Kapitel 12

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Jetzt bin ich einmal alleine...

Die ganze Zeit sorge ich vor und dann nutzt sie jeden unüberlegten Moment aus.
Mit stark klopfendem Herzen und weichen Knien drehte ich mich um.
Ava stand alleine fünf Meter von mir entfernt. Sie sah mich gereizt und entwürdigend an.
"Hats dir die Sprache verschlagen? Oh, mir auch, als Elijah von der ein auf die andere Sekunde einfach Schluss gemacht hat!!" sie kam wütend ein paar Schritte auf mich zu.
Ich schluckte und fing an zu zittern.
"I-Ich..-"
" 'I-Ich..' spar dir das! Was hab ich zu dir gesagt? Du sollst dich fern halten von ihm! Aber nein, anstatt darauf zu hören, sorgst du dafür, dass er Schluss macht!"
Erschrocken atmete ich auf.
"Ich hab gar nichts gemacht!! Bitte glaube mir, ich hab nichts getan!" versuchte ich sie umzustimmen und lief nach hinten. Wenn Ava jetzt wirklich denkt, dass ich Elijah dazu angestiftet habe mit ihr Schluss zu machen, dann bin ich Tod.
"Ach das soll ich dir glauben? Ich hab euch doch am Bach gesehen! Wie ihr rumgemacht habt! Es war so ekelerregend! Der Alpha putzt den hässlichen, kleinen Omega! Und sowas soll uns anführen!? Pah!" sie kam immer mehr auf mich zu und ich versuchte weg zu kommen. Ich bekam Panik, ich hatte solche Angst vor ihr.
"Wie ist es so sich von ihm vögeln zu lassen, hm? Gefällts dir? Jaa, natürlich tut es das, immerhin genießt du es doch alles in den Arsch geschoben zu bekommen!"
Ich schüttelte nur den Kopf. Sie spinnt doch, als würden Elijah und ich miteinander schlafen!
"Wir schlafen nicht miteinander!" sagte ich hastig.
"Aber du befriedigst ihn? Elijah braucht Befriedigung, täglich und anscheinend musst du das jetzt machen"
Mir traten die Tränen in die Augen und ich schüttelte den Kopf.
"Das stimmt nicht!"
"Ach nein? Ohh wie ich dich hasse! Du hast mir ALLES genommen! Alles! Den Mann den ich liebe, das Haus in dem ich wohnte, den Platz als Luna, einfach alles! Glaube jah nicht, dass ich dich verschonen würde!"
Aufeinmal kam sie schneller zu mir und ich konnte nicht reagieren, da holte sie schon aus und schlug mir ins Gesicht.
Ich versuchte sie irgendwie von mir zu drücken, aber sie trat mir nur in den Bauch, sodass ich runter fiel. Natürlich war das nun ihr gefundenes Fressen und schlug weiter auf mich ein.
Anfangs schrie ich noch sie solle mich lassen, aber jetzt schlurchzte ich nur noch und ließ es über mich ergehen, versuchte mit den Händen über den Kopf mich irgendwie zu schützen.

Ich merkte schon, wie ich das Bewusstsein langsam verlor, da vernahm ich ein tiefes Knurren.

"Was hab ich zu dir gesagt?" ertönte die tiefe, wütende und sehr dominierende Stimme von Elijah. Ava ließ sofort von mir ab und ich schaute erschöpft zu der Richtung woher die Stimme kam.
Mein ganzer Körper tat weh und ich musste enorme Kraft aufwenden um ihn anzuschauen.
"E-Elijah.." stotterte Ava und klang aufeinmal ganz ängstlich.
"Ich hab dir gesagt du sollst ihn in Ruhe lassen!"
Elijah kam auf uns zu und nun war es Ava, die nach hinten lief.
"A-Aber er hat alles kaputt gemacht! Alles! Wir hatten doch so eine schöne Zeit! So viel Spaß und dann kommt dieser dumme Omega und macht alles kaputt!"
"Nenn ihn noch einmal dumm und du wirst nie wieder die Möglichkeit haben 'dumm' überhaupt auszusprechen!"
Als er noch näher trat erkannte ich, dass er seine Wolfsaugen hatte. Damit zeigt man, dass man besonders wütend ist und man möchte der anderen Person Angst machen. Da Elijah ein Alpha ist, ist sein Ausdruck besonders bedrohlich und man hat sofort Respekt und gliedert sich unter.
Bei ihr angekommen schaute Ava beschämt und ängstlich nach unten.
"Verschwinde. Sofort. Ich will dich nicht mehr sehen, nie wieder."
Auch wenn sein Ton nicht laut war, er war aussagekräftig. Ava rannte sofort an uns vorbei.

Zu langsam merkte ich, wie es nicht mehr ging.
"Elijah.." hauchte ich erschöpft und schmerzerfüllt. Sofort spürte ich eine Hand auf mir.
"Mason, was ist passiert? Wo hat sie dich verletzt?"
"Überall.." nuschelte ich und schloss die Augen. Ich spürte wie er mich hoch hob und fort trug.
Schon gleich umhüllte mich wieder dieser fantastische Geruch und mich überkam diese Wärme. Ich engte mich noch mehr an ihn und hielt mich an seinem Oberteil fest.

Irgendwann spürte ich etwas weiches unter mir.
Ich öffnete die Augen und fand mich im Wohnzimmer wieder.
"Hey, wach bleiben" sprach Elijah zu mir und fuhr mir sanft über die Wange. Er entfernte sich wieder und ich verlangte sofort wieder nach seiner Berührung.
Als er dann auch wieder kam, hatte er ein nasses Tuch dabei und wischte mir an der Augenbraue das Blut weg.
"Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war und das unterbinden konnte" sprach er leise und strich mir durch die Haare. Ich hatte meine Augen immernoch geschlossen.
"Nein, schon okay.."
"Nein eben nicht Mason, ich hätte schneller da sein müssen, ich muss dich doch beschützen"
Ich lächelte etwas. Das ist süß von ihm.

Die Tür ging auf und Elijah erhob sich sofort.
"Maik, danke, dass du gekommen bist" hörte ich Elijahs Stimme.
Er hat also Maik her bestellt, das ist nett von ihm.
"Klar doch, was ist passiert?" fragte er und kam vor mich. Ich hörte seine Stimme lauter und vernahm seinen Geruch stärker.
"Ava" sagte Elijah nur knapp. Ich öffnete meine Augen und schaute zu den Beiden. Maik warf Elijah einen undefinierbaren Blick, ehe er zu mir schaute.
"Hey Mason, wie fühlst du dich?"
"Ich bin müde.." murmelte ich und schaute zur Seite, schloss meine Augen.
"Versteh ich, aber jetzt ist nicht der Moment zum schlafen, Äuglein auf"
Er schob meinen Kopf wieder zu sich und leuchtete mit einer Taschenlampe in meine Augen. Ich schaute wieder weg und schloss wieder meine Augen.
"Mason komm schon, du kannst gleich schlafen" Elijahs Stimme war besorgt und er sprach leise und behutsam.
Maik tastete noch meinen Rumpf ab und hörte mich ab, dann besprach er noch etwas mit Elijah und verabschiedete sich wieder.

"Elijah.." murmelte ich und streckte meine Hand in die Luft aus.
"Bin da"
Er tauchte neben mir auf und nahm meine Hand.
"Trink das bitte"
Er hob mir ein Glas Wasser mit noch etwas anderen darin, hin. Ich stützte mich mit seiner Hilfe etwas hoch und trank das Glas leer. Es schmeckte etwas bitter, aber es war sowieso irgendeine Medizin, also fragte ich nicht weiter nach.
Ich spürte wie Elijah meine Hand mit seinen beiden umschloss. Ich bekam Gänsehaut und mein Bauch kribbelte etwas, vielleicht kommt das aber auch von der Medizin.

"Wie fühlst du dich?" fragte er besorgt.
"Müde.."
"Ich weiß, dass du müde bist.. Ich bringe dich hoch"
Ich spürte seine Arme um meinen Körper und wie er mich hoch hob. Er lief los nach oben, brachte mich in mein Zimmer.
Unter mir wurde es weich, die Matratze bog sich und Elijah legte mich hin. Die Decke zog er auch über mich.
"Wenn was ist, dann komm bitte sofort oder ruf nach mir" sprach er leise, strich an meiner Wange entlang und wollte aufstehen.
Ich hob ihn aber sofort an der Hand.
Ich kann jetzt nicht ohne ihn sein.
"Bleib..bitte hier.." flüsterte ich, laut genug, damit Elijah es hörte. Er nickte und hob die Decke an. Ich rutschte etwas zur Seite, doch Elijah setzte sich rasch hin und zog mich vorsichtig an sich.
Ich kuschelte mich sofort an ihn, vergrub meinen Kopf an seinem Bauch und legte meinen Arm um ihn. Ich sog seinen so unglaublichen Duft ein, es sorgte dafür, dass ich mich sofort entspannte und mich wohl fühlte.
Elijah atmete gleichmäßig und ruhig, das übertrug sich auch auf mich und ich glich mich an.
Ich brauchte seine Nähe, Anwesenheit und Zuneigung gerade so sehr, es gab mir Kraft und Elijah war für mich da, er gab mir das was ich brauchte und umsorgte mich.

Sanft strich er durch meine Haare, er war ganz vorsichtig und behutsam. Seine andere Hand lag auf meinem Arm, dort strich er auch entlang. Seine ganzen Berührungen lösten Gänsehaut aus und auch das Gefühl von Sicher- und Geborgenheit.
Ich wusste, dass ich nun in guten Händen bin und dass ich sicher bin, deswegen schlief ich schon nach kurzer Zeit ein..

Die Entscheidung des Mondes hat immer einen Grund (boyxboy)Where stories live. Discover now