~8~Entscheidung~

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„Verstehst du es denn nicht? Ich will den Thron nicht, Vater!" rief Ben aufgebracht.
„Wie du den willst den Thron nicht? Warum?"
„Ich will ihn einfach nicht. Punkt. Sucht doch jemand anderen der mehr dazu fähig ist. Hier!"
Er knallte ein aufgeschlagenes Buch auf den Tisch.
„Ben, das Buch hat dir nichts getan. Kein Grund damit so grob umzugehen", mahnte Belle ihren Sohn.
„Das ist nicht irgendein Buch, Mum, Dad. Das ist das Gesetzbuch der Regenten. Und hier drin steht, dass, wenn der Kronprinz den Thron nicht haben will, er einen anderen bestimmt der diese Rolle übernehmen soll."
Ben schob das Buch zu seinen Eltern die sich den Paragraphen durchlasen.
„Du willst jemand anderem den Thron von Auradon überlassen? An wen hast du gedacht? Und sag jetzt nicht einen von den Kindern der Insel."
„Nein, Dad. Ich habe mich für Ava entschieden."
„Die Tochter von Aladdin und Jasmin?"
„Naja, sie ist ja ein ganz nettes Mädchen."
„Und sie orientiert sich gut als Prinzessin."
Das Königspaar schien kurz zu überlegen.
„Also gut. Wenn das wirklich das ist was du willst, dann werde ich mit Ava darüber sprechen."

•••••••••••••••••••••••••••Ava••••••••••••••••••••••••••••

Ich war wirklich entsetzt über die Geschehnisse vorhin. Nachdem ich mich von meiner Familie wortwörtlich losgerissen hatte, suchte ich Jay und seine Freunde, aber vor allem Jay. Ich wollte ihm sagen dass er auf gar keinen Fall wie sein Vater ist. Er ist er selbst und muss auch niemandem etwas beweisen. Weder seinem Vater, noch mir.
Ich fand sie bei den Picknicktischen. Sie saßen zusammen an einem Tisch, mit einer sauren Miene. An dem Tisch daneben saßen Chad und Audrey mit ihrer Gruppe, darunter auch seltsamerweise Doug und Jane. Ich wollte mich gerade zu Jay setzen, doch davon wurde ich abgehalten von Prinz Charming Junior persönlich.
„Ava?" rief Chad.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah ihn teils stehend, teils über den Tisch gelehnt. Er sah mich fordernd an. So als ob er nicht wollte, dass ich weiter mit den VKs interagiere.
„Ava?"
Aber jetzt reichte mir dieses Getue.
„Du kannst mich mal Chad! Dein IQ ist wirklich kleiner als der einer Erbse und die hat ja schon keinen!" schrie ich zurück und drehte mich um.
Da ertönte eine spitzer Schrei. Mal hatte Janes kurze Haare wieder zurückgezaubert. Nur mit Mühe konnte ich ein Kichern unterdrücken. Ihr Gesicht war so unbeschreiblich lächerlich.
„Was denkst du eigentlich wer du bist!" rief Audrey Mal ins Gesicht.
„Du denkst ich scherze?" drohte Mal und fing an ihr Buch durchzublättern.
Die anderen wichen zurück und machten sich vor Angst aus dem Staub.
„Lasst uns gehen Leute. Zeit für böses."
Ich drehte mich um und ging auf Jay zu. Dann legte ich meine rechte Hand auf seine linke Schulter. Er sah mich kurz mit einem Blick an in dem ich gemischte Gefühle entdecken konnte. Aber dann legte er einen eisernen Blick auf und schüttelte meine Hand ab. Dann folgte er den anderen drei und ich konnte ihnen nur verletzt hinterherschauen.


Mit einer traurigen Miene lief ich langsam durch die Gänge zu meinem Zimmer, bis ich eine Stimme meinen Namen rufen hörte.
„Ava?"
Ich drehte mich um und sah Bens Mutter Belle auf mich zukommen.
„Ava, warte bitte."
„Was kann ich für Sie tun?" fragte ich mit einem leichten Knicks.
„Ich muss mit dir reden."
„Wenn ich irgendwas getan haben soll, ich war es nicht."
„Nein nein, du hast nichts gemacht. Es geht eher darum, dass Ben den Thron nicht mehr will."
„Was?! Warum?"
„Das hat er nicht gesagt. Er hat uns das Gesetzbuch der Regenten vorgelegt wo drin steht, dass, wenn der Kronprinz den Thron verweigert, er einen anderen wählen muss den er für würdig hält."
„Das klingt ja sehr interessant aber was hat das mit mir zu tun?" fragte ich.
Das kam mir etwas komisch vor, vor allem da sie es mir erzählte. Hätte sie es nicht eher der Person erzählen sollen, die Ben als nächsten Regenten ausgewählt hatte?
„Sollten Sie es nicht dann der Person erzählen die er gewählt hat?" sprach ich meinen Gedanken aus.
„Das tue ich bereits."
Ich stoppte und sah sie komisch an.
„Jetzt guck mich nicht so komisch an. Er hat dich gewählt."
„Aber..."
„Du willst nicht?"
„Nein das ist es nicht. Ich meine... es ist eigentlich eine Ehre. Ein Königreich regieren... schon etwas schönes. Und ich bin ja schon eine Prinzessin. Aber wie ich meine Eltern kenne werden sie meinem Bruder den Thron von Agrabha geben obwohl ich laut Gesetz die nächste in der Folge bin."
„Also nimmst du an?" wollte Belle wissen.
Ich hielt kurz inne und dachte nach. Wollte ich? Wollte ich nicht? Eine gute Frage aber die Antwort fiel mir eigentlich sehr leicht.
„Ich nehme an. Ich bin eine Prinzessin und ich kann nicht mit ansehen wie Auradon ohne Regent bleibt."
„Sehr weise Worte, Ava", lobte mich Belle.
Ich bedankte mich mit einem Lächeln. Dann zog sie mich durch die Gänge bis zu einem Raum der von Glasscheiben umgeben war. Dort waren viele bunte Stoffe und Nähmaschinen.
„Gut. Mir ist zu Ohren gekommen dass du fabelhafte Entwürfe erstellst aber nicht nähen kannst?"
„Also nähen kann ich aber nicht mit einer Nähmaschine."
„Dann werde ich dir ein wenig helfen. Obwohl ich, noch, Königin bin und wir unsere eigenen Schneider haben, mache ich ein paar meiner Kleider immer selbst. Komm, fangen wir an. Wo sind deine Entwürfe?"
Ich zog mein Skizzenbuch hervor. Ich trug es eigentlich immer bei mir. Wir blätterten durch das Buch und suchten ein paar Entwürfe aus. Wir mussten uns leider für eins entscheiden, aber ich glaube, dass wir eine sehr gute Wahl getroffen haben.

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929 Wörter

Jays Prinzessin (#SunsetAward18)(#SummerAward18)(#LatiAward18)Where stories live. Discover now