-One-Hundred-And-Seventy-Seven-

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"Ich fasse es nicht, dass ihr es wirklich geschafft habt, dass ich meinen Geburtstag wieder gern feiere", sagte ich leicht schmunzelnd, als ich aus Youngjaes Auto ausstieg und Coco auf dem Boden abgesetzt hatte. Der Hund bellte fröhlich und hüpfte einmal im Kreis, ehe er schon losrannte und fröhlich die Gegend erkundete.

"Wir sind eben gut", grinste Youngjae, der neben mich trat und per Knopfdruck sein Auto abschloss. Zwar trug er bereits einen Mundschutz, damit man ihn nicht erkannte, falls uns jemand entgegen kommen würde - dabei hatten wir bereits extra eine Strecke gewählt, auf der man höchstens ältere Menschen traf, die die Natur genossen -, aber sein Grinsen konnte ich allein seiner Stimme entnehmen. Deswegen grinste ich ihn ebenso an und schüttelte leicht meinen Kopf, bevor ich ebenfalls meinen Mundschutz aufsetzte. Auch ich war mittlerweile recht bekannt und wollte nur ungern erkannt werden, weshalb ich auch meine Haare in einen Dutt gebunden hatte.

Youngjae und ich wollten endlich wieder gemeinsam mit Coco spazieren gehen und danach irgendwo in einem kleinen Café ein Eis essen. Früher war das immer eine Art Tradition zwischen uns gewesen, das, was uns zusammen gebracht und verbunden hatte, jedoch hatte ich wegen meinem Training für D.A. in letzter Zeit kaum noch mitgehen können. Umso glücklicher war ich nun darüber, wieder mit meinem Freund zusammen durch die Natur zu laufen und die frische Luft zu genießen. Es tat uns beiden wirklich gut und vor allem ich brauchte das.

Ich brauchte Youngjae.

Und Coco. Coco brauchte ich natürlich auch.

"Es tut so gut, endlich wieder mit euch hier zu sein", seufzte ich zufrieden und lehnte meinen Kopf leicht an Youngjaes Schulter. Meine Hand griff nach seiner und direkt verschränkten sich unsere Finger miteinander, während wir Coco folgten, die fröhlich über die Wiesen tollte.

"Es tut gut, endlich wieder seine feste Freundin umarmen und küssen zu können", schmunzelte Youngjae und zog mich näher an sich heran. Gespielt verdrehte ich meine Augen, musste dann aber leicht kichern und sah zu ihm auf.

"Du und dein Kitsch, ist ja ekelhaft", scherzte ich, weshalb er mich nun schmollend ansah. Dadurch musste ich jedoch nur anfangen zu lachen und schaute wieder geradeaus auf den Weg. Ja, auch wenn ich mittlerweile sehr warmherzig bei Got7 war, konnte ich es einfach nicht lassen, ihnen zu zeigen, dass ich immer noch Miso war. Ich durfte mein Image ja nicht vollständig verlieren.

"Ich sollte wieder häufiger vorbeikommen", meinte ich nachdenklich, nachdem mein Lachen wieder verstummt war, und sah mich hier etwas um. Youngjae nickte zustimmend, was ich aus dem Augenwinkel heraus sehen konnte und direkt fühlte ich mich etwas bestärkt darin.

"Das solltest du wirklich. Vor allem, wenn die anderen nicht da sind."

"Wieso? Wirst du etwa eifersüchtig, weil sie auch so gern Zeit mit mir verbringen?~"

"Möglich. So nett, wie du seit einiger Zeit zu ihnen bist, ist das ja auch kein Wunder", schmollte er und brachte mich erneut dazu, kurz zu lachen. Gott, das war ja süß, dass er auf seine Gruppenmitglieder eifersüchtig wurde. Aber schlagartig wurde ich wieder ernst, als mir daraufhin ein anderer Gedanke kam, der mich zum Innehalten brachte.

"Schon lustig, dass ich nur bei euch so weich geworden bin. Bei D.A. zum Beispiel dauert es immer, bis sie mich zum Lachen oder zum Grinsen bringen. Bei euch hingegen geht das ganz schnell", seufzte ich leise. Vermutlich lag das daran, dass ich nun einmal eine harte Schale hatte und Menschen ungern meine Gefühle zeigte, Got7 diese aber knacken konnte. Aber wieso sollte ich auch? Solange mich die Person nicht gut kannte, musste sie ja nicht wissen, was ich dachte und fühlte.

"So bist du nun einmal. Aber genau in diesen Menschen habe ich mich auch verliebt", erwiderte Youngjae, weshalb ich nun etwas überrascht zu ihm blickte. Ich wusste, wie anstrengend und kompliziert ich sein konnte und es verwunderte mich immer noch, dass er mich überhaupt lieben konnte. Aber er tat es und ich war ihm verdammt dankbar dafür.

"Das ergibt für mich immer noch keinen Sinn", seufzte ich leise, weshalb mein Freund nun zu lachen begann und sanft meine Hand drückte. Dadurch erschien ein kleines Lächeln auf meinen Lippen und ich lehnte mich wieder mehr an ihn.

"Miso, ich kenne dich inzwischen ziemlich gut. Ich weiß, wie du tickst und deswegen habe ich mich auch in dich verliebt. Natürlich hast du deine Schwächen, deine Macken und deine Fehler, aber würde ich diese nervig finden, hätte ich mich gar nicht erst in dich verliebt. Außerdem zählen für mich deine anderen Werte... dein wunderschönes Lächeln, dein niedliches Lachen, deine wohl klingende Stimme, deine liebevollen Blicke, deine erstaunliche Sturheit, deine krasse Loyalität, dein starkes Herz für Menschen, die dir viel bedeuten und noch so viel mehr... Ich habe mich in all das verliebt... und das ist genauso ein Teil von dir wie deine schlechten Dinge. Aber ich habe doch genauso schlechte Angewohnheiten, ich bin ebenso wenig perfekt. Und trotzdem liebst du mich. Du bedeutest mir einfach die Welt, Miso, du, der Mensch, der du bist und niemand sonst. Und keiner deiner Macken wird das jemals ändern können", erklärte er mir und blieb nun stehen. Mit großen Augen tat ich es ihm gleich und sah zu ihm auf, während er seine Hand an meine Wange legte und mir einfach tief in die Augen sah.

"Ich bin so unglaublich stolz darauf, dich meine Freundin nennen zu dürfen. Und für nichts auf der Welt würde ich dich jemals eintauschen", hauchte er. Dabei entfernte er meinen Mundschutz und auch seinen löste er von einem Ohr, damit unsere Lippen nicht länger von Stoff bedeckt wurden. Noch immer war ich unfähig zu antworten und starrte ihn einfach sprachlos an, bis er sich meinen Lippen näherte und meine Augen sich wie von selbst schlossen. Im nächsten Moment spürte ich seinen heißen Atem, der auf meinen Lippen abprallte und schon küsste er mich voller Liebe und Zärtlichkeit.

Wohlig seufzend erwiderte ich, gab ich mich voll und ganz diesem Kuss hin und schlang zusätzlich meine Arme um seinen Hals, um mich näher an ihn heranzuziehen. Lediglich durch diesen Kuss gelang es ihm, dass ich all meine Sorgen vergaß und nur noch seine ehrliche Liebe spürte, die er ganz allein mir schenkte und die meinen Brustkorb mit Wärme füllte. Mein Herz klopfte schnell und glücklich, Schmetterlinge tobten wie auch bei jedem unserer Kuss in meinem Bauch und innerlich grinste ich so dämlich wie ein Idiot. Aber dafür konnte ich nichts.

Daran war nämlich ganz allein meine Liebe zu diesem wundervollen, perfekten Jungen schuld.

I Got 7Where stories live. Discover now