Das Los der Liebe

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Joshua und Kim brauchten nicht lange, um ein paar Klamotten zu packen. Kim packte für Mia und Joshua für Samuel. Sein Freund hatte angerufen, dass er ebenfalls im Krankenhaus bleiben wollte.

Kim wirkte sehr ruhig, für ihre Verhältnisse. Ihr ging etwas durch den Kopf, aber Joshua ließ sie. Nach der Nacht ohne Schlaf brachte es nichts, jetzt mit ihr darüber zu reden. Er fragte sich, was die Frauen die ganze Nacht beredet hatten.

Am Auto angekommen nahm er sie kurz in den Arm.

„Hey, gehts dir gut? Wir könnten auch später,..."

Kim schüttelte den Kopf und legte ihre Finger auf seinen Mund.

„Nein, wir können nicht später ins Krankenhaus. Ich muss Mia mit eigenen Augen sehen. Ich krieg sonst keine Ruhe. Wenn es Samuel beträfe, wärst du auch nicht anders."

Liebevoll nickte er. Sie hatte Recht.

„Ok, aber wenn es nicht mehr geht, sag Bescheid."

Am Krankenhaus angekommen, warteten schon die anderen auf dem Flur.  Ava und ihr Mann waren ebenfalls da.  Aufgeregt schnatterten alle durcheinander. Belustigt beobachtete Joshua die Frauen. Während die Männer ruhig daneben standen, umarmten und küssten sich die Frauen. Hier und da sah er Tränen über die Gesichter laufen.

Kim hielt sich jedoch nicht lange daran auf und drückte die Tür zum Krankenzimmer auf.

„Soooo, da sind wir alle. Ich habe dir alles, was ein Frauenherz sich wünscht, mitgebracht."

Sanft gab Kim Mia einen Kuss auf die Stirn.

Joshu konnte sehen, wie bewegt Kim war. Sie hatte einen lässigen Ton angeschlagen und grinste, aber das Lächeln reichte ihr nicht bis zu den Augen.

Ava kam weinend auf Mia zugestürmt und klammerte sich an ihren Hals.
Mia streichelte ihr beruhigend übers Haar.

„Mama, mir und dem Babys geht es gut. Du brauchst nicht zu weinen."

„Ich hatte so eine Angst um euch drei. Du darfst das nie wieder tun, Mia. Das ertrag ich nicht."

Ava schniefte und Mia nickte. Sophia stand lächelnd am Bett und umarmte ihren Sohn. Ihre Augen strahlten Besorgnis aus und bei dieser liebevollen Szene wurde es Joshua ganz schwer ums Herz. Samuel sah müde, aber erleichtert aus. Es schien Mia wirklich wieder gut zu gehen. Trotzdem sah er, dass sein Freund über Nacht gealtert war. Die Sorge um Mia und den Babys hatten ihm zugesetzt.

Da jedoch jetzt alle Frauen auf Mia zustürmten, ging Samuel zu Joshua, Richard und Harry, die überfordert neben den Frauen standen.

Schnell einigten sie sich auf die Cafeteria. Die Frauen brauchten Zeit und Joshua war dankbar, dass sie runter gingen. Ein bisschen Abstand und Ruhe würden Samuel gut tun.

Joshuas Blick glitt noch einmal prüfend über Kim. Sie saß schwitzend auf den Koffern und sah Mia glücklich an. Er konnte förmlich greifen, wie die Erleichterung sie ergriff.

„Kommst du?"

Samuel sah Joshua stirnrunzelnd an. Joshua schüttelte sich und lief zu den anderen. Seine Liebe zu Kim wurde jeden Tag intensiver und ihm war klar, dass er es bald nicht mehr verheimlichen konnte. Das war nicht gut. Zumindest nicht in diesem Moment, wo es noch gefährlich für sie war.

„Was habt ihr rausbekommen, Joshua?"

Besorgt sah Samuel ihn an. Seufzend schüttelte Joshua den Kopf.

„Nicht viel, mein Freund. Es muss jemand gewesen sein, der genau wusste, wo die Kameras hingen.  Auf den Bildern der Kameras ist nichts außergewöhnliches drauf und auch deinen Mitarbeitern ist nichts auffälliges aufgefallen."

Save us (Band 3)Where stories live. Discover now