Kapitel 6

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Kapitel 6

Als sie den Weg durch die Stadt zum Kloster zurück antraten, wurde Asthesa klar was an Jack so anders war als an anderen Männern. Es waren nicht seine Kräfte und auch nicht die Tatsache dass er aus einer anderen Zeit kam. Es war die Art und Weise wie er sie ansah. Dies viel ihr auf da Jack im Gegensatz zu vorher nun nicht hinter ihr ging sondern sichtlich gut gelaunt vor ihr, wodurch er auch seinen bösen Blick nicht mehr hatte, der ihr auf den Hinweg die Blicke der Männer erspart hatte. Diesen angenehmen Schutz genoss sie jetzt nicht mehr und so musste sie die lüsternen Blicke auf ihren Körper wieder einmal ertragen.

In diesen Moment wurde ihr klar was an Jacks Art sie anzusehen anders war. Wenn er sie ansah war ihr nicht als könnte sie die körperliche Lust in seinen Blick fühlen, wie wenn sie von anderen angesehen wurde. Wenn er sie ansah war ihr als würde er sie direkt ansehen, nicht bloß als junge Frau sondern als Individuum. Die Art und Weise wie er sie ansah war unpersönlich und doch war ihr als wäre noch nie jemand ihr so nah gewesen wie in den Momenten in denen er sie ansah. Sie wusste nicht ob sie darüber froh sein sollte. Auch überlegte sie ob sie ihn darauf ansprechen sollte.

Sie entschloss sich dazu es zu tun. Sie legte sich ihre Worte genau zurecht, das Stadttor war noch ein paar Straßen entfernt, danach würde sie ihn darauf ansprechen. Ihr Plan war so kurz in Ruhe mit ihm darüber reden zu können. Sie war so in Gedanken dass sie gar nicht bemerkte wie sich einer der Männer die sie lüstern ansahen, sich aus der Gruppe löste und begann ihr zu folgen. Auch bemerkte sie nicht wie er sich von hinten an sie heran schlich nachdem Jack, der einige Schritte vor ihr war, um die nächste Biegung gebogen war. Sie bemerkte ihn erst als er ihr seine Dreckige verschwitzte Hand auf ihren Mund presste und sie in eine dunkle Gasse zwischen den Häusern zog. Ihr erschreckter panischer Schrei wurde nahezu vollkommen unterdrückt. Sie konnte seinen heißen Atem in ihren Nacken spüren und roch den Alkoholaus seinen Mund. Sie versuchte sich zu befreien und tritt nach ihm und versuchte auch ihm in die Hand zu beißen, Doch sobald er ihren schwachen Versuch der Gegenwehr bemerkte, holte er ein kleines Messer unter seinen Hemd hervor und drückte die Spitze an ihren Rücken, auf Höhe ihres Herzen. Sie erstarrte augenblicklich.

Er drehte sie um seine Hand noch immer auf ihren Hund gepresst und das Messer an ihren Hals gepresst. „Ganz ruhig Püppchen" knurrte er und blies ihr dabei mehr von seinen stinkenden Atem ins Gesicht. Sie spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen und sah ihn flehentlich an und schüttelte den Kopf. Er grinste böse als ihre Reaktion sah. „Kein Mucks oder du spürst gleich auch das Messer in dir verstanden?" Sie nickte voller Panik, nicht wissend was sie tun sollte. Wenn sie nach Hilfe schrie würde er sie töten, wenn sie ihn gewähren ließ würde er sie vielleicht am Leben lassen. Er nahm seine Hand weg und presste sie dann mit dieser an die nächste Häuserwand. „Wenn du auch nur versuchen solltest um Hilfe zu rufen oder zu verschwinden war's das für dich verstanden?" Sie nickte erneuet und sein Grinsen wurde noch breiter, als er das Messer von ihrer Kehle nach unten zog und langsam anfing ihre graue viel zu kurze Glaubenstracht zu zerschneiden. Sie schluchzte voller Angst da sie wusste was als nächstes kommen würde. Während er ihre Kleidung zerschnitt drückte er sich ihr entgegen und leckte ihren Hals ab was ihr vor Ekel eine Gänsehaut verpasste.

Zur gleichen Zeit ging Jack noch immer gut gelaunt durch die Straßen in Richtung des Stadttors, den Sack mit Asthesas Besorgungen geschultert. Er musste zugeben dass es gut getan hatte ihr zu erzählen. Er war sonst eigentlich ein ziemlicher Geheimniskrämer, eine Sache die ihm auch von den anderen in seiner Zeit immer wieder vorgeworfen wurde. Doch irgendwie konnte er auch verstehen warum es immer alle nervte. Er war derjenige mit den Antworten, die jeder so unglaublich dringend brauchte, doch verstanden sie nicht dass solches Wissen gefährlich sein kann wenn man zu viel auf einmal erfährt. Leuten wie ihm und Asthesa und auch den anderen war die Welt selbst ein Feind, wenn man nicht aufpasste. Er selbst hatte das oft genug miterleben müssen bevor seine Kräfte sich zum ersten Mal zeigte und er von da an in der Lage war sich seinen Feind selbst vom Leibe zu halten. Bald würde es auch bei Asthesa soweit sein, sie würde stark werden, stärker vielleicht sogar als er, auch wenn sie einen langen Weg vor sich hat.

Die Aspekte des Nordens Teil 1Where stories live. Discover now