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PoV Paluten
"... Und außerdem li-liebe ich ihn!" Ich riss meine Augen auf. W-was hatte er da gerade gesagt? "Einen Jungen lieben? Wohl kaum, du bist selbst ein Junge, das ist unnatürlich!"
"Sei still! Und außerdem wäre ich das 'Mädchen' in der Beziehung!" Er lief rot an. Süß. "Was erzählst du da! Du bist ein Junge und würdest eine Frau heiraten, aber das wirt ja nichts!"
"Wieso, wieso nicht?"
"Weil du bis zu deinem Tot bei mir bleibst!"
"Ich will aber nicht bis 81 oder länger bleiben!" Sie lachte. "Du hast die Zahlen wohl vertauscht."
"Was?"
"In ein paar Tagen sollst du, laut deinem Großvater, sterben." Manu sang auf den Boden. "Nein. Ich wollte doch noch mit Palle die ganze Welt erkunden." Mit zittriger Stimme müschte ich mich in Gespräch ein: "W-wieso soll er den sterben?"
"Er hatte bei seiner Geburt, durch die vielen Allergien und Krankheiten, schon eine geringere Lebenserwartung. Er sollte 50 Jahre alt werden. Mein Mann hatte damit seine Probleme. Er wollte Manu ein so schönes Leben wie nur möglich gestalten, während ich in beschützen wollte, damit er auch wirklich die 50 erreicht. Naja, als Manuel 4 war, stürzte er sich die Treppe runter, in der Hoffnung, dass wir aufhören würden zu streiten. Sein Opa stellte dann fest, dass sein Gehirn beschädigt ist, weshalb er sich manchmal jünger benimmt als er ist. Die neue Prognose hieß: 30. Mein Mann hielt es nicht aus und trennte sich von mir. Er nahm all unsere Kinder, bis auf Manu, mit. Ich zog Manuel alleine auf. Abgeschieden vom Rest der Welt. Ich hatte immer das Gefühl, dass jemand bei ihm war, ich beließ aber bei dem Gefühl, da es Manu gut ging. Dann, vor ca. 2 Jahren, fiel Manu wieder die Treppe runter, als ich im Krankenhaus, wegen einem Unfall, lag. Nun hieß es 18. Als er dann von dir erzählte bekam ich Panik und inzinirte alles. Aber Manuel lachte seit dem nie mehr. Jetzt wo du da bist, lacht er wieder. Ich habe es endlich verstanden, Manus Vater hatte die ganze Zeit über recht, Dank Patrick, richtig? Du hast mir die Augen geöffnet. Nimm Manu mit. Er soll die letzten Tage seines Lebens genießen. Vielleicht gescheit ja doch ein Wunder und er überlebt. Sag mir bitte in beiden Fällen bescheit." Zum Ende hin brach ihre Stimme. Sie stand auf und verließ mit stummen Tränen das Zimmer.

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