Kapitel 28 • j.jk

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„Kookie, komm zu dir", hörte ich Stimmen um mich und langsam wurde meine Sicht wieder klar. Ich war in meinem Zimmer, um mich standen Jimins Freunde. Jimin.

Er war weg. Jimin war weg! „Jungkook, was ist passiert?", wollte nun Taemin wissen und sah mich fragend an. „Jimin... er ist weg", sprach ich leise vor mich hin und direkt stiegen mir wieder Tränen in die Augen.

„Wie weg?", wollte nun Jinyoung wissen und ich erzählte, was passiert war. Alles. Aber in Kurzform. Ich erzählte von Yoongi, von seinen Verletzungen und von unserer tatsächlichen Geschichte.

„Oh Gott und wo ist er jetzt?", schrie Jackson schon fast panisch und Jinyoung brachte ihn wieder auf den Boden, zumindest versuchte er es. Jackson war unglaublich angespannt, genauso wie wir anderen auch.

Plötzlich klingete ein Handy. Es war mein Handy. Ich hechtete zu meinem Nachttisch und schnappte es mir augenblicklich.

Ich hatte eine Nachricht. „Sie ist von Jimin", meinte ich und begann leise sie zu lesen.

Ich geriet in eine Schockstarre und ließ mein Handy fallen. Ich konnte nichts mehr sagen, mir wurde gerade unglaublich schlecht.

„Jungkook was ist los?", schrie Minho und sah mich geschockt an. Noch immer konnte ich nichts sagen, weshalb die Jungs nun einfach nach meinem Handy griffen und selbst nachsahen, was Jimin geschrieben hatte.

„Fuck! Der will sich doch nicht etwa was antun?", Mark war den Tränen nahe und damit war er nicht der Einzige.

„Wir müssen ihm hinterher. Aber wo ist er?", Jackson griff sich in die Haare und zischte laut aus.

Wo konnte er sein. Es klang beinahe unmöglich ihn zu finden. Ich dachte nach und plötzlich kam mir etwas in den Sinn. Augenblicklich griff ich nach meinem Handy und las das Ende der Nachricht erneut.

„Ich habe eine Idee, aber wir haben nur eine Chance, also sollten wir uns vielleicht aufteilen, um an mehreren Orten zu schauen", sprach ich leise vor mich hin und die Anderen nickten.

Ich gab den Fünf verschiedene Orte, an denen ich glaubte, dass er springen würde.
Ich war mir sicher, dass er dies tat, das Ende seiner Nachricht war einfach ein Zeichen. Zumindest hoffte ich dies.

Immer schneller rannte ich die Straßen entlang, mein Adrenalin trieb mich zu Höchstleistungen an und in der Ferne erkannte ich bereits mein Ziel. Die Mapo Brücke.

Ich rannte immer weiter und sah abwechselnd auf beide Seiten der Brücke. Hoffentlich war ich auf der Richtigen, denn ich würde die Seite nicht mehr wechseln können.

Immer noch im Adrenalinrausch erkannte ich jemanden am Brückengeländer. Er war gerade dabei über das Geländer zu steigen. Ich war wie erstarrt und schaffte es nicht mehr einen Fuß vor den Anderen zu setzen.

Ich wollte schreien, doch es kam kein Ton. Er war es, ich erkannte ihn genau. Los Jungkook, beweg dich endlich. Du musst ihn retten.

Tatsächlich schaffte ich es schließlich meinen erstarrten Körper wieder in Bewegung zu setzen. „Jimin!", schrie ich schließlich und er drehte seinen Kopf in meine Richtung. „Jimin, bitte! Jimin!! Ich liebe dich!" Tränen liefen meine Wangen hinab und ich setzte langsam einen Fuß vor den Anderen, bis ich schließlich vor ihm stand.

Uns trennte nur ein Geländer und trotzdem fühlte es sich so an, als wäre er meilenweit entfernt.

„Jungkook", flüsterte er leise und ich konnte auch in seinem Gesicht Tränen erkennen.

„Jimin was machst du denn da?", fragte ich, so dumm wie ich eben nur konnte und streckte zeitgleich meine Hand nach ihm aus. Ich konnte das nicht zulassen, ich musste ihn doch retten.

„Jungkook, bitte", sprach er weiter und sah mir tief in die Augen, „Ich will dein Leben nicht ruinieren. Ich bin dir nur eine Last. Mein Leben ist ein Einziges Chaos, ich kann das alles nicht mehr!"

„Du... du bist mir keine Last. Ich liebe dich und du ruinierst mein Leben, wenn du da runter springst! Ich brauche dich und ich bin für dich da, wir können das mit Yoongi wirklich klären und selbst wenn nicht, in ein paar Monaten sind wir doch weg von dieser scheiß Schule!", versuchte ich ihn zu überzeugen.

„Ja, in ein paar Monaten und solange? Weißt du wie dreckig es mir eigentlich geht? Mein ganzer Körper ist von Malen übersäht. Das war alles er, ich spüre jeden einzelnen Knochenbruch und weiß Gott, was er noch alles zerstört hat. Aber das ist nicht einmal das Schlimmste, nein. Ich habe kein Zuhause mehr, ich weiß nicht wo ich hin sollte, es gibt keinen anderen Weg Jungkook. Die Welt ist besser dran ohne mich", er redete weiter und es liefen immer mehr Tränen über seine Wangen.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und ging noch einen Schritt auf ihn zu. Meine Hand berührte seinen Arm und ich hielt ihn kurz fest. Dann ließ ich los. Legte meine Arme an das Geländer und stieg auf die andere Seite zu Jimin.

Meine Beine zitterten und ich hatte Todesangst.

„Wenn du springst, dann springe ich mit..."

Dimple • j.jk x p.jmWhere stories live. Discover now