» 020 | memory « ✔

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Seine Lippen verschmolzen mit meinen, ich fühlte mich seit langem wieder glücklich. So eine Nähe habe ich noch nie in meinem ganzen Leben erlebt, es war etwas völlig neues, doch William war so vorsichtig und sanft, niemals könnte er jemanden schaden. Der Wind wehte leicht in unsere Gesichter, während seine Lippen immer noch auf meinen lagen. Die Träne, die meine Wange entlang floss, war nicht meine, ich wusste, dass es William's war.

Doch wieso weinte er? War er glücklich oder war es etwas anderes?

Sein Arm umschlang immer noch meinen Körper, als würde er mich nie wieder gehen lassen. Immer wieder hallten seine Worte in meinen Gedanken. Sie schienen so wichtig, einige aber nicht glaubenswürdig. Ich hatte Zweifel an seinen Worten. Auf der anderen Seite jedoch glaube ich ihm jedes Wort, er würde mich nicht anlügen. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass er das über Louis erfunden hat, nur damit ich Angst bekomme und mich vor ihm fernhalte. Das konnte einfach nicht sein. Ich spürte seine Wimpern wie sie auf meinen Wangen flatterten und ein leicht kitzelndes Gefühl erzeugten. Seine Hand, die immer noch in meinem Nacken lag, löste den Druck leicht. Sein Gesicht entfernte sich immer mehr, bis unsere Lippen sich trennten. Meine Augen öffneten sich leicht, seine waren noch immer geschlossen. Ich sah auf seiner Wange die Bahn der Träne und legte meine Hand an diese, um sie sanft wegzuwischen. William öffnete seine Augen und schaute mir dabei zu, wie vorsichtig ich war. Unsere Münder standen leicht offen, immer noch überrascht darüber, dass wir uns geküsst haben.

"Wein nicht", flüsterte ich und nahm meine Hand langsam von seiner Wange, ließ sie auf meinem Bein liegen. Die Wärme umhüllte sie, William's Hand verflochtete sich wieder mit meiner. Ich mochte dieses Gefühl sehr, man fühlte sich als würde man überall herunterfliegen können, doch du wirst festgehalten und beschützt.

"Ich bin einfach so glücklich", hauchte er mir entgegen.

Er legte seinen Arm fester um mich und zog mich an der Taille zu sich. Unsere Körper pressten sich leicht gegeneinander, während William mir wieder über den Handrücken strich. Ich lehnte meinen Kopf vorsichtig an seine Schulter und genoss seine Berührung. Wir schauten beide auf das Tal, die Sonne ging langsam unter und somit wurde alles in einem wunderschönen orangenen Ton wiedergespiegelt. Es war ein wunderbarer Anblick, noch dazu in seinen Armen zu liegen. Während wir in die Sonne schauten, dachte ich nach. Ich versuchte mir immer wieder Fragen zu stellen, ob ich William nur mochte oder ob es mehr war. Jedoch bin ich mir nun sicher, dass William mich sehr mochte. Er hat mich nicht einfach so geküsst, es muss etwas dahinter stecken. An dem Gedanken, dass mich vielleicht wirklich ein Junge liebt, musste ich lächeln und kuschelte mich automatisch näher an William, um den Moment noch mehr zu genießen. Doch was war nun mit uns? Ich wusste nicht, wie ich uns nun beschreiben sollte, doch ich sollte mir darüber keine Gedanken machen, sondern den Moment genießen.

W I L L I A M

Ich konnte es nicht fassen, ich habe es geschafft sie zu küssen.

Und das Schönste daran ist; Sie hat es erwidert.

Mein Herz wäre wohl in tausend Teile zersprungen, wenn sie mich abgewiesen hätte. Ich war mir nun wirklich sicher, nach dem Kuss und der ganzen Zeit, habe ich mich verliebt. Ich kannte dieses Gefühl nicht wirklich, ich hatte zwar schon mal eine Freundin, doch wie lange ist das her? Sicher 5 Jahre.

Ich konnte mich danach einfach nicht mehr auf etwas einlassen, ich hatte zu wenig Vertrauen und war immer viel zu unsicher was Beziehungen anging. Nachdem sie mich betrogen hatte und das mit Louis, bin ich einfach abgedriftet. Ich hatte nie damit gerechnet, doch es ist passiert. Das war sozusagen der Auslöser für unser ganzes Verhalten. Ich weiß noch ganz genau wie dieser Abend abgelaufen ist. Ich konnte wirklich davon sprechen, das es das Schlimmste ist was ich je erlebt habe. Ich hatte zwar ein schlimmes Schicksal, aber das ist mit Abstand der schlimmste Tag in meinem bisherigen Leben gewesen. Ich wollte ihr eine Freude bereiten, sie am Abend überraschen, da sie mir oft geschrieben hat wie sehr sie mich vermisst. Natürlich tat ich das auch, selbst wegen unserer Entfernung. Es war fast eine Stunde Fahrt, nicht immer konnte ich zu ihr, auch wegen meinem Onkel, der es hasste wenn ich wegfuhr. Ich hatte also nicht oft die Wahl zu ihr zu fahren und nutze meistens die Nacht aus, wenn mein Onkel schon schlief, um keinen Ärger zu bekommen, da er dachte ich sei morgens in der Schule oder Sonstiges. Ich machte mich also auf den Weg und kam bei ihren Haus an. Normalerweise hatte sie immer Licht an, es war nicht allzu spät, weshalb ich mich wunderte, trotzdem die Ranken hochkletterte, um ihre Eltern nicht aufzuwecken. Als ich oben war sah ich wieso sie kein Licht anhatte, sondern nur der Mond ihr Zimmer beleuchtete. Mir stockte der Atem als ich sah, dass Louis auf ihr lag und sie sich wild und leidenschaftlich küssten.

The Psycho Tomlinson TwinsWhere stories live. Discover now