№42

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Taehyung

"Warum lachst du?", wollte Jungkook fauchend von mir wissen und blickte mich wutentbrannt an, weil er vermutlich dachte, ich würde mich über ihn lustig machen, doch dem war nicht so. Ich lachte nicht, weil ich spotten möchte oder etwas lustig fand, sondern weil ich das Licht am Ende des Tunnels zum ersten Mal seit Langem erblicken konnte.

"Jetzt macht das alles auch einen Sinn", sagte ich mit ruhiger Stimme und man konnte ganz klar seine Verwirrung erkennen. Das wäre ich auch, wenn ich in seiner Situation wäre, mit dem Gedanken, eigentlich tot zu sein und dann doch wieder am leben. "Sie haben einen Dämonen benutzt, um dich wieder zurück zu holen und weißt du wem der Dämon früher gehört hat?", erklärte ich ihm dann und spielte auf einen Aspekt hinaus, der diesen Kampf hier deutlich zu meinen Gunsten wenden würde. Langsam schien es auch bei ihm einzuleuchten, auf was ich anspielen wollte. Er schien es tu bemerken, denn die Angst spielte sich in seinen Augen wieder und er schien zu merken, dass ich ihn wohl besser kannte als er selbst.

"Sag nicht dass..." - "... dass dein Dämon früher meiner war? Oh doch, Jungkook, und genau deswegen weiß ich auch über all deine Strategien, Angriffsmöglichkeiten und Fähigkeiten bescheid. Gib auf, es ist aussichtslos", erklärte ich ihm dann und deutete darauf hin, dass er keine Chance gegen mich hat. Ich war schließlich einmal der Dämon, der nun in diesem Moment vor mir stand, habe gekämpft und gesiegt. Ich weiß, wie er denkt, wie er kämpft und welche Fähigkeiten er hatte; wenn ich nicht der ideale Gegner für ihn war, wer dann? Es war einfach nur krank, was diese Organisation mit Dämonen anstellen kann, wenn sie diese Saat sogar in einen anderen Menschen pflanzen konnte. Das musste unbedingt ein Ende nehmen und dieser Tag war heute.

"Nein! Stop! Hör bloß auf zu reden!", brüllte er laut, gar schreiend und hielt sich erneut schmerzend den Kopf, er verkrampfte sich erneut und taumelte unkontrolliert hin und her. "Lass mich in Ruhe! Ich will von deinen üblen Sticheleien nichts mehr hören!", rief er aus und bat mich schon fast verzweifelt, endlich meinen Mund zu halten. Doch das war es, was ich nicht vorhatte.

Scheinbar schien ihn etwas Böses zu kontrollieren, aber was genau war es? Mein Dämon war nicht von der Art, die andere zu etwas zwingen würde. Ich hatte, im Gegensatz zu all den anderen Hütern, immer ein recht gutes Verhältnis zu meinem Dämon. Aber wer konnte schon wissen, was diese kranken Leuten mit ihm angestellt haben? "Du stehst mir im Weg", knurrte Jungkook dann plötzlich und griff mich wie aus heiterem Himmel an. Seiner Attacke konnte ich mit Leichtigkeit ausweichen, indem ich mich zur Seite bewegte. Doch plötzlich kam ein monströser Stachelschweif auf mich zu und traf meinen linken Arm.

"Scheiße", fluchte ich und hielt mir meinen blutenden Arm. Eine große Wunde hatte sich auf meinem Arm gebildet und das Blut durchtränkte den Stoff meiner Klamotten, tropfte meinen Arm nach unten und dann auf den eisernen Boden. "Scheinbar hast du damit nicht gerechnet", kam es von Jungkook, dessen Stimme mittlerweile viel tiefer war und nicht mehr der eines Menschen glich. Nichts von diesem Jungen war noch verblieben und es war nun zu meiner Aufgabe geworden, ihn aus dieser Misere heraus zuholen. Ich tat es, weil ich es Yoongi versprochen hatte und mich zu diesem Jungen auf seltsame Weise verbunden fühlte.

Scheinbar wird dieser Kampf doch noch interessant.

•~•

[Überarbeitet]

Deadly Sin メ YoonminWhere stories live. Discover now