Einundzwanzig

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Ruby atmete tief durch. So einen schwierigen Überfall hatten sie nie zuvor geplant.

Ihre Schwester hasste sie jetzt mehr als zuvor, nachdem sie ihr erzählt hatte, dass sie eine ganze Bar ausrauben wollte.

Aber das Geld brauchten sie. Léons Mutter war vor wenigen Tagen beim Arzt und bei ihr wurde Krebs diagnostiziert. 

Sie überprüfte ihr Messeretui und zog ihren Schal fest. "Bereit?", fragte sie an Léon gewandt. Dieser nickte.

Sie sah zu Will, der an diesem Abend lediglich als Plan B sorgen sollte. Dieser nickte ebenfalls. 

Sie griff zu ihrer Muschelhalskette und schaute zum Himmel hoch. Die Sterne wurden von den Regenwolken überdeckt.

Eigentlich schade, aber Regen war das beste Wetter für Diebe. Er wirkte wie ein schützender Schleier und übertönte Geräusche, wenn man sich anschleichen wollte.

Will ging langsam vor in die Bar Solomonica und zehn Minuten später glitten Ruby und Léon lautlos vom Dach. 

In der Bar waren mindestens an die fünfzig Leute. Damit sie all deren Aufmerksamkeit erhielt warf sie eins ihrer Messer genau in einen der Lautsprecher beim DJ sausen ließ. 

Dieser hielt erschrocken inne und als die Musik stoppte, drehten sich alle zu ihnen um. "Geld, Schmuck, Handys und alle anderen Wertsachen in die Mitte der Theke!", riefen sie und Léon im Chor. 

Die Gäste folgten schon ihrem Befehl, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Manuél völlig durchnässt hereinstürmte. 

Er hatte die Situation innerhalb weniger Sekunden erfasst und zog seine Handschellen. Kaum stand er hinter Ruby, flüsterte er ihr ins Ohr: "Komm mit. Juan weiß, wo du bist und-"

Da ging die Tür das zweite Mal auf und Juan stürmte herein.

Er entsicherte sein Waffen und richtete sie direkt auf Ruby.

Robin Hood (Storyadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt