3. Verbotene Gedanken

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Wir sitzen immer noch auf meinem Sofa.
Ich bin mir sicher, dass sie Freundin sagte. "Stört dich das?" ihre zarte Stimme Zittert, als würde sie befürchten was ich Antworte. "Was? Nein! Nein auf gar keinen Fall. Im Gegenteil." Erleichtert atmet sie aus. "Was bedeutet denn im Gegenteil?" Die Neugierde in ihren Augen ist nicht zu übersehen. Was soll ich ihr jetzt sagen? "Wieder abwesend hmm?" "Was? Nein. Nein ich bin nicht abwesend." Sie hat mich erwischt. "Warum im Gegenteil." Sie wird mich nicht in Ruhe lassen, bis ich es ihr sage. "Ach ich. Okay ich sag's Ihnen." Ich fühle mich etwas unsicher, was ist wenn sie mich verurteilt. Warte halt! Lexa bist du dumm? Sie steht auf Frauen, sie wird dich nicht verurteilen, weil du auf Frauen stehst. "Ich stehe auch auf Frauen." meine Stimme zittert, "Hey." Ihre Hand auf meiner Schulter lässt das Blut in meine Wangen strömen. "Warum bist du denn so verunsichert? Das ist doch schön zu hören. Es ist doch in Ordnung. Wenn du mit mir Reden möchtest, kannst du das jeder Zeit tun. Ich bin gerne für dich da." Ihre zarte Stimme lässt mein Herz schneller schlagen. Sie weiß, dass es schwierig ist, sie weiß was für Kommentare einem hinterher geworfen werden. "Danke Frau Cat."Mit einem grinsen signalisiere ich ihr, dass ich es ernst meine und ihr wirklich dankbar bin. Wir vertiefen uns erneut in unsere Gedanken. Nach ein paar Minuten unterbricht Frau Cat das Schweigen. "Weißt du was Alexandra. Wenn wir alleine sind, keine Schüler oder Lehrer in unserer Nähe sind, dann kannst du mich Elli nennen." Mein verwirrter Blick zeigt ihr, dass ich ihre Aussage nicht nachvollziehen kann. "Du weißt mehr über mich, als die meisten Lehrer und die nennen mich alle Elli oder Elisabeth." unbewusst beiße ich mir auf die Unterlippe. "Okay Elli, dann nennen Sie mich aber Lexa. Ich hasse meinen Namen so abgrundtief." sie nickt mir zustimmend zu und da mittlerweile 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn ist verabschieden wir uns mit einer Umarmung und sie geht.

Meine Gedanken bleiben bei Elli. Ich darf sie jetzt Elli nennen. Ich weiß nicht, warum mich das so glücklich macht, aber es ist so. Ich würde gerne ihren Namen in die Welt heraus schreien, aber meine Hausarbeit geht vor. Nicht an die doch so perfekte Elli denken. Nur an die Hausarbeit. Ich muss auch noch Essen machen. Alica, meine beste Freundin kommt bald. Ich mache ihr lieblings Essen, beim Kochen vergesse ich alles um mich herum, vor allem wenn ich etwas aufwendiges Koche. Es ist ein guter Zeitpunkt dafür.

Um 17 Uhr ist sie endlich da. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, sie war im Urlaub über die Sommerferien. Davor ein Jahr im Ausland als Austauschschülerin. Wir erzählen uns immer alles, sie kennt mich besser als ich mich selbst kenne und umgekehrt. Jedes kleine Detail erzähle ich ihr. Als ich mit Elli anfange, wird meine Stimme sanfter. Ihrer Meinung nach wäre ich verliebt. Nein bin ich nicht. So sage ich es ihr auch. Wir essen, schauen einen Film Reden über irgendwelche Themen, über die wir schon mindestens Tausend mal diskutiert haben, aber es ist schön. Ich habe sie vermisst. Um 21 Uhr muss sie wieder gehen. Leider.

Nach der restlichen Hausarbeit lege ich mich ins Bett. Ich liege nur da und denke an sie. An Elli. Sie will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Müde bin ich auch nicht, wahrscheinlich weil wir zur 4. Stunde hatten und ich länger schlafen konnte. Bekanntlich hilft Selbstbefriedigung etwas, wenn man nicht einschlafen kann. Ich verbinde mein Handy mit meiner Lautsprecherbox und starte meine lieblings playlist. Das Rotlicht von den LED-Streifen an der Wand regt die Stimmung an und die decke schenkt mir Wärme und Geborgenheit. Ich ziehe das Shirt von meinem Körper und mein BH fällt kurz darauf auch auf den Boden. Nachdem ich meine Brüste massiere streiche ich meine Hose und meinen Slip von mir. Meine Gedanken sind frei von allem was mich bedrückt. Nichts worüber ich mir Sorgen machen muss. Es fühlt sich schön an. Dadurch, dass ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, muss ich mein stöhnen nicht unterdrücken. Ein wenig Rücksicht auf meine Nachbarn, sollte ich dennoch nehmen. Ich schließe meine Augen und plötzlich konfrontiert mein Kopf mich mit einem Gedanken. Mit einem Gedanken, der mir nicht kommen darf. Elli. Ich denke an Elli. Ich kann doch nicht an meine Lehrerin denken. Ich versuche nicht mehr an sie zu denken, aber sie ist zu präsent. Ihr Duft liegt in der Luft, ihr süßer, lieblicher Duft. Ich kann nicht aufhören an sie zu denken. Versuche ich es überhaupt? Nein eigentlich nicht. Ich will an sie denken. Ich darf nur nicht, aber wer verbietet mir das denn eigentlich? Niemand weiß es. Niemand kann es herausfinden. Nur ich weiß es, also ist es doch okay. Oder? Meine Gedanken drehen sich nur noch um sie. Mein Orgasmus war noch nie so intensiv wie jetzt. Mein Körper bebt. Mein Verlangen nach ihr ist zu groß ich brauch sie. Ich will sie. Nur noch sie und niemand anderen.

Warm eingemummelt in der Bettdecke schlafe ich ein. Ihr Duft ist schon längst verflogen. Sie ist in meinen Träumen. Sie lächelt mich an. Nimmt meine Hände in ihre, zieht mich zu sich und dann. Sie küsst mich. Mein Herz rasst wie verrückt.
Meine Augen öffnen sich und ich hoffe inständig, dass das kein Traum war. Aber das war es. Nur ein Traum, ein dummer Traum, der niemals in Erfüllung gehen wird.

Verbotene Liebe - Schülerin & LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt