-Fourty-Four-

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Frage: Bekommt ihr die Updates? Wattpad spinnt bei mir etwas ._.

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Mit Musik im Ohr, die durch meine Kopfhörer drang, lief ich durch Jeju und steuerte unseren Treffpunkt an. Außerhalb der Stadt, nahe am Meer, befand sich eine kleine Hütte an den Klippen. Diese war der Treffpunkt für mich und meine Freunde. Meistens traf man sie nirgends auf der Insel an, nur dort. Oder es hing ein Zettel an der Tür, was sie heute machen wollten.

Ich liebte diese Insel sehr und auch wenn viele Erinnerungen aufkeimten, beispielsweise, wenn ich an einem Brunnen vorbei lief, schluckte ich alles herunter. Die Zeit hier sollte ich genießen und nicht durch irgendwelche, unnötigen Gedanken verschwenden.

Schließlich lief ich durch eine enge Gasse, durch die man die Stadt am schnellsten verlassen konnte und direkt in einen Wald gelangte. Obwohl ich diese kleine Straße kannte, da ich schon oft hier war, wurde ich augenblicklich aufmerksam. Tatsächlich befürchtete ich jedes Mal, dass hier etwas passieren konnte, auch wenn Jeju sehr friedlich war. Doch Vergangenheit prägte.

Plötzlich hörte ich trotz meiner Kopfhörer - ich hörte nicht sonderlich laut Musik - ein Geräusch und drehte mich ruckartig um. Ich erstarrte, als ich eine Bewegung wahr nahm, doch entspannte ich mich, als ich die kleine, schwarze Katze erkannte. Sie mauzte mich einmal an und drehte sich dann um, verließ eilig die Gasse. Über mich selbst lächelnd drehte auch ich mich wieder um und verließ auf der anderen Seite die Gasse.

Das kleine Waldstück, das dahinter lag, wirkte immer friedlich und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lief ich zwischen den Bäumen hindurch. Ich mochte die Natur, sie hatte etwas beruhigendes, das ich in Seoul wirklich vermisste. Umso mehr gefielen mir natürlich die Spaziergänge mit Coco, da ich dann endlich nicht mehr zwischen den verdammten Häusern war.

Schließlich sah ich auch die große Wiese hinter den Bäumen und entdeckte bereits unsere Hütte. Unbewusst beschleunigte ich meine Schritte und verließ den Wald, bis sich ruckartig eine Hand auf meine Lippen legte und mein Handgelenk nach hinten verdreht wurde. Ein gedämpfter Schrei verließ meine Kehle und eilig versuchte ich mich zu wehren, trat nach meinem Hintermann. Tatsächlich traf ich eine Stelle, an der ich wohl Schmerzen verursachte, denn er ließ mich zischend los. Schnell stolperte ich ein paar Schritte von ihm weg und nahm meine Kopfhörer aus meinen Ohren, um sie in meiner Tasche zu verstauen.

"Kyusung?", fragte ich irritiert und wich vorsichtshalber einen weiteren Schritt zurück. Der Angesprochene verzog sein Gesicht und ließ einmal seine Hand knacksen, ehe er mich aus zusammengekniffenen Augen musterte.

"Miso. Na sieh mal einer an, wer sich endlich mal wieder blicken lässt", knurrte er. Im selben Moment traten fünf weitere Menschen aus dem Waldstück hinter ihm und stellten sich neben ihn. Eine von ihnen kam zu Kyusung und gab ihm einen Kuss auf die Wange, warf mir danach einen giftigen Blick zu.

"Was wollt ihr von mir?", fragte ich sogleich und verschränkte meine Arme, während die anderen vier sich in Bewegung setzten, um mich zu umzingeln. "Revanche."

Ich lachte einmal bitter auf und schüttelte nur meinen Kopf. Natürlich verstand ich, was er damit wollte, doch es war nicht mehr mein Kampf. Seine Gang und meine Gang waren immer verfeindet gewesen und wir lieferten uns mithilfe von Skateboarding ständig Kämpfe, um auszumachen, wer in der Hütte bleiben durfte und wer nicht. Das letzte Mal hatte ich ihn besiegt und offensichtlich wollte er die ganze Zeit Rache nehmen, allerdings war ich kurz darauf nach Seoul gezogen.

All diese Streitereien waren kindisch und ich hatte bereits einmal versucht, einen anderen Weg einzuschlagen, doch Kyusung hatte sich stets geweigert. Er sah mich nun einmal als seine Rivalin.

"Du kannst dich vor mir verstecken, aber finden werde ich dich immer. Darum möchte ich unseren Kampf hier und jetzt ausführen."

I Got 7Where stories live. Discover now