#33 An old heart comes to rest

2K 194 351
                                    

Pov Yoongi

Erschöpft lief ich hinter Jimin die Treppen zu unserer Wohnung hoch, nachdem wir Stunden im Krankenhaus verbracht und auf Hoseoks Diagnose gewartet hatten. Schlussendlich war herausgekommen, dass es sich um einen Eisenmangel in seinem Körper handelte. Ich hatte die Einzelheiten darüber schon wieder vergessen, wichtig war auch nur, dass es Hobi soweit jedoch gut ging und keine weitere Gefahr für Jimin bestand.

Der rothaarige, der vor mir oben ankam, stieß ein erschöpftes Stöhnen aus. "Ich stimme dem zu", sagte ich, worauf der jüngere zu mir schaute und müde lächelte. Er zog mich an meiner Hüfte zu sich und schmiegte sich an meinen Körper, schweigend nach Zärtlichkeiten bettelnd. Liebevoll nahm ich ihn in den Arm und ließ mein Kinn zunächst auf seinem Kopf ruhen. Das reichte mir jedoch noch nicht an Zuneigung, weswegen ich beide Hände an seine Wangen legte und seine Lippen zu den meinen zog, um sie zu verbinden.

Jimin hatte keinen Kuss je unerwidert gelassen, fiel mir dabei auf. Jeden Kuss hatte auch er gewollt, was mich ein besonderes Gefühl fühlen ließ. Es bewies mir, dass er wirklich mich wollte, dass er mich wirklich liebte und meine Liebe zu keiner Zeit einseitig gewesen war.

Dem jüngeren schien meine kurz entschlossene Idee zu gefallen, er grinste kurzzeitig und legte dann den Kopf schief, um den Abstand zwischen unseren Lippen weiter zu verringern und das Spiel derer leidenschaftlicher zu gestalten. Mich überkam die Liebe zu ihm wie eine Welle, ich liebte das Gefühl, ihn bei mir zu haben und an seinen Lippen zu hängen wie nichts anderes auf dieser Welt.

Das Gefühl musste auch ihn begleiten, da ich die Energie, die ich in den Kuss steckte, gleichermaßen zurück bekam. Jimins Hände legten sich an meine Jacke, an der er stark zog, um auch den Abstand unserer Körper auf null zu bringen. Es störte keinen von uns beiden, dass wir uns gerade immer noch im Treppenhaus befanden. Die einzige, die uns auf dieser Etage gesehen haben könnte, war Frau Lee, aber vor ihr war es nicht unangenehm, sie konnte uns ruhig so antreffen, sie würde es doch süß finden, wie sie immer sagte. Außerdem hatte sie uns auch schon in anderen Situationen erwischt. Was an dem Abend vor Jimins Abflug nur danach aussah, war nicht selten schon tatsächlich so passiert, obwohl wir in solch einer Situation weniger daran dachten, wirklich zur Tür zu gehen.

Dass wir beide so eine Leidenschaft an den Tag legten, wurde uns jedoch in diesem Moment zum Verhängnis, da wir uns drehten und ich dachte, ich würde Jimin in Richtung unserer Wohnung dirigieren. Weil meine Augen geschlossen waren, konnte ich demnach nicht sehen, dass wir uns auf das Geländer der Treppe zu bewegten. Das hatte zur Folge, dass mein Freund, der ebenfalls dachte, er würde sich gleich an eine Wand lehnen können, fast vom dritten Stock aus in die Tiefe gefallen wäre, hätte ich im richtigen Moment nicht meine Augen aufgerissen und ihn gehalten.

Jimin bekam einen halben Herzinfarkt, ich selbst stand erst einmal schwer atmend da, ihn anstarrend und mir klar machend, dass ihm nichts passiert war. "Oh mein Gott", brachte der jüngere geschockt hervor, lächelte aber leicht über unseren Übermut. "Was hättest du getan, wenn ich gefallen wäre?"
"Na, hinterher gesprungen", keuchte ich ohne Überlegung.
"Hinterher gesprungen?", wiederholte der rothaarige, als hätte er alles erwartet, nur nicht diese Antwort.
"Natürlich", erwiderte ich, "würde ich die Treppen nehmen, wäre ich nicht schnell genug unten."
"Idiot." Jimin entfloh ein Lachen, bevor sein Blick auf etwas anderes fiel. "Hatte Frau Lee gesagt, sie würde heute irgendwo hingehen?" Fragwürdigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Ich folgte seinem Blick und erkannte, dass die Tür zu Frau Lee's Wohnung einen Spalt offen stand. "Oder hat sie nur vergessen, sie richtig zu schließen?" Ich ging nicht mehr auf Jimins Fragen ein und bewegte mich dafür auf die Tür zu, mein Herz schlug immer noch vergleichbar schneller als normal durch den fast-Sturz meines Freundes. "Meinst du, sie ist zu Hause?", fragte Jimin wieder, worauf ich ihm nur meine flache Hand entgegen streckte, um ihm zu deuten, dass er dort stehen bleiben sollte. Es konnte sich um alles handeln. Frau Lee konnte vergessen haben, die Tür zu schließen, es konnte sie aber auch etwas daran gehindert haben, im schlimmsten Fall würde mich eine durch einen Einbruch verwüstete Wohnung oder eine verletzte alte Dame erwarten und diesen Anblick wollte ich Jimin nicht aufbürden.

「 thantophobia 」 - yoonminWhere stories live. Discover now