12. Kapitel/ Eine fast totes, neues Mädchen und eine gestresste May

435 18 29
                                    

May's P.o.V

"Was soll'n das bedeuten?", fragte Newt und schaute verwirrt zu uns, nach oben. Plötzlich setzte sich das Mädchen ruckartig auf und sah uns aus ihren blauen Augen an. Sie rang nach Luft und brachte nur ein Wort heraus.

"Thomas"

Mehr nicht. Nur der Name Thomas, bevor sich ihre Augen verdrehten und man nur noch das Weiße sehen konnte. Dann schlossen sie sich. War sie jetzt tot? Warum sollten uns die Schöpfer ein fast totes Mädchen hochschicken?

Als ich mich zu Thomas umdrehte, sah ich, dass ihn so gut wie jeder anstarrte und er den Blick gesenkt hielt.

***


Nach dem ganzen Trubel, standen Thomas, Minho, Newt und ich in der Sani Hütte bei dem Mädchen und versuchten herauszufinden, was sie hatte.

"Hey, ich bin genauso zu diesem Job gekommen, wie du", sagte Jeff abwehrend und nahm die Arme hoch. "Erkennst du sie?", fragte Newt Thomas misstrauisch. "Nein"

"Wirklich, denn sie scheint sich zu erkennen", hakte er weiter nach. Als ich das Mädchen genauer betrachtete, fiel mir etwas ein.

Mein jüngeres Ich war wieder da. Diesmal fiel es mir etwas schwerer das Alter zu schätzen, aber ich dachte, ich musste um die neun Jahre gewesen sein.  Mein Ich saß neben zwei Personen. Eine davon erkannte ich sofort. Das war Thomas. Die andere kam mir ebenfalls bekannt vor, doch mir wollte ihr Name nicht einfallen. Dunkles Haar, blaue Augen. Doch! Das war das Mädchen, dass neu hochgekommen war!

Mein Ich rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. "Hey", brachte Thomas heraus. "Hi", antwortete das Mädchen, mit einem schüchternen Lächeln. "Warum haben sie uns hier rein gebracht?", fragte Thomas. Mein jüngeres Ich beteiligte sich am Gespräch. "Wir sollen hier wohl miteinander reden. Gut, dann reden wir halt. Thomas kenne ich ja schon, aber wer bist du? Rachel oder Teresa?"

Das andere Mädchen zog eine Augenbraue hoch. "Da du anscheinend selbst nicht Rachel bist, denke ich mal, dass du Marie bist. Ich bin Teresa"

Mein jüngeres Ich nickte höflich. "Schön dich kennenzulernen, Teresa. Du kannst mich May nennen. Marie klingt so langweilig"

Die Erinnerung verblasste. Die Gesichter verschwammen und die Stimmen wurden immer leiser. Krampfhaft versuchte ich sie festzuhalten, doch letztendlich war ich zurück in der Realität.

Als ich mich umblickte, merkte ich, dass niemand etwas mitbekommen hatte. Ich behielt das ganze erstmal für mich. Es könnte noch wichtig sein. Auf einmal lief TomTom an mir vorbei, nach draußen. Verwirrt sah ich ihm nach. Minho rannte ihm aus irgendeinem Grund hinterher.

Ich wollte ihnen schon nachgehen, doch Clint bat mich darum, ihnen etwas Suppe zu holen, damit sie schauen konnten, ob das Mädchen, das Essen annahm.

Ich tat ihnen den Gefallen und lief in die Küche. Dort nahm ich eine Schale und einen Löffel. Ich dachte darüber nach, warum nur ich diese Träume hatte. Ich meine, da konnte ich mir zwar nicht sicher sein, aber die anderen hätten sich vielleicht komisch benommen. Das alles hatte aber auch erst angefangen, als Thomas hochgeschickt worden ist. Gedankenverloren füllte ich etwas Suppe in die Schale und ging zurück zur Sanihütte.

"Danke", meinte Jeff, der andere Sanitäter und nahm mir die Schüssel ab. Newt war auch noch dort geblieben und betrachtete das Mädchen. Ich konnte es nicht zurückhalten, als etwas Eifersucht in mir aufkam. Schnell verwarf ich das Ganze wieder. Ich war nicht eifersüchtig. Bloß gestresst. Vielleicht sollte ich einfach Chuck suchen gehen und mit ihm erzählen. Ja, das hörte sich gut an.

𝙞'𝙡𝙡 𝙗𝙚 𝙜𝙤𝙤𝙙Where stories live. Discover now