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Ich kralle meine Fingernägel ins Fensterbrett und lasse sie unabsichtlich auch etwas drüber kratzen.
Was einen hässlich quietschenden Laut erzeugt.
Ich verziehe das Gesicht nicht mal ansatzweise, mein Blick fixiert schon fast gierig die Tür. Bitte.. Mach, dass das nicht real ist.
Das ist doch sicher nur Einbildung.
Ich kneife die Augen zusammen und reibe drüber. Als ich sie wieder öffne, ist es aber immer noch das gleiche Bild.
Das Ganze ist also doch Realität.
Dieser Wahnsinn fängt wieder von vorne an.
Ich sollte die Tür abschließen. Ich sollte die anderen anrufen. Ich sollte mich verstecken.
Ich sollte, ich sollte, ich sollte.
Nur.. Ich mache nichts davon. Ich bin vor Schreck wie erstarrt. Selbst das Atmen habe ich schon beinahe vergessen. "Verdammt Miu.. Nun reiß dich endlich zusammen", sage ich mir leise, "Du gehst jetzt zur Tür und sperrst sie ab!"
Der letzte Satz ist ein Zischen.
Es kostet mich trotzdem eine halbe Ewigkeit, bis ich den ersten Schritt nach vorn mache.
Nur um kurz darauf wieder stehenzubleiben. Das ist doch das Quietschen einer Tür, oder?
Und kurz darauf Schritte, die die Treppe hoch eilen.
Sie werden immer lauter, je näher sie zu meinem Zimmer kommen.. Mit einem Mal scheint mein Körper wieder zu funktionieren und ich renne auf die Tür zu, und greife nach der Klinke.
Doch zu spät.
Eine Person stürmt ins Zimmer und dreht sich zu mir um. Eine ihrer riesigen Hände legt sie über meinen Mund, mit der anderen sperrt sie hinter sich zu.
Dann drängt sie mich gegen die Wand.
Ich wehre mich nach Leibeskräften, trete, und schlage um mich.
Bis ich der Person in die Hand beiße.
Sie flucht und greift aber gleich wieder nach mir, als ich versuche, mehr in die Mitte des Raumes zu flüchten.
"Jetzt halt endlich ruhig!", die Stimme klingt so drohend, dass mir wie von allein alle Gliedmaßen versagen und ich auf den Boden sinke.
"Y- Yoongi?", stottere ich.
Yoongi sagt nichts drauf, sondern beugt sich nur über mich.
Automatisch rücke ich noch etwas weiter hinter.
Yoongi ist eh schon größer als ich, aber wenn ich grad halb am Boden liege und er sich auch noch über mich beugt, dann sieht das nochmal anders aus.
"Was willst.. Du?", kriege ich raus und über meine Lippen kommt ein entsetztes Wimmern, als er sich auf die Knie sinken lässt und zu mir vorbeugt.
Ich lasse mich immer weiter nach hinten sinken, bis mein Rücken den nackten Fußboden berührt.
Yoongi stemmt seine Hände neben meinen Kopf und als in dieser Position ein Lichtstrahl auf sein Gesicht fällt, kann ich ihn endlich  betrachten.
Er sieht fertig aus.
Er hat Augenringe unter seinen fast schon blutunterlaufenden Augen und er ist noch blasser als sonst. Und er ist dünner geworden..
Yoongi mustert mich fast schon ausdruckslos.
"Was. Willst. Du."
Ich muss den Satz fast schon hervor würgen.
Yoongi betrachtet mich weiter.
"Dich.", sagt er schließlich und verlagert sein Gewicht auf seinen anderen Arm, um eine Hand zu heben.
Ich schlage sie allerdings zu meiner Überraschung weg.
Was auch keine gute Idee war.
Als ich seine Hand wegschlage, fällt Yoongi auf mich drauf, da sein Arm anscheinend nicht das ganze Gewicht halten kann.
Ich presse mich mehr in den Boden.
Er soll weg von mir!
Er soll erst recht nicht auf mir drauf liegen. Dieser Psychopath.
"Geh runter von mir!", fauche ich, und versuche, ihn wegzudrücken, ohne ihn großartig dabei zu berühren.
Doch schon nach nur einer Sekunde verwandelt sich meine Wut wieder in Angst.
Yoongi greift nach meinen Handgelenken und drückt sie über meinen Kopf.
"Vergiss es!", faucht er leise zurück, "Oder willst du, dass deinem Bruder wieder etwas passiert?"

My boyfriend is a psycho {Min Yoongi} Where stories live. Discover now