xx. ZWANZIG

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𝙔𝙤𝙪   𝙠𝙞𝙨𝙨𝙚𝙙   𝙩𝙝𝙚 𝙚𝙨𝙨𝙚𝙣𝙘𝙚
𝙤𝙛 𝙢𝙮 𝙚𝙭𝙞𝙨𝙩𝙚𝙣𝙘𝙚 ; 𝘼𝙨 𝙄 𝙝𝙚𝙡𝙙
𝙮𝙤𝙪𝙧𝙨 𝙞𝙣 𝙢𝙮 𝙝𝙚𝙖𝙧𝙩.

Die nächsten Tage verstrichen wie in Zeitlupe. Es war, als hätte ich die ganze Zeit hinter einer Glasscheibe gelebt, und als wäre sie zerbrochen in dem Moment, in dem alles auf einmal passiert war, in dem ich die Kontrolle verloren hatte, Lily angeschrien und ich das erste Mal wieder richtig mit Remus geredet hatte.

Ich kam gerade aus Zaubertränke, als ich von einem Erstklässler aufgehalten wurde. Er starrte mich mit großen Augen an.  "Du bist Charlie, oder?", fragte er langsam und mit piepsiger Stimme.
Ich konnte nicht anders als zu lächeln. "Ja, genau die bin ich". Auch wenn es mir gerade eben noch schlecht gegangen war - mit Kindern verbrachte ich gerne Zeit. Ihre Art beruhigte mich und ging immer auf mich über. Die Probleme von ihnen waren meistens so viel leichter zu lösen, und man konnte ihnen leicht ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
"Professor McGonagall hat mich geschickt. Ich soll Ihnen das geben". Er streckte mir eine Rolle Pergament entgegen, mit ausgestreckter Hand, als wäre ich giftig.
"Du brauchst doch nicht Sie zu mir sagen!", lachte ich.
Auch er schien sich jetzt ein wenig wohler zu fühlen, und ein (seeehr leichtes, aber dennoch vorhandenes) Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus.
"Weißt du was das ist?", fragte ich dann stirnrunzelnd.
Er schüttelte den Kopf. "Tschüss, Charlie", sagte er dann.
Ich nickte ihm zu. "Tschüss -".
"Cole".
"Tschüss Cole".
Mit kleinen Schritten lief er davon, und ich sah ihm lächelnd hinterher. Dann fiel mir wieder der Brief in meiner Hand ein, und ohne zu zögern öffnete ich ihn.

Liebe Miss Herondale,
Da Amanda Theodores uns aufgrund von privaten Gründen die letzten vier Wochen dieses Schuljahres nicht mit ihrer Anwesenheit beehren kann, und somit ein Platz als Vertrauensschülerin im Haus Gryffindor freigeworden ist, würde ich Sie, angesichts der Tatsache dass Sie vor Kurzem den Posten aufgrund ihrer privaten Probleme abgelegt haben, für diese verantwortungsvolle Aufgabe wiederholt in Betracht ziehen.
Teilen Sie mir Ihre Entscheidung bitte persönlich mit, ich freue mich darauf Sie so bald wie möglich in meinem Büro zu begrüßen,
Ihr Schulleiter Albus Dumbledore

Ich seufzte. Eigentlich würde ich liebendgerne annehmen, denn die Dinge die mich damals bedrückt hatten waren schon längst verarbeitet und beeinflussten mich in dem Sinne nicht mehr. Andererseits war Remus Vertrauensschüler... und er würde in all den Treffen anwesend sein, wir müssten uns alle Aufgaben teilen...
Dann riss ich meinen Blick von dem Blatt los, und sah entschlossen in die Richtung in der sich Dumbledores Büro befand. Ich würde diese SAche nicht mein Leben zerstören lassen. Irgendetwas musste sich ändern. Und das hier war ein sehr guter Ansatz dafür.
Ich klopfte. "Ähh...", sagte ich, und sah mich ein wenig verwirrt um. War ich hier richtig? McGonagall hat mich durch die Wasserspeier geleitet, doch ich war mir nicht sicher, ob ich nachdem sie mich zurückgelassen hatte, richtig gegangen war.
"Professor?", rief ich.
Eine Sekunde später schwang die Türe schnell und knarrend auf. Ich sah Dumbledores Büro, mit all den Geräten deren Funktion ich nicht einmal kannte, und natürlich seine Schüssel mit Zitronenbonbons.
Dumbledore selbst saß tiefenentspannt in einem Ohrensessel, und lächelte mich ehrlich erfreut an. Er hob eine Hand. "Freut mich, dass Sie den Weg zu mir gefunden haben, Miss Herondale".
Ich grinste. "Wäre ja nicht das erste Mal".
Wir Rumtreiber waren öfter mal in McGonagalls Büro zitiert worden und auch Dumbledore war konsultiert worden. McGonagall machte meistens ein riesen Aufstand, aber Dumbledore kam immer nur um ihr zu sagen, dass sie überreagierte.
"Da haben Sie recht. Setzen Sie sich doch". Er deutete auf einen sehr bequem aussehenden Sessel der ein wenig verrückt war. Ich setzte mich gegenüber von ihm, und seltsamerweise war ich so komisch angespannt, was ich normal nie war.
"Wie geht es dir, Charlie?", fragte Dumbledore mit einem warmen Lächeln.
Ich seufzte. Das zweite Mal in kurzer Zeit dass ich das gefragt werde. Und ich wusste keine Antwort darauf. Unsicher sah ich also auf.
"Verstehe", sagte Dumbledore, der mich gründlich musterte, "Kein Problem. Ich kann mich  noch allzu gut daran erinnnern, als ich in deinem Alter war. Oft weiß man auf solche einfachen Fragen wie diese hier keine Antwort - verzeih, ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Solche im Kindesalter vielleicht einfachen Fragen werden auf einmal zu den Schwierigsten, sodass es möglicherweise sogar gar keine Antwort darauf gibt".
Dankbar lächelte ich Dumbledore an. Er konnte immer Verständnis aufbringen, ohne dass man viel sagte. Ich fühlte mich geborgen.
Dann schlug er auf den Tisch, und ich erschrak.
"Pardon". Er sah mich unschuldig an, "Ich schätze, deine Entscheidung ist für die Aufgabe ausgefallen?".
Ich sah ihn überrascht an. "Woher...".
"Du bist so bald hierher gekommen, dass es eindeutig sein musste. Und ich denke, dass ein begabtes Mädchen wie du, diese Möglichkeit nutzen möchte". Er zwinkerte mir zu.
Ich nickte. "Ja, tatsächlich würde ich das Angebot gerne bejahen".
Dumbledore sah erfreut aus. "Das ist sehr schön". Er kramte kurz in einer Lade seines merkwürdig aussehenden Schreibtischs, und holte ein Abzeichen hervor. Er überreichte es mir, und staunend nahm ich es entgegen.
'Vertrauensschülerin", stand darauf in verschnörkselten Buchstaben.
Ich lächelte breit.

Ich war wieder Vertrauensschülerin!

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━━━━━━━━━━━━━━━━━━ ❝𝐖𝐡𝐚𝐭𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧𝐬 𝐧𝐞𝐱𝐭"𝐬𝐡𝐞 𝐬𝐚𝐲𝐬, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮"

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❝𝐖𝐡𝐚𝐭𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧𝐬 𝐧𝐞𝐱𝐭"
𝐬𝐡𝐞 𝐬𝐚𝐲𝐬, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐟𝐢𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮".
„𝐇𝐨𝐰𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐥𝐨𝐧𝐠 𝐢𝐭 𝐭𝐚𝐤𝐞𝐬"
𝐡𝐞 𝐭𝐞𝐥𝐥𝐬 𝐡𝐞𝐫, „𝐈 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐛𝐞 𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐰𝐚𝐢𝐭𝐢𝐧𝐠.❞    
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𝙀𝙧𝙨𝙩𝙫𝙚𝙧𝙤𝙚𝙛𝙛𝙚𝙣𝙩𝙡𝙞𝙘𝙝𝙪𝙣𝙜 : 01 | 12 | 19
𝙍𝙚𝙖𝙙𝙨 & 𝙑𝙤𝙩𝙚𝙨 :  10700 | 503
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 𝐋𝐔𝐍𝐀 𝐏𝐋𝐄𝐍𝐀 | R. Lupin ✔️Where stories live. Discover now