann ich nicht mehr ansehen.."

Ich antworte nicht darauf, weil ich weiß, dass meine Mutter recht hat.

Ich habe eine tolle Familie.
Ich habe ein gutes Elternhaus und sehr liebe Geschwister, doch leider sieht meine Existenz nicht jeder hier als notwendig.

Meine Familie schickt mich nach Seoul, zu meinem besten Freund Jinyoung, um dort ein neues Leben anzufangen.
Meine Eltern vertrauen Jinyoung und seiner Familie, wir kennen sie schon ewig.

Sie waren vor geraumer Zeit nach Seoul gezogen, da Jinyoungs Vater dort einen besseren Beruf bekommen hatte.

Nun soll ich zu Ihnen ziehen.

Abseits der ganzen Schikane hier.

Mir kommen wieder Tränen und ich halte es nicht mehr bei meiner Mutter aus, sodass ich in mein Zimmer renne und die Tür zuschlage.

Ich schließe sie ab und fange wieder an zu weinen.
Ich will nicht, dass meine Mutter sieht, dass ich weine.

Sie ist die einzige, die im Moment im Haus ist.
Mein Vater ist auf der Arbeit und meine Geschwister in der Schule.

Ich bin schon von meiner Schule abgemeldet.
Ich soll in Seoul auf eine neue Schule gehen.
Es ist schon alles abgeklärt.

Ich höre durch meine Schluchzer hindurch, wie meine Mutter an meine Zimmertür kommt und auch beginnt zu weinen.

„Es tut mir so leid, für alles was du tun musstest, was sie dir angetan haben. Es tut mir leid, dass wir dir nie helfen konnten und es nicht einmal bemerkt haben.." ,
Sie wird von ihrem eigenen Schluchzer geschüttelt und verschluckt sich leicht, woraufhin sie Husten muss und sich ihr Englisch unverständlich anhört, dann spricht sie weiter:
„.. Ich fühle mich wie eine Rabenmutter, wenn ich sehen muss wie du dich einschließt, wie du uns alle wegstößt..
Ich vermisse dich jetzt schon Mark, aber in Korea wird es dir sehr viel besser gehen.
Wir kommen dich besuchen, so oft es uns möglich ist..
Aber bitte versuch dort Anschluss zu finden..
Denn du bist das Wichtigste für uns auf dieser Welt, für deinen Vater, deine Geschwister und auch für mich.."

Damit endet sie ihren Vortrag und schleicht, immernoch weinend, von der Tür weg.

Sie hat recht, ich sollte mich nicht so anstellen.
Vielleicht ist es gut hier weg zu sein.

Dort würde ich vielleicht nicht wegen meiner Herkunft ausgelacht.
Nicht wegen meines ost-asiatischen Touches vermöbelt.
Nicht geschlagen.
Nicht bedroht.
Nicht verletzt.
Nicht erpresst..

All das hatten sie getan.
Mir angetan.
Anfangs, weil ich anders war.
Dann, weil ich mich nicht wehrte.
Später, weil sie bemerkt hatten, dass ich alles tat, was sie von mir wollten.

Sie sind Sadisten.
Wegen ihnen ist nicht nur mein inneres, sondern auch mein Äußeres zerstört.

All diese Narben auf meinem Rücken stammen von ihnen.
Ich bin froh, dass ich meinen Rücken nicht selbst sehen muss.

Doch meine Finger muss ich jeden Tag sehen.
Sie sind das letzte, was sie mir antaten, bevor meine Eltern beschlossen mich nach Seoul zu schicken.

Sie sind immernoch nicht geheilt.

Wie auch..
Wenn Sie meine Finger mit Backsteinen zertrümmert hatten.

Mein Körper beginnt erneut zu zittern, als mir das Szenario erneut in den Kopf schießt.
Meine Schreie, ich sah meine Zukunft an mir vorbei ziehen.
Welchen Beruf soll ich auch mit kaputten Fingern ausüben?
Ich sah Blut, so viel Blut..

Dann hatten sie mich losgelassen und waren abgehauen, ich war so schnell wie möglich nach Hause gelaufen und stand weinend vor meiner hilflosen Mutter.

Um diesen Gedanken wieder zu verdrängen hole ich meinen Koffer unter meinem Bett hervor und beginne Dinge einzupacken, die ich in meiner Neuen Heimat brauchen werde.

Viele Dinge lasse ich im Schrank, da sie mich zu sehr an die Qualen erinnern.

Morgen Abend würde ich fliegen.

Weg von meiner Heimat, weg von meiner Familie, weg von meiner Vergangenheit, in ein neues Land, mit neuen Leuten und einer komplett neuen Sprache..

Und das einzige, was mich noch an die furchtbare Zeit hier erinnern soll sind Fotos der Familie und meine dürftig verbundenen Hände.

Eigentlich ist die Idee meiner Mutter, mich nach Korea zu schicken, nicht verwerflich, da sie nur das Beste für mich will..
Wäre da nicht der Fakt, dass ich bis dato kaum Koreanisch kann..

×××

Ayo..
Ich bin zurück mit einer neuen Geschichte!
Diesmal MarkSon, weil ich finde, dass ihre Charaktere sehr gut in die Rollen passen, die ich mir für sie ausgedacht habe.
Ich hoffe dir gefällt die Geschichte, Kritik ist jeder Zeit gerne gesehen :))

-鹿晗 out-

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