03 | Planets

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ALS PLANETEN werden die Himmelskörper bezeichnet, die durch ihre Masse und der daraus folgenden Eigengravitation eine runde Form annehmen, einen Stern umkreisen und dabei die Umgebung ihrer Umlaufbahn weitläufig von Kleinkörpern freigeräumt haben

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ALS PLANETEN werden die Himmelskörper bezeichnet, die durch ihre Masse und der daraus folgenden Eigengravitation eine runde Form annehmen, einen Stern umkreisen und dabei die Umgebung ihrer Umlaufbahn weitläufig von Kleinkörpern freigeräumt haben. Sie werden auch Wandelsterne genannt, denn schon früh bemerkte man, dass sie im Gegensatz zu den Fixsternen keine feste Position besaßen und stattdessen über den Himmel wandelten. Heute wissen wir, dass es sich um keine Sterne handeln, sondern um ferne Welten, die wie unsere Erde die Sonne umkreisen.

Aus den gleichen interstellaren Nebeln, in denen Sterne geboren werden, formen sich auch deren Planeten. Nach und nach verschluckt der sich verdichtende Kern den Großteil der Gaswolke, gewinnt an Größe und beginnt aufgrund dessen, immer schneller zu rotieren. Diese Bewegung wirkt sich auch auf die unmittelbare Umgebung aus und es entsteht eine protoplanetare Scheibe.

Die letzte Phase ihres Wachstums ist geprägt von heftigen Kollisionen und Einschlägen; eine Periode voller Chaos und Zerstörung, in der sich entscheidet, welche der neu entstandenen Himmelskörper sich durchsetzen und welche bald wieder untergehen. Mehr als 90% der jungen Protoplaneten existieren heute nicht mehr – sie löschten sich größtenteils gegenseitig wieder aus. Jeder Zusammenprall dezimiert die Zahl der Protoplaneten und liefert das übrig gebliebene Material zum Wachsen.

Die Sonne und ihre Planeten entstanden gemeinsam aus der sogenannten Urwolke vor gut 4,5 Milliarden Jahren und in unserem heutigen Sonnensystem herrscht ein Gleichgewicht zwischen den Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars und den Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Die Bildung von Planeten ist allerdings keine Seltenheit. Überall, wo Sterne entstehen, formen sich auch Planeten, Monde, Asteroiden, Kometen und kleinere Himmelskörper – womöglich gibt es sogar mehr Planeten als Sterne. Es scheint zwangsläufig der Fall zu sein, dass sich mit der Geburt eines Sterns als eine Art Abfallprodukt Planeten formen.

Weit über tausend extrasolare Planeten wurden bereits aufgespürt, und die Zahl der Entdeckungen steigt weiter. Manche dieser Exoplaneten umkreisen Systeme aus einem Stern, manche eines aus gleich mehreren, doch nicht alle haben ein Zuhause. Von ihrer ursprünglichen Umlaufbahn in ihrem Heimatsystem abgebracht, schweben sie durch die endlosen Weiten des interstellaren Raums und treiben ohne Ziel durch die kalte, lichtlose Leere.

Ebenso ziellos fuhr Levon auf dem bereits in die Jahre gekommenen Motorrad die Straßen auf und ab. Genau wie diese verlorenen Planeten war auch er von seiner Umlaufbahn abgekommen und gefangen in mathematisch vorbestimmten Bahnen ohne Bestimmungsort, den er in den Weiten des Universums hätte ansteuern können. Die Häuser seines Stadtviertels zogen an ihm vorbei und verschwammen zu einer diffusen Masse, doch er schenkte ihnen kaum Beachtung. Sein Körper führte jede Bewegung mechanisch aus und sein starrer Blick war auf die Straße vor ihm gerichtet. Der fortwährende Zustand des Autopiloten bestimmte seine Existenz, während das Leben an ihm vorbeirauschte.

Die Sonne stand bereits tief am Himmel und bis zur Dämmerung würde es nicht mehr lange dauern. Sein Magen knurrte bereits eine ganze Weile. Schließlich kam er am Straßenrand zum Stehen, nahm den schweren Helm ab und atmete augenblicklich den Duft gerösteter Kaffeebohnen ein, der über die Straße zu ihm hinüberwehte. Nicht weit von ihm saßen die Gäste eines kleinen Cafés in der Abendsonne und genossen die Strahlen einer der ersten warmen Sommertage. Seine Hände kramten in den Jackentaschen nach Kleingeld und wurden fündig.

Das Gewicht von Sternenstaub Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt