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Ich bog rechts ab und landete schon wieder in der falschen Straße. Seid über zwanzig Minuten folgte ich schon meinem tollen navi auf meinem dämlichen Handy und es machte alles nur noch schlimmer.
Komme ich noch Rechtzeitig?
Finde ich die schule überhaupt?
Diese Gedanken fraßen sich immer mehr in mein Hirn. Meine Schritte wurden immer schneller und hektischer, bis ich plötzlich stehen blieb. Okay Changbin, Aufregung hilft jetzt auch nicht weiter. Versuchte ich mir erneut einzureden.
Sollte ich weiter meinem Handy folgen? Nein. Schnell verwarf ich den Gedanken wieder und machte mich auf die Suche nach einer Person die so aussah als wüsste sie wo sich meine Schule befinden könnte.
Als ich nach rechts zu einem kleinen Häuserblock herüber guckte, sprang mir ein großer Junge ins Auge. Er machte den Eindruck als wäre er auf dem Schulweg, also lief ich über die Straße zu ihm. Langsam schlich ich hinter ihm her. Die Musik, die er durch seine Kopfhörer hörte, hätte er auch laut anmachen können. Ich hörte echt alles, obwohl ich noch etwa zehn Meter von ihm entfernt war.
Nach kurzem überlegen, entschloss ich mich, ihm nicht hinterher zu laufen, sondern ihn anzusprechen.
Schließlich wäre es mir viel zu peinlich wenn er bemerken würde, das ich ihm folgte. Außerdem gab es hier bestimmt auch noch andere Schulen, auf die er gehen könnte.

Ich trat an ihn heran, was bei der Länge meiner kurzen Beine etwas dauerte und tippte ihn auf die Schulter. „Ähm Entschuldigung." , sagte ich leise.
Etwas erschrocken drehte er sich um und blieb stehen. Er zog die Kopfhörer aus seinen Ohren und guckte mich fragend an.
„Weißt du wo die Oberstufe der Gesamtschule ist? Ich bin gestern her gezogen und finde den Weg nicht.", fragte ich ihn etwas zurückhaltend.
Er schien meinen Satz erst zu verarbeiten. Doch nach einer kurzen Zeit des überlegens, schlich sich ein Lächeln in sein Gesicht. „Klar, ich gehe auch in die Oberstufe. Du kannst gerne mitkommen."
Das er so nett zu mir war, hatte ich nicht erwartet, seine Musik ließ schließlich auf was ganz anderes hindeuten. „Danke." Ich verbeugte mich leicht vor ihm und folgte seinen großen Schritten, als er zum weiterlaufen ansetzte. „Wo hast du gewohnt, bevor du nach Seoul gezogen bist?", fragte er vorsichtig, so als könnte er mich mit der Frage ausversehen in tausend Teile zerbrechen. Ich mochte es zwar, wenn Personen nicht vorlaut waren, doch wenn jemand so vorsichtig war, musste es auch einen Grund dafür geben.
„Ich habe mit meiner Mutter auf Jeju gewohnt. Doch eigentlich bin ich glücklich das ich weg von dort bin."
Fragend schaute er zu mir herunter, er war echt riesig. Kurz überlegte ich, was ich sagen sollte. „Mein bester und einziger Freund ist damals weggezogen. Seid dem bin ich alleine. Und auf einer Insel, ist es schwer Freunde zu finden die so sind wie du. Ich hoffe ich kann hier schnell Anschluss und Freunde finden.", sagte ich schließlich.
„Ich bin Hyunjin", sagte er lächelnd, „wie heißt du?"
„Changbin." Verlegen schaute ich zu ihm hoch.
„Wenn du Fragen hast oder reden willst, komm zu mir. Ich gehe in die 12c." Er lächelte mich an.
Neben ihm zu laufen, war echt demütigend. Ich könnte mich auf einen Stuhl stellen, und wäre bestimmt immernoch kleiner als er.
„Danke.", sagte ich. Wenigstens einmal hatte ich mich nicht wie ein Vollidiot angestellt. Ein Lächeln schlich sich nun auch auf mein Gesicht. „Weißt du schon in welche Klasse du gehst?"
„Nein, aber ich gehe auch in den zwölften Jahrgang."
Wir gingen über die Straße und betraten einen großen Schulhof.
„Hmm, du musst bestimmt zum Lehrerzimmer.", sagte er, „das ist hier." Er zeigte Richtung Haupteingang der Schule. „Danke.", sagte ich freundlich.
Er wünschte mir noch einen schönen ersten Schultag und ging in Richtung eines anderen Einganges. Ich sah noch wie ihn - wahrscheinlich seine Freunde, empfingen und umarmten. Dann verschwanden sie alle im Inneren des Gebäudes.

Der Schulhof war echt riesig. Naja, war ja auch kein Wunder das ich so empfand, schließlich war meine Schule auf Jeju mehr als winzig gewesen.
Überall standen Bäume, und die Grasflächen glänzten. Es bafand sich weit und breit kein Müll und alles in einem machte einen Perfekten Eindruck. Ich schlenderte zum Lehrerzimmer und setzte mich auf eine Bank, die sich davor befand.
Nach und nach verließen alle Lehrer das Zimmer. Ich dachte schon sie hätten mich vergessen, bis ein ebenso großer Mann wie Hyunjin auf mich zu kam.
„Hallo, bist du Changbin?", fragte er und verzweifelte beim aussprechen meines Namens. So schwer war er doch auch nicht, oder?
Leicht schmunzelte ich. "Ja, guten Morgen."
„Gut, Entschuldigung für die Verspätung. Können wir in die Klasse gehen?"
„Klar.", sagte ich leise.
Ich folgte ihm in ein Treppenhaus, viele Treppen hinauf bis in den dritten Stock. „Achso, ich bin Herr Kim.", sagte er bevor er die Tür der Klasse öffnete.
Ich blickte auf das Klassen schild, auf dem krickelig eine 12 und ein c geschrieben war. Es dauerte nicht lange bis mir auffiel das dies die Klasse von Hyunjin war. Ein Lächeln Schlich sich auf mein Gesicht, dann folgte ich Herr Kim hinein in das Klassenzimmer.

// ѕσυℓмαтє // ChanglixWhere stories live. Discover now