9- Second meet

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Yuto verließ seine Wohnung am Tag des Treffens, einem Sontag, so, als würde er schwach ausgerüstet einen Mord begehen müssen: Über ein In-Ear, den er unter einer Mütze verbarg, war er mit Masashi verbunden. In seinem Mantel hatte er eine kleine Schusswaffe und ein Messer versteckt, und dennoch sah er so aus wie ein normaler Passant. Er wusste, auf welche Sorte Killer er treffen würde und nach wem er Verlangen musste.

Jinam hingegen wusste gar nicht, was ihn erwarten würde. Das einzige, was ihm blieb, war das vereinbarte Erkennungsmerkmal, an dem er die Kontaktperson in dem Cafe erkennen würde, und die kleine Handfeuerwaffe in der Jacke.

Als er das kleine, gut besuchte Cafe mitten in Ginza, einer wohlhabenderen Shoppingmeile in Chuo betrat, strömte ihm der Geruch von frischem Kaffee sofort in die Nase. Jinam konnte die Atmosphäre nicht so genießen wie sonst- Er war angespannt und gestresst.

Da er die Kontaktperson nicht entdeckte, setzte er sich an einem halbwegs sichtgeschützten Tisch und bestellte sich einen Kaffee. Damit die Kontaktperson ihn erkannte, stellte er die Speisekarte, sowie einen Teil der Tischdeko, ganz an den Rand des Tisches. Es war so unauffällig wie auffällig für denjenigen, der das Zeichen kannte. 

Jinam fragte sich, warum IQ das Treffen ausgerechnet hier, in Ginza ausgemacht hatte. Noch dazu an einem Sonntag, an dem die Straßen für Autos gesperrt waren und nun noch mehr Fußgänger hier herumwuselten als sonst auch. Setzte er es darauf an, entdeckt zu werden?

Der Killer hatte bereits eine Tasse Kaffe leer auf dem Tisch stehen, als eine Person mit Sonnenbrille, Mundmaske und Mantel das Cafe betrat. Jinam verspürte sofort die mysteriöse Aura, die ihn umgab, und war demendsprechend nervös, als sich dieser Typ tatsächlich ihm Gegenüber setzte, Sonnenbrille und Mundmaske abnahm und ihn mit Handschlag begrüßte, als wäre Jinam ein alter Freund. Kurz darauf bestellten sich beide einen Kaffee, bevor sie ein Gespräch begannen.

„Du bist derjenige, den IQ geschickt hat?", fragte Jinam misstrauisch, sein Gegenüber nickte als Antwort. Gleichzeitig versuchte er, seinen englischen Akzent und die Anglizismen zu unterdrücken. So fließend und akzentfrei hatte Jinam noch nie Japanisch gesprochen, soweit er sich erinnern konnte.

„Gut, was genau will er von mir?"
„Er und drei weitere Killer brauchen Hilfe bei ein paar ziemlich wichtigen und anpruchsvollen Aufträgen. Die Gruppe hat nicht die nötigen Skills, um die Ziele in einem schnellen und ruigen Manöver zu eliminieren."
„Was erwartet er von mir zu tun?"
„Im Grunde nicht viel. Eventuell ein paar einfache Hackerarbeiten sowie die Beschaffung zweier weiterer Killer."

Jinam wurde stutzig, als er das hörte. Er hatte nicht viele Kontakte, eigendlich nur Y und Alice. Welche Kontakte meinte IQ also, dass er sie haben könnte?
„Noch mehr Killer? Sind die Aufträge so anspruchsvoll?"
„IQ hat nicht geplant, dass alle sieben gleichzeitig am Werk sind. Es sind lediglich drei Aufträge, die in kleineren Teams erledigt werden sollen.",
 antwortete Yuto sorgfältig, ehe er durch seinen Ohrhörer Masashi sagen hörte:
„Sag ihm, dass eigene Aufträge, falls er welche hat, jederzeit miteingebunden werden können, falls er dann anbeißt."
Snakeeye zuckte mit dem Mundwinkel und sah in Jinams aufgesetztes Pokerface. Dieser nickte als Antwort auf seine Aussage und nahm dann dankend seinen Kaffee entgegen, den die Bedienung gerade brachte. 

Sein Schauspiel war perfekt. Niemand, nicht einmal Yuto, sah ihm seine Nervosität an, sein Lächeln, als er der Bedienung dankte, war dasselbe, das er zeigte, wenn er sich wirklich freute.

„Du hast höhere Changen, nach der Zusammenarbeit nicht von IQ's Killern getötet zu werden, wenn du und diejenigen, dessen Kontakte du ihnen beschaffen sollst, sauber sind.", erwähnte Yuto ruhig, wärend er an seiner Tasse nippte und so zu dem Kleineren aufsah.

Murderclique✔Where stories live. Discover now