fifteen.

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Paris

Der erste Stop war Paris. Es war überraschend einfach, durch die Flughafenkontrollen zu kommen. Gesucht schien Lena also noch nicht zu sein. Doch innerhalb von Europa würden sie die vierrädrige Fortbewegung nutzen. Nur um sicher zu gehen. 

Durch ihre Ersparnisse konnten sie sich ein Hotelzimmer leisten. Bucky kam aus dem Badezimmer. "Hat es einen Grund, wieso gerade Paris?", wollte er wissen. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich war noch nie hier." Überrascht sah er sie an. 

"Du lebst seit 200 Jahren und warst noch nie in Paris?" "Die meiste Zeit lebte ich in Deutschland. Dann ging ich nach dem Krieg in die USA", erzählte sie. Und seitdem war sie dort umher gezogen. Hatte die Sprache gelernt. Konnte sie nun akzentfrei sprechen, worauf sie stolz war, und war glücklich gewesen. 

Sie blieben einige Tage da. An den Abenden erzählte Lena ihm immer, was sie wusste, Tagsüber erkundeten sie die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. An einem Abend gingen sie essen und sahen sich danach die Beleuchtung des Eifelturms an. Lena lächelte.

"Darf ich dir eine Frage stellen?", wollte Bucky wissen und sah zu ihr. Lena nickte. "Wie nah standen wir uns wirklich?" Sie hatte die Sache mit der Freundschaft vorerst aufrecht erhalten. Lena runzelte die Stirn. "Wieso fragst du?" Er nahm ihre Hände und zog sie etwas näher. "Weil ich nicht glaube, dass wir Freunde waren. So fühlt es sich nicht an", erklärte er und nun musste sie lächeln. 

Berlin

An diesem Abend kam es noch nicht zu einem Kuss. Der ließ auf sich warten. Bis sie in Berlin waren. Vor dem Brandenburger Tor schien Bucky es dann nicht länger auszuhalten. Lena musste lächeln. Sie war die Sache extra langsam angegangen. Wollte nichts überstürzen. Denn tagsüber waren sie beide glücklich. 

Doch in der Nacht plagten sie Albträume. Dass Bucky welche hatte, wurde ihr bewusst, als sie durch ihren wach war und Bucky weinend aufschreckte. Mittlerweile war das häufiger der Fall gewesen. Dann nahm sie ihn in den Arm. Versicherte ihm, dass HYDRA zerschlagen war und er frei ist. 

Wovon er träumte sagte er nicht. Er sagt, es gäbe Dinge, über die wolle er nicht sprechen und sie akzeptierte das. Denn ihr ging es ähnlich. So wollte sie nicht über die Schule reden, von der sie jede Nacht träumte. Oder dem Mädchen, das ihretwegen starb. All die Sachen, die sie verdrängt hatte, kamen in der Nacht oder in der Dusche wieder hoch. 

Und sie ließ es zu. Weinte dann. Ließ alles raus, bis keine Träne mehr ihre Augen verließ. Und machte weiter. Lebte ihr Leben und half Bucky dabei, sich zu erinnern. Denn es half nichts, in der Trauer zu versinken. Das Leben ging weiter. Und sie hatten noch einige Jahre vor sich. Beide wollten nach dieser Reise zurück nach Amerika und sie waren sehr zuversichtlich deswegen. Denn noch immer wurde keiner der beiden gesucht. Fury hatte gute Arbeit geleistet, wie es aussah.

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