Wie lange war ich nun hier drinne schon "gefangen"? Ach ja, richtig, es waren jetzt genau 836 Tage hier in der Jugendpsychiatrie; wobei ich diese Einrichtung hier, ganz geheim und nur für mich, Käfig nannte. Käfig, weil ich mich hier fühlte wie eingesperrt; nichts durfte man alleine machen, und man wurde behandelt, als sei man total durchgeknallt. Na gut, wie ich hier manch einen sehe, kann ich es verstehen, dass ich nicht anders behandelt werde. Aber naja, ließ sich nun mal nicht ändern. Meinen Eltern bin ich doch sowieso egal, ansonsten, würde ich ja nicht hier drinne fest sitzen.
Am frühen Morgen, also wie jeden Montag, und das jede Woche, wurde ich aus meinem Zimmer gerufen, um gewogen zu werden, und damit sich die Pflegerin wieder mal meinen Körper angucken konnte, um zu überprüfen, dass ich mich auch nicht selbst verletzt habe, oder dass ich anfange zu hungern. Ehrlich gesagt würde ich keiner der beiden Optionen wählen; Probleme hatte ich hier schon genug gehabt, da kann ich mir das nicht auch noch leisten.
Als nun diese Montags Routine vorbei war, lief ich in den Speisesaal, wo ich mir mein Frühstück zusammen suchte, um es anschließend zu vertilgen. Es war nichts besonderes, immerhin war dies hier ja eine Art Krankenhaus; aber zumindest machte es einen satt, und das ist ja wohl die wichtigste Sache.
Nach meinem Frühstück lief ich in aller Ruhe zurück zu meinem Zimmer; doch was leuchtete mir dort entgegen? Da stand eine schwarze Tasche vor der Türe zu meinem Zimmer. Ich dachte erst, dass die jemandem gehört, und dieser jemand sie einfach kurz abgestellt hatte. Jedoch konnte ich dann einen sehr zierlichen und verunsicherten Jungen beobachten, der diese Tasche langsam aufhob, und mit der Empfangsdame in Richtung meines Zimmer lief. Wehe, der zieht bei mir ein.
Meine Füße trugen mich in Richtung meines Zimmers, an den beiden vorbei, und ich wollte gerade die Tür hinter mir zu knallen, als mich das Räuspern der älteren Dame aufhielt und ich somit gezwungen war, mich an sie zu wenden.
"Hm?", gab ich nur von mir. Jeder hier wusste, dass ich nicht gerade die freundlichste Person war; und das ließ ich auch alle anderen oftmals spüren.
Nun lächelte die Frau dennoch relativ freundlich, und fing mir an zu erklären, dass dieser kleine pink Haarige Gartenzwerg auf den Namen Park Jimin hörte, und dieser nun mit in meinem Zimmer leben sollte. Und das auch noch in meinem Zimmer! Das war für mich unvorstellbar, und eine kleine Portion Wut kochte in mir hoch. Sowas konnte ich defintiv nicht zulassen.
"Einen Scheiß wird Park Jimin!", knurrte ich genervt, während ich mit einem leichten Tritt die Tasche des Jüngeren beiseite kickte, und anschließend Türe knallend in meinem Zimmer verschwand. Und es war mir so verdammt egal, wie sehr es den mir völlig fremden Jungen verletzte. Es war immerhin nicht mein Problem.
Im Zimmer setzte ich mich dann auf mein Bett und kramte einen Block aus meinem Schränkchen, welches neben meinem Bett stand, und was Platz für ein paar Kleinigkeiten hatte, und begann ein wenig meinen Frust darin aus zu lassen, in dem ich einen Song schrieb; ich weiß selbst nicht, warum genau, aber ich wusste, dass ich mich damit am Besten von all dem alltäglichen Stress und meine Sorgen ablenken konnte... Und das war ja immerhin die Hauptsache!
Ich war so sehr in meinen Text vertieft, dass es wahrscheinlich mehrmals geklopft hatte,bis ich zur Tür ging, und diese öffnete, wo dieser Junge vor mir stand...
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Strong for you
FanfictionDie geschlossene Jugendpsychiatrie in Seoul, Süd Korea, ist weit bekannt. Kim Namjoon scheint vom äußeren her, als sei er der normalste Mensch der Welt; jedoch quälen ihn Halluzinationen schon eine lange Zeit. Schon seit über 3 Jahren sitzt er in d...