Kapitel 6

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Harrys P.O.V.

Es war riskant, das wusste ich. So leicht konnte ich erkannt werden, aber das war es mir alle mal wert. Ich saß in meinem Auto auf dem Parkplatz neben der St. Lennox School, getarnt mit schwarzer Sonnenbrille und Mütze, die meine Locken größtenteils verdeckte. Zum Glück war es ein sonniger Tag, weshalb ich mit der Brille nicht so sehr auffallen würde. Die Jungs und ich hatten uns etwas überlegt. Wenn ich das Mädchen von der Schule abholen würde, konnte sie, vor allen Leuten nicht einfach so davon gehen. Ich würde sie überraschen und versuchen mit ihr einen schönen Tag zu verbringen. Zumindest hatte ich mir das vorgenommen. Ob es funktionierte, stand noch in den Sternen und ich konnte sie nicht gerade gut einschätzen. Schließlich kannte ich sie nicht gerade lange und mal konnte nicht gerade sagen, dass sie viel von sich preisgegeben hatte. Hauptsache sie hatte heute überhaupt Zeit. Was sollte ich machen, wenn es nicht so war?

 Ich saß hier jetzt schon seit einer Ewigkeit. Ich wusste ja nicht wann sie Schluss hatte und wollte sie auf keinen Fall verpassen. Nur leider stieg mit der Zeit auch die Aufregung. Ich war gerade kurz davor, das Ganze abzublasen und einfach zu fahren, da ich es nicht mehr aushielt, als ich sie sah. Sie ging neben einem blonden Mädchen her zur Bushaltestelle und unterhielt sich mit ihr. Sie sah noch schöner aus, als ich sie in Erinnerung hatte, sogar in dieser komischen Schuluniform. Ich war echt froh, dass ich so eine schon lange los war. Waren echt lästig die Dinger. Sie betrachtete das Mädchen neben ihr, welches ein fettes Lächeln im Gesicht hatte verunsichert und folgte ihr zur Haltestelle direkt vor der Schule.

Ich öffnete die Autotür und begab mich langsam in ihre Richtung, als die Blonde auf einmal begann wie verrückt durch die Gegend zu hüpfen und kreischte. „Ich habe unglaublich tolle Neuigkeiten!"

Lucy's P.O.V.

Ich starrte Gina nur an und wartete, bis zu langsam begann sich etwas, wenn auch nur etwas, zu beruhigen. „Willst du denn gar nicht wissen was es ist?", fragte sie schmollend und sah mich mit einem verletzten Gesichtsausdruck an. Was außer One Direction brachte sie denn nur so zum Ausrasten? Ach, ich glaube die Frage habe ich mir gerade selbst beantwortet. Nämlich nichts. „Doch, doch. Was gibt es denn so tolles zu berichten?" „Ich. Habe. Karten. Fürs. One Direction. Konzert!", sagte sie in bedächtigem Tonfall und machte, scheinbar um die Spannung zu steigern, zwischen jedem Wort eine Pause, bevor sie wieder zu kreischen begann. „Für uns beide! Du kommst mit aufs Konzert! Ich freue mich ja so! Du kannst gar nicht glauben, wie sehr ich gestern ausgerastet bin, als ich die Karten von meinen Eltern bekommen habe. Ich werde nie wieder auch nur ein schlechtes Wort über sie sagen! Oh mein Gott! Hast du gehört was ich gesagt habe? Spätestens danach wirst du sie genauso lieben wie ich, glaub mir. Es geht einfach nicht anders!" Ein Glück, dass wir so ziemlich die Einzigen hier an der Haltestelle waren, sonst hätten wir bei diesem Gekreische sicher viele befremdliche Blicke geerntet. Aber mit meiner Vermutung über die Neuigkeiten hatte ich ja nicht gerade daneben gelegen. „Gina, ich denke nicht, dass sich meine Einstellung ändern wird. Ich bin einfach kein Fan von denen. Ich... Hey Gina warum guckst du so, als hättest du einen Geist gesehen?" Ihr Mund war auf einmal aufgeklappt und ihre Augen hatten sich ungläubig geweitet. Sie starrte auf eine Stelle hinter mir, doch gerade als ich mich umdrehen wollte um nachzusehen wer sie so aus der Fassung gebracht hatte, legte mir jemand seine Hände über die Augen. Ich erschrak und zuckte zusammen, bevor ich versuchte sie von meinem Gesicht zu entfernen. „Ganz ruhig, weißt du wer ich bin oder soll ich dir einen Tipp geben? Du hast drei Versuche.", erklang eine männliche, mir irgendwoher bekannte Stimme. „Woher soll ich denn bitte wissen wer du bist? Ich kenne dich nicht, denke ich jedenfalls. Hör auf mit dem Blödsinn." „Tja , da denkst du falsch. Du kennst mich. Wenn auch erst seit kurzem, aber immerhin." Nun konnte ich deutlich ein Lächeln aus seiner Stimme heraus hören. Aber ich hatte wirklich keine Ahnung, wer er war. Ich kannte ihn... seit kurzem. Wen hatte ich denn kürzlich neu kennen gelernt. Mir fiel nur einer ein, aber nein, das konnte nicht sein. Was sollte der hier machen?

Plötzlich begann Gina wie verrückt zu jampsen und nach Luft zu schnappen, es hörte sich an als würde sie hyperventilieren. „Oh mein Gott.", flüsterte sie. Ich stand verwirrt da, immer noch mit den fremden Händen über den Augen und wusste nicht was hier gerade vor sich ging. „Das kann doch nicht wahr sein. Lucy... seit wann kennst du Harry Styles. Der bist du doch oder? Ja, klar das ist er!" Was? Ich nahm endgültig seine Hände aus meinem Gesicht und drehte mich um. Tatsächlich. Da stand er. Zwar 'getarnt' durch eine dunkle Sonnenbrille, wie vor zwei Tagen in der Stadt, und einer Mütze, aber doch noch gut zu erkennen, wenn man so nahe vor ihm stand. „Was machst du denn hier?" Ich war ehrlich geschockt, ihn hier zu sehen. „Ich wollte dich wieder sehen. Am Samstag hattest du ja nicht viel Zeit, deshalb dachte ich mir, ich hol dich von der Schule ab und lern dich besser kennen." Unschuldig sah er mich an und zuckte mit den Schultern. „Das dachtest du dir also ja? Das am Wochenende hat als Entschuldigung definitiv gereicht. Du musst mich nicht kennen lernen. Sicherlich hast du besseres zu tu. Genauso wie ich." „Nein, heute nicht. Proben sind erst wieder morgen. Heute habe ich genug Zeit, also komm mit."

„Lucy, könntest du mir das bitte erklären?", keuchte Gina. Sie sah gar nicht gut aus. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und sie klammerte sich am Stützpfosten der Haltestelle fest um nicht umzukippen, jedenfalls wirkte es beinahe so. Kein Wunder. Sie stand gerade, einfach so unvorbereitet und vor unserer Schule, einem ihrer Idole gegenüber. „Ja, ähm... ich hab dir doch von dem Typ erzählt, der am Samstag gegen mich gerannt ist und mir den Kaffee übergeschüttet hat." Sie nickte schwach und starrte Harry weiterhin mit größten Augen an. „Nun ja, also das war Harry." „Warum hast du mir das nicht erzählt? Du hast gemeint am Wochenende ist nichts Besonderes passiert. Es ist ja nicht so, dass das du HARRY STYLES begegnet bist und dich auch noch mit ihm unterhalten hast, nichts Besonderes wäre." „Tut mir ehrlich leid Gina, wirklich. Aber ich dachte einfach ich werde ihn eh nie wieder sehen und ich war jetzt auch nicht gerade erfreut darüber ihm begegnet zu sein. Also ich hätte andere bekannte Leute ihm vorgezogen, das weißt du. Außerdem wollte ich nicht, dass du so reagierst wie jetzt. Geht es dir gut? Setzt dich lieber hin." „Es ist alles ok. Ich bin nur etwas... überrascht und.. überrumpelt.", stammelte sie. „Ja also, ich bin Harry, Harry Styles, ...aber das scheinst du ja schon bemerkt zu haben. Schön dich kennen zu lernen.", sagte er etwas unsicher, als wüsste er nicht wie er mit Gina umgehen sollte und reichte ihr seine Hand, die Gina zögernd ergriff, errötete und dann schnell wieder los lies. Noch immer starrte sie ihn an. „Ähm... Lucy heißt du also. Gut, dass ich das jetzt weiß.", sagte er lächeln, nun an mich gewand. „Jetzt komm bitte mit. Es wird dir schon gefallen. Ich tu dir auch nichts, aber ich würde hier gerne weg, bevor ich erkannt werde." Ich zögerte. Warum sollte ich mitgehen? Ich hatte nicht wirklich großes Interesse daran, ihn näher kennen zu lernen. Was wollte er überhaupt von mir? Ich war nicht gerade freundlich gewesen und war es auch jetzt nich nicht. Weshalb also war er hier? „Ich kann nicht. In diesem Zustand möchte ich Gina nicht alleine fahren lassen. Ich werde sie nach Hause bringen." „Ach was. Ich schaffe das schon. Geh du ruhig mit. Diese Chance bekommst du nie wieder. Was würde ich dafür geben, Niall auch nur einmal von weitem zu sehen." „Nein, ich komme mit dir. Du siehst gerade nicht wirklich fit aus." „Ich fahre sie nach Hause.", unterbrach Harry uns. „Du musst mir nur sagen wo du wohnst. Also kommt ihr?" ich wollte noch immer nicht, doch Gina sah mich so flehend an, dass ich nicht anders konnte als nachzugeben. „Ja ist gut. Wir kommen.", gab ich geschlagen zurück. „Danke! Danke! Danke!", rief Gina und fiel mir um den Hals, bevor wir Harry zu seinem Auto auf dem nahe gelegenen Parkplatz folgten. Er hielt mir die Beifahrertür auf und ich setzte mich hinein. Das waren echt die bequemsten Sitze die ich je gesehen hab, ungelogen. Kein Wunder bei so einem teuren Auto. Ein schwarzer Range Rover. Auch Gina wurde die Tür aufgehalten, doch sie umkreiste erst einmal mit bewunderndem Blick das Auto, bevor sie sich endlich setzte. Nicht ohne Harry verschüchtert zu betrachten. Sie war schon immer ein Fan von diesem Auto und wollte später umbedingt auch genau so eins.

Er startete den Motor und fuhr aus der Parklücke. „Wo wohnst du?", fragte er an Gina gewand, doch sie konnte anscheinend nicht antworten, war zu geschockt, dass er tatsächlich mit ihr sprach. „St. Cross Street 12.", sagte ich also an ihrer Stelle.

Die Fahrt verlief ruhig. Keiner schien zu wissen was er sagen sollte. Wir setzten Gina vor ihrer Haustür ab und verabschiedeten uns, bevor er weiter fuhr. „Wo willst du denn jetzt mit mir hin?" „Das wirst du noch früh genug sehen.", Sagte er und grinste mir frech ins Gesicht.


Dont call me Groupie ( Harry Styles Fanfiction)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora