Well done, Bokuto...san!

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„Und? Bist du bereits aufgeregt? Dein 'erster' Tag in der Schule?"

Die Familien Akaashi und Bokuto entschlossen sich zu einem Arrangement für die kommende Woche.
Sollte Keiji tatsächlich in dieser 'Testphase' etwas zustoßen und seine Eltern können nicht zur Stelle sein, werden Bokutos Eltern und seiner selbst das Sorgerecht für ihn haben und ihn notfalls ins Krankenhaus bringen.
Koutarou seinerseits war unglaublich froh mit seinem besten Freund zur Schule gehen zu können und freute sich anhand Keijis begeisterten und aufgeregten Gesichtsausdruck, welcher einem Kind ähnelte das gerade ein neues Spielzeug geschenkt bekam.

„Ein wenig...", war das einzige was Keiji im Moment herausbrachte, obwohl ihm anzusehen war, wie groß seine Freude lag.

„Haha Akaashi, du bist durchaus erlaubt deine Freude zum Ausdruck zu bringen, da spricht nichts dagegen!"
Ohne es wirklich zuzugeben war Bokuto tatsächlich genauso aufgeregt wie Akaashi, so lachte er um es ein wenig herunterzuspielen, während Keiji ihm fragend entgegenblickt.

„...Wenn wir so gute Freunde sind, warum sprichst du mich dann eigentlich immer mit meinem Nachnamen an?"

„Uh...hmm...Naja, ich war mir nicht sicher ob es dir gefällt, wenn ich einfach Keiji zu dir sage, deshalb hatte ich es einfach bei Akaashi belassen, stört dich das etwa so sehr?"

„Nicht wirklich...aber ich glaube ich finde es besser, wenn du mich Keiji nennen würdest..."

„Wirklich?! In Ordnung, dann nenn' mich aber auch Koutarou oder Ass oder Kapitän, was dir lieber ist!"
Ein lautes Lachen preschte aus Bokutos stolzer und erhobener Brust heraus, als die beiden durch die Tore der Schule geleiteten.

„Ich denke ich bleibe bei Koutarou..."

„Och man..."
Etwas bedröppelt schlich Bokuto neben dem allzu beeindruckten Keiji her, welcher die Umgebung des Schulgrundes genauestens musterte.
Jeder einzelne Baum, der im Wind seine Äste und Blätter tanzen ließ, die vielen Schüler, die sich im Hof miteinander unterhielten und leise lachten, alles brachte den schwarzhaarigen Jungen zum Erstaunen.
Es kam ihm vor, als wäre er in einer ganz neuen Stadt, an einem ganz anderen Ort als je zuvor.
Gemeinsam betraten sie die Schule und wechselten ihre Schuhe um durch die Flure gehen zu können.
Bokuto schlug Akaashi vor ein wenig früher zur Schule zu gehen, so könnte er ihm noch ein paar interessante Orte zeigen.
So kam es dazu, dass sie zunächst die Cafeteria besuchten, Koutarous Meinung nach einer der besten Orte in der gesamten Schule, dort gab es schließlich das wichtigste überhaupt. Essen.

Nach einiger Weile Fußmarsch in denen Bokuto Keiji ein paar wichtige Orte zeigte, wie das Lehrerzimmer, Kiosks mit verschiedenen Getränken und Essensmöglichkeiten, den Computerraum und noch einige Automaten mit kleinen Snacks kamen sie schließlich in Koutarous Klassenraum an, in welchem bereits ein Stuhl für Keiji bereitstand und der Lehrer aufs genaueste eingeweiht wurde.

Akaashi bekam ein paar Aufgaben während der Unterrichtszeit, die er mit Leichtigkeit bewältigen konnte und tatsächlich auch noch Zeit hatte Bokuto bei seinen Matheproblemen zu helfen.
Seine Intelligenz schien keinen großen Schaden davongetragen zu haben, jedenfalls solange wie er bei klarem Verstand war und keine Aussetzer hatte.
Als sich der Unterricht dem Ende neigte beschlossen die beiden oder eher gesagt beschloss Koutarou für Keiji zur Cafeteria zu gehen und etwas zu essen, da Akaashi es sonst vermutlich wieder einmal vergessen hätte.

Sie holten sich jeder ein Tablett und suchten sich ihre Mittagsmahlzeit zusammen, als auch schon Komi und Konoha die beiden entdeckten und zu ihnen stießen.
„Hey Akaashi! Du bist ja wieder da! Warst ja ne' lange Zeit weg, was war denn los?"
Die vier suchten sich einen eher leer gehaltenen Tisch und setzten sich, während Konoha Akaashi einen Blick zuwarf, als wäre er gerade von den Toten wiederauferstanden.
„Ja, man hört ja nie wirklich was von dir, wenn du nicht beim Training auftauchst. Muss ja was ziemlich Schlimmes gewesen sein, wenn selbst der Trottel von Kapitän nicht dazu imstande war dich zum Training zu ziehen."
Mit verächtlichem Lächeln blickte Komi für einen Moment in Koutarous Richtung um ihm noch zu verdeutlichen, dass definitiv er gemeint war.

Den Lippen des Kapitäns entwich nur ein leises, beleidigtes „tsk", während Akaashi den beiden Neuankömmlingen ein freundliches Lächeln zuwarf und sich größte Mühe gab, nicht so zu erscheinen, als wüsste er nicht im Geringsten, wovon die beiden gerade sprachen.
„Heh...Ja, war nicht gerade einfach, Bokuto kam schließlich jeden Tag zu Besuch... Aber ich muss sagen, ich habe das Training auch ziemlich vermisst, genauso wie das Team...", brachte er unter leisem und nervösen Lachen heraus und beobachtete seine Gegenüber genauestens.
Diese schienen sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben, wodurch Keiji einen Moment tief durchatmete und sich selbst für seine Improvisation im Geiste lobte.

„Ja wir haben euch beide beim Training auch ziemlich vermisst, ist ja schon ziemlich still ohne euch, Bokuto ist ja letztendlich wiederaufgetaucht, als er es nicht mehr ausgehalten hat, aber uns fehlt schließlich immer noch unser unschlagbarer Setter!"
Unter breitem Grinsen spießte Konoha eines seiner Fleischstückchen mit seinen Stäbchen auf und schluckte es in einem Stück herunter.
Diese Zeit nutzend versuchte Keiji sich ins Gedächtnis zu rufen, was genau den ein Setter sein könnte. Aus dem Kontext heraus genommen schloss er sich zusammen es habe auf jeden Fall etwas mit Volleyball zu tun.
Da auch Koutarou bei seinen Krankenhausbesuchen oftmals darüber sprach und über seine angeblich perfekten Zuspiele, ging er vorerst davon aus er spiele wohl dem Team Bälle zu oder ähnliches.
Bokuto kam leider nicht wirklich auf die Idee Keiji noch einmal das Prinzip des Volleyballs zu erklären, obwohl man meinte er könnte an manchen Tagen über nichts anderes reden.

„Ich werde mir Mühe geben euch sobald wie möglich wieder zuzuspielen, aber ich schätze es dauert noch eine Weile bis ich wieder trainieren darf, der Doktor hat es mir erst einmal untersagt."
Akaashi konnte eine leichte Enttäuschung in den beiden Gesichtern erkennen, bekam somit ein wenig Panik und versuchte deshalb erneut irgendwelche Anhaltspunkte zu suchen.
Glücklicherweise wiesen beide Shirts, der vor ihm sitzenden deren Namen auf und er konnte anhand der Schriftzeichen mehr oder weniger dessen Nachnamen entziffern.
„A....Aber macht euch keine Sorgen Komi, Konoha... Ihr kamt doch zuletzt auch ohne mich klar, ich denke ihr könnt das Team schon zusammenhalten, bis ich wieder spielen kann."
Mit einem Zufriedenen Lächeln auch diese Hürde gemeistert zu haben blickte Akaashi in die Runde, erblickte die motivierten Gesichter Komis und Konohas, jedoch ebenfalls ein empörtes und nahezu entgeistertes seitens Koutarou, der sich gerade an einem Stück seines Fleisches verschluckt hatte und verzweifelt nach Luft rang, als er seinen Kopf weiter nach rechts neigte.
„...Alles gut?..."

„Was?!", krächzte es aus der fast schon beleidigten Eule neben ihm, welcher nun die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Sag mir jetzt nicht du kannst dich an diese Vollidioten erinnern, aber nicht an mich!??"
Unter völliger Empörung sprang Koutarou auf und wies mit seinem Finger auf die beiden 'Vollidioten' der gegenüberliegenden Seite des Tisches.
„Der einzige Vollidiot hier bist du, Bokuto!"
Vollkommen enttäuscht und frustriert seine ganze Arbeit sei nun dahin, drückte Keiji Koutarou wieder in seinen Stuhl zurück und stieß ein genervtes Stöhnen aus.
Komi und Konoha warfen sich gegenseitig verwunderte Blicke zu, da sie nicht recht verstanden hatten, was denn jetzt plötzlich mit Bokuto los sei, andererseits waren sie ja schon an seine merkwürdige Art gewöhnt, weshalb sich die Verwunderung in Grenzen hielt.

„Warum kennst du dann ihre Namen?? Ich meine, ich hab' dir von Ihnen erzählt, aber dir keine Beschreibung vom Aussehen gegeben! Vorgestellt haben sie sich auch nicht!"
Mit erhobener Stimme verschränkte Bokuto seine Arme vor der Brust, während Keiji ihm einen gereizten und wütenden Blick zuwarf um ihn ein wenig ruhiger zu stellen.
Vergeblich jedoch.
Ein fast schon übertrieben großes Seufzen verließ Akaashis Lippen.
„Sei doch nicht albern. Selbstverständlich kenne ich die beiden nicht. Ihre Namen wusste ich, weil dessen Kanjis auf ihren T-Shirts stehen. Ich dachte einfach nur es würde nicht so viel Aufruhr verursachen und auch nicht so unhöflich sein, wenn ich versuche mich normal zu verhalten, aber du hast es ja verhindern müssen, Bokuto!"
Während nun auch Akaashi beleidigt zu sein schien und seine Arme vor der Brust verschränkte verstummte Bokuto für einen Moment anerkennend, Keiji wollte lediglich seinen Freunden zuvorkommen und sie nicht zu sehr in Besorgnis verfallen lassen, wie er es tat. Vereinzelte Schuldgefühle verbreiteten sich in der nun ziemlich sprachlosen Eule und sank ein wenig in seinen Stuhl hinab, als er versuchte vom Thema abzulenken.

„...Uhmm...hatten wir nicht abgemacht, dass wir uns Koutarou und Keiji nennen?..."

„Ich hab's mir anders überlegt! Ich bleibe ganz einfach bei Bokuto...san...."

„Hehhh?! Das 'San' kannst du dir aber sparen!"

„Hey, Moment mal.... Du kannst dich nicht erinnern? Meinst du, du hattest eine Gehirnerschütterung oder so was?..."
Aus eigenem Interesse und natürlich auch um dieses Gezanke endlich zu beenden, versuchte Komi die beiden zu beruhigen und mit Akaashi zu reden.

„...Naja, ich denke schon... Ich kann mich schließlich an nichts wirklich erinnern. Das einzige was ich noch genau weiß ist mein Name, woher ich komme, meine Familie und einige Dinge aus meiner Kindheit. Nur bis vor dem Unfall und die Ereignisse danach kann ich nicht mehr wirklich aufrufen, jedoch weiß ich nicht genau bis wie weit bevor dem Unfall meine Erinnerung verschwunden ist. Bokuto-san und auch meine Eltern haben mir davon erzählt, dass ich eigentlich schon bevor ich auf diese Schule gekommen bin Volleyball gespielt habe, jedoch muss ich ehrlich sein kann ich mir nicht im Geringsten vorstellen jemals Volleyball gespielt zu haben...Das ist vermutlich auch der Grund weshalb ich die Begeisterung, die dieser Vollidiot hier aufweist jedes Mal, wenn er über Volleyball redet nicht wirklich nachvollziehen kann."
Ignorierend wie der 'Vollidiot' nun auf Keijis dezente Beleidigung eingehen würde, beruhigte sich letzterer ein wenig und versuchte Komi und Konoha seine derzeitige Lage zu erklären.

„Hmm verstehe, aber ehrlich gesagt ist es doch besser, wenn wir das wissen. Sonst behandeln wir dich ja wie jeden anderen Tag, obwohl du damit nichts anfangen kannst."
Komi seinerseits nahm einen Schluck von seinem Wasser, was vor ihm stand und versuchte so ruhig und gefasst wie möglich zu erscheinen.

„Na siehst du, ist also nicht so schlimm, dass ich deinen Plan hier versaut habe, nicht wahr? ...Keiji?", brachte Bokuto vorsichtig über seine Lippen, in der Hoffnung Keijis Verärgerung würde verschwinden.

„Akaashi."
Noch immer wandte der allzu enttäuschte Setter seinen Blick von Bokuto ab und korrigierte ihn lediglich mit einem kühlen und ernsten Tonfall.

„Ach, komm schon, ich hatte nicht mal wirklich die Möglichkeit Keiji überhaupt zu verwenden!", bettelte die nicht mehr so gehörnte Eule seinen Sitznachbarn an, welcher ihm nur einen kühlen Blick zuwarf.
Das Spektakel der beiden beobachtend versuchten Komi und Konoha nicht laut loszulachen um deren Stimmung nicht noch zu verschlimmern.
Was jedoch nicht gerade einfach zu sein schien, da man unter zusammengepressten Lippen immer mal wieder ein leises prusten vernehmen konnte.

„Naja, aber bei Amnesie kann man sowieso nicht wirklich viel machen, das wird deine Aufgabe sein, Akaashi. Schließlich kannst du als einziger deine Erinnerungen wieder aufrufen, aber vielleicht können wir dir ja irgendwelche Orte zeigen die dir dabei vielleicht ein wenig Unterstützung bringen. Wenn du möchtest kannst du ja nachher mal beim Training vorbeischauen, vielleicht kommt dir ja dabei was in den Sinn."
Ein wenig erschrocken und aus seiner Unterhaltung mit Bokuto gerissen blickte Akaashi nach hinten um zu erkennen, eine neue Gestalt mit eher wirren schwarzen Haaren und seltsam geformtem Mund war gerade zu Ihnen gestoßen und klopfte leicht auf die Schulter Keijis und Bokutos.

„Guten Morgen die Herren, mein Name ist Sarukui Yamato, ich bin auch ein Teil des Volleyballteams unserer Schule als Außenangreifer und schmettere ebenfalls gerne deine Zuspiele auf die Seite des Gegners, vielleicht auch auf den Gegner, je nach Lust und Laune.", stellte sich nun der Affe vor.
„Ah, Saru! Hast du uns etwa belauscht?!"
Erschrocken und auch ein wenig fasziniert, drehte sich auch Bokuto zu Sarukui um.

„Naja, als ich in die Cafeteria gekommen bin, da konnte ich so ein eifersüchtiges Gebrüll eines gewissen Kapitäns vernehmen und hatte beschlossen mal vorbeizuschauen, aber ihr erschient mir in eurem Gespräch so vertieft zu sein, mich nicht einmal wirklich bemerkt zu haben. Naja ich bin dann bei Akaashis Erklärung in etwa dazugestoßen und dachte ich klinke mich mal in die Besprechung mit ein."
Gekontert mit einem schelmischen Grinsen setzte sich Saru zu den vieren dazu und begann sich zunächst einmal mit einem großen Atemzug sein Mittagessen vorzunehmen, während die anderen bereits fertig waren und darauf warteten, dass dieser seine genüsslich kauenden Stücke endlich beendete.

Bokuto wurde bereits nach einigen Minuten unruhig und verschonte seine Kameraden keineswegs davon mitzuteilen, wie sehr ihm doch langweilig war.
Während. Der. Gesamten. Pause.
Saru hingegen genoss die gequälten Gesichter der anderen und motivierte den Kapitän noch, ein paar Geschichten zu erzählen, was dieser auch ohne zu zögern und mit Freuden tat.

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„Bokuto...Bitte halt die Klappe..."

Owlways Keep FightingWhere stories live. Discover now