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Verwirrt schlug Joanna ihre Augen auf und sah das besorgte Gesicht von Dr. Banner vor sich. Dieser hatte ihr Handgelenk ergriffen und schien ihren Puls zu zählen. Er bemerkte, dass sie wach war und lächelte sie an.

"Was ist passiert?" Fragte Jo und richtete sich vorsichtig auf. Bei genauerem Umsehen erkannte sie, dass sie noch immer in dem Labor war. Sie lag auf einem Sofa, welches entlang einer der Wände stand. Außer dem Doktor sah sie keine weitere Person. Kurz machte sich etwas wie Enttäuschung in ihr breit, als sie ihren Vater nicht entdecken konnte.

"Du hast uns ja einen Schreck eingejagt. Wirst auf einmal kalkweiß und kippst um. Pietro konnte dich gerade noch auffangen." Erzählte ihr Dr. Banner, der in seine Kitteltasche griff und eine kleine Lampe zum Vorschein brachte. Damit leuchtete er in ihre Augen und kontrollierte ihre Pupillen.

"Wo sind die anderen?" Fragte Jo vorsichtig und setzte sich langsam auf.

Der Doktor besah sie mit einem Stirnrunzeln, bevor er antwortete. "Pietro wurde von mir damit beauftragt dir etwas zum Trinken zu holen, während Tony sich zurückgezogen hat. Er hatte den Umschlag bei sich, den du mitgebracht hast." Bei der Erwähnung des Umschlages musste Jo schlucken. Er machte eine kurze Pause. "Wie heißt du?"

"Mein Name ist Joanna Kingsley"

"Freut mich Joanna. Du kannst mich gerne Bruce nennen." Er nahm seine Brille ab und fing an sie zu putzen. Dabei sah er Jo weiterhin konzentriert an. "Du bist doch keine offizielle Botin der Kanzlei, oder?"

Joanna schüttelte ihren Kopf. "Nein. Ich bin dort selber Mandantin. Aber Mr. Barnes hielt es so für einfacher, damit ich meinen V..., ich meine Tony Stark treffen kann." Jo biss sich auf die Lippe, da sie sich fast verplappert hätte.

Bruce hatte ihren Versprecher natürlich bemerkt, fragte aber nicht weiter. So hingen beide dann ihren Gedanken nach und warteten, bis Tony wieder zurückkommen würde. Nach einigen Minuten waren Schritte zu hören. Beide sahen auf und erblickten Pietro, der ein Tablett vor sich her trug. Er stellte es auf den Tisch vor dem Sofa und reichte Jo ein Glas Wasser. Sie nahm dieses mit einem dankbaren Lächeln entgegen und nahm einen Schluck.

Wieder breitete sich Stille aus. Jo, war in die Betrachtung ihres Glases versunken, während Pietro sie interessiert musterte. Der Doktor hing ebenfalls seinen Gedanken nach und sah hin und wieder zu dem Mädchen. So warteten sie auf Stark.

Dieser ließ nicht lange auf sich warten und eilige Schritte verkündeten seine Rückkehr. Um seinen Mund herum lag ein ernster Zug und er hielt den geöffneten Umschlag in seiner Hand. Als er bei ihnen angelangt war, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihnen.

Tony setzte zum Sprechen an, schien aber nicht genau zu wissen, wie er anfangen sollte. Also räusperte er sich einmal. Auch schien er auf einmal die anderen beiden Männer zu registrieren. Er sah sie an.

"Könnt ihr uns bitte alleine lassen?"

Pietro und Bruce sahen ihn einen Moment an, standen dann aber auf diese Bitte hin auf und verließen zügig den Raum. Stille senkte sich über das Labor, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. Beide schienen in diesem Moment unfähig zu sein die richtigen Worte zu bilden. Schließlich war es wieder Tony, der zu sprechen begann.

"Gibt es einen Beweis für den Inhalt dieses Briefes? Kannst du nachweisen, dass der Inhalt der Wahrheit entspricht und du tatsächlich meine Tochter bist?" Dabei sah er Jo ernst in die Augen.

Jo zögerte kurz. "Ich habe selbst nur einen Brief von meiner Mum erhalten, in dem wahrscheinlich Ähnliches steht wie in ihrem. Er wurde mir heute ausgehändigt. Zusammen mit meiner Geburtsurkunde und einer Kette." Bei diesen Worten griff sie sich an den Hals und öffnete den Verschluss. Anschließend reichte sie diese an ihren Vater.

An ordinary extraordinary LifeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora