Kapitel 18

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Das nächste Kapitel wird das letzte sein und voraussichtlich Mittwoch oder Donnerstag hochgeladen :)

LG D.L


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PoV. Liam

Nein. Das konnte nicht passieren. Harry konnte nicht tot sein. Ich starrte stumm und mit Tränen auf das Bett. In mir fegte ein Feuer, doch ich konnte einfach nichts tun, ich war wie erstarrt. Ich sah Louis, der panisch bei dem Geräusch aufgesprungen war und ebenso geschockt auf Harry sah. Das Piepen füllte den Raum noch immer, es war der schrecklichste Ton, den ich je gehört hatte. Einzig sein schien nicht völlig erstarrt zu sein. Er lief rasch zu Harrys Bett und legte seine Hand an seine Halsschlagader. Seine Augen fixierten sich auf den Punkt, auf dem seine Finger lagen. Nur einige Sekunden später kamen Ärzte und Schwestern in den Raum. Zayn stand auf, drehte sich zur Tür. Er sah so wütend aus, Trauer konnte ich auf seinem Gesicht nicht erkennen, einzig Wut.

Die Ärzte liefen zu Harry und begannen an ihm herumzufummeln, ich stand immer noch mit Niall im Arm da und wagte es nicht mich zu rühren. „Sein Herz schlägt! Er atmet!", hörte ich dann seine Schwester. Das war das erste, was mich ein wenig aus meiner Starre holte. Doch das langgezogene Geräusch füllte den Raum immer noch. Schnell lief eine andere Schwester zu dem Gerät und zog ihm den Stecker. Nun herrschte totenstille im Raum. „Wenn mir nicht sofort jemand erklärt, warum das gerade passiert ist, dann wird jemand leiden!", knurrte Zayn, der inzwischen Louis in den Arm genommen hatte, der ein einziges Frack war. „Das Gerät muss defekt sein, ihrem Freund geht es gut, also den Umständen entsprechend. Sein Herz schlägt regelmäßig." „WARUM VERDAMMT WURDEN WIR DANN GERADE IN DEM GLAUBEN GELASSEN, DASS UNSER FREUND TOT IST? WEGEN SO EINEM SCHEISS DEFEKTEN GERÄT?! VERSCHWINDEN SIE SOFORT, BEVOR ICH MICH VERGESSE.", hörte ich Zayn brüllen. Schnell hatte die Gruppe das Zimmer verlassen und wir waren wieder alleine. Ich atmete inzwischen wieder ruhiger und wiederholte immer wieder dieselben Worte in meinem Kopf. Harry lebt. Harry lebt. Harry lebt. Immer wieder.

Dann sah ich wieder zu Zayn. Er war wie ausgewechselt, seine Augen leer und voller Tränen. Ich lief eilig zu ihm und nahm ihn in den Arm, wo er dann endgültig zusammenbrach. Er schluchzte immer wieder laut auf und ich konnte mir kaum vorstellen, wie schwer es hatte sein müssen die Tränen und Traure zu unterdrücken, um einen kühlen Kopf zu bewahren. „Mhh.", hörte ich es leise von dem Bett. Mein Blick huschte zu diesem und ich sah, dass Harry mühsam seine Augen öffnete. „W-wo bin ich?", murmelte er, seine Stimme so schwach und leise, dass ich ihn kaum verstand. Louis war der erste, der bei ihm auf dem Bett saß. „Harry, oh mein Gott. Wie geht es dir? Brauchst du was? Ich hab dich so vermisst, tu mir das nie wieder an, ich hatte solche Sorge." Dann fiel er dem Lockenkopf um den Hals und fing wieder stärker an zu weinen. Auch Harry schloss seine Arme um den Kleineren, nun wohl wieder voll in der Situation und vergoss einige Tränen.

„Was ist passiert?" Die Stille wurde von dieser Frage von Harry durchbrochen. „Du bist zusammengebrochen, dein Körper hat nachgegeben.", murmelte Niall leise. „Es tut mir so leid, ich hätte besser auf dich aufpassen müssen." Harry schüttelte den Kopf und streckte seine Hand nach dem Blonden aus. „Das war nicht deine Schuld. Red dir das nicht ein, ja? Mir geht es gut, alles ist in Ordnung." Ich stand noch immer im Raum, in Zayns Armen, und wusste nicht so recht wohin mit mir. Meine Phasen hatte ich immer noch im Hinterkopf und sie wollte an die Öffentlichkeit. Es kostete mich so viel Kraft sie zurückzuhalten. „Li? Alles okay?" Zayn gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Das war viel Stress für dich. Willst du Klein-Li sein?" „Ich kann nicht, H-harry und Niall brauchen mich und i-" „Shh." Der Schwarzhaarige unterbrach mich liebevoll. „Es ist okay. Komm schon, lass es raus. Es muss so anstrengend für dich sein." Und als ich in meine Phase rutschte, verlor ich erneut ein paar Tränen. Alle Emotionen waren verstärkt. Es wurde noch nie so viel geweint, wie an diesem Tag.

Like a child - ZianourryWhere stories live. Discover now