Kapitel 27 • p.jm

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„Jimin..." „Nein Jungkook, lass es gut sein. Ich gehe jetzt einfach. Das hat so keinen Sinn. Ich bin ohne dich besser dran", sagte ich und mein Herz zerbrach.

So schnell ich konnte flüchtete ich aus dem Haus. Ich musste weg, so weit weg wie ich nur konnte. Jungkook folgte mir nicht, weshalb ich meine Schritte verlangsamte, nachdem ich das Haus ein paar Meger hinter mir gelassen hatte.

Ich musste das tun, ich konnte Jungkook nicht in Gefahr bringen, es war sowieso schon alles viel zu riskant gewesen. Niemals könnte ich es mir verzeihen, wenn er meinetwegen leiden müsste.

Ich lief soweit ich konnte und machte dann bei einem kleinen Park Halt. Ich setzte mich inter einen Baum und atmete erst einmal tief durch. Wo sollte ich hin?

Mein Schlüssel lag noch bei Jungkook und Freunde hatte ich schließlich keine. Naja ich konnte mich immerhin schon einmal an mein künftiges Leben gewöhnen, denn ab Montag wäre das mein Alltag.

Wollte ich das? Konnte ich das? Jungkook jeden Tag sehen und ihn ignorieren? Weiterhin von Yoongi schikaniert werden und nichts dagegen tun können? Niemand würde ihn mir mehr vom Hals halten.

Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Alles hinnehmen, oder es heute zu beenden. Nur wie?

Im Kopf ging ich all die Möglichkeiten durch, die ich schon so oft durchgegangen bin. Die Mapo Brücke kam mir wieder einmal in den Sinn. Es war einfach, schnell und sicher. Idgendwann würde man mich finden und vielleicht begraben, aber eigentlich war es mir auch egal.

Niemand würde mich vermissen. Nicht meine Großmutter, nicht Jungkook, dem hatte ich nämlich vermutlich gerade sein Herz gebrochen. Aber es war besser für ihn, ich wollte, dass er sicher ist und nicht so endet wie ich.

Vielleicht würden meine Freunde mich eine Zeit lang vermissen, doch irgendwann würden auch sie mich vergessen.

Es wäre also leichter für uns alle.

Ich zückte mein Handy, vermutlich sprach der Alkohol in mir. Langsam tippte ich eine Nachricht an Jungkook.
Jimin
Jungkook. Es tut mir Leid, dass ich dir deine wertvolle Zeit gestohlen habe. Es tut mir Leid, dass ich dir deine Freundin genommen habe und jetzt einfach so gehe. Aber es ist besser so. Besser für uns Beide, aber vor allem für dich. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit dir verbracht, aber so wie es aussieht ist unsere gemeinsame Zeit jetzt vorbei und somit ist auch meine Zeit abgelaufen. Bitte vermiss mich nicht, aber ich hoffe, dass du mich auch niemals vergisst. Du warst meine erste Große Liebe und auch die Einzige. Es ist nicht einfach für mich, aber ich muss das tun. Ich hoffe du verstehst mich, du verstehst mich nämlich immer. Du hast mir gezeigt, was wahre Freundschaft ist umd vor allem, was wahre Liebe ist. Jungkook, du warst sowohl mein Freund, als auch mein bester Freund. Jede einzelne Sekunde habe ich bei dir genossen und ich wünschte, dass wir und unter anderen Umständen kennen gelernt hätten, denn wer weiß, vielleicht hätte es dann sogar geklappt. Leider ist es nun so, wie es ist. Bitte leb dein Leben und genieß es in vollen Zügen, denn ich werde auf dich herab schauen und jeden einzelnen deiner Schritte verfolgen. Such dir einen schönen Mann, oder auch eine Frau und gründe eine Familie. Tu was dich glücklich macht und denke ab und zu an mich, denn ich würde es tun. Das war die schönste Zeit in meinem Leben und ich hoffe es war auch eine schöne Zeit für dich.

Ich werde dich immer lieben Jungkook. Endlich kann ich frei sein und fliegen.

Dein Jimin

Mit zittrigen Händen klickte ich auf Senden, dann stand ich auf und machte mein Navi an. Ich suchte den etwaigen Standort und machte mich dann auf den Weg. Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen.

Lange ging ich auf der Straße entlang. Jungkook antwortete nicht, vermutlich schlief er schon. Ich stellte fest, dass ich den kompletten Weg zurück gehen musste und kam dabei auch an Jungkooks Haus vorbei.

Es war stockdunkel, dies bestätigte meinen Verdacht. Naja, dann würde er es eben erst morgen lesen. Das war auch okay.

Ich vermisste ihn jetzt schon und es tat mir unglaublich Leid, dass ich sein Herz brechen musste, aber ich konnte ihn nur auf diese Weise beschützen.

Mit jedem Schritt näherte ich mich meinem Zielort und mein Herz schlug immer schneller. Ich konnte die Brücke schon sehen und ging immer weiter suf sie zu. Es war kaum etwas los, immerhin war es mitten in der Nacht und ich war nicht gerade in der Innenstadt unterwegs.

Neben mir tauchte das Brückengeländer auf und unter mir erstreckte sich der Hangang. Auf dem Geländer waren Spiegel angebracht und ich konnte meine Umrisse auch jetzt sehen, obwohl es Nacht war. Alle paar Meter standen Fragen, alltägliche Fragen.

Wie ist deine Augenfarbe? Was ist deine Lippenform. Ich beantwortete all die Fragen auf dem Weg in die Mitte der Brücke.

Tränen stiegen mir in die Augen. Warum musste ich mich nur auf Jungkook einlassen? Warum hatte Yoongi solche Homophoben Probleme? Warum haben meine Eltern mich verlassen? Warum musste ich überhaupt existieren?

Ich schluckte meine Tränen hinunter und setzte den ersten Fuß auf das Geländer, darauf folgte der zweite und ich stieg hinüber.

Jungkook, ich werde dich niemals vergessen.

Dimple • j.jk x p.jmWhere stories live. Discover now