Lets Talk About Sex

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Ich machte mich also auf den Weg zu Diš. Bevor ich aber vor die Tür trat setzte ich mir noch schnell mein Diadem auf und griff mir meinen Mantel der mir maßgeschneidert wurde, denn langsam wurde es auch im Erebor kälter und draußen begannen die ersten Schneeflocken zu fallen.
Ich fand meinen Mantel wunderschön. Er war dunkelblau und mit hübschen Mustern verziert, welche mich immer sehr an das Auenland erinnerten.
Ich legte ihn mir um die Schultern, zog die Tür auf und machte mich auf den Weg durch das riesige Schloss. Es war mir äußerst unangenehm es zuzugeben aber ich habe mich schon so oft in den vielen Gängen und Fluren verlaufen, die oft in noch unfertige Räume führten oder einfach in einer Sackgasse endeten. Oder in Räumen die ich in meinem, jetzt schon etwas längerem Leben hier, immernoch nie zu Gesicht bekommen habe.
Die komplette Gemeinschaft, eingeschlossen Diš, hatten oft große Probleme damit mich wieder zu finden. Auch jetzt kannte ich bei Weitem noch nicht alles und war darum auch lieber mit jemand anderem zusammen im Schloss unterwegs wenn es zu noch neuen Räumlichkeiten ging.
Die wichtigsten Wege hatten sich allerdings schon in meinem Hobbitverstand eingeprägt, wie beispielsweise der Weg zum geliebten Speisesaal.
Aber auch der Weg zu Diš' Raum und zurück zu Thorin's und meinem Gemach hatte sich schon in meinem Gehirn verankert.
Auf dem Weg durch einen langen Gang kamen mir dann zwei junge Zwerglinge entgegen. Es waren ein Mädchen und ein Junge, welchen ich als den Bruder des Mädchens einschätzen würde.
Sie blieben vor mir stehen und sahen etwas erschrocken aber zum gleichen Teil auch neugierig zu mir hoch. Dann stieß das ältere Mädchen welches ich auf vielleicht zwölf Jahre schätzte, nach Hobbitjahren gesehen, den Jungen leicht in die Seite und beide begannen sich tief vor mir zu verbeugen. Der Junge wohl etwas zu tief, denn er verlor das Gleichgewicht und kippte nach vorne über.
Ich kniete mich schnell hin und fing ihn vorsichtig auf.
Er schaute mich ängstlich an.
„Alles gut ich hab dich! Aber was macht ihr beiden denn da?" fragte ich erstaunt. Mir war natürlich schon aufgefallen, dass sich viele vor mir verneigten aber das waren doch noch Kinder!
„Wir verbeugen uns vor Euch! So muss es doch gemacht werden, immerhin seit Ihr doch der Partner unseres Königs!" gab das kleine Mädchen aufgeregt zur Kenntnis. Ich ließ den Jungen los der mich nun nicht mehr ganz so ängstlich anschaute und schaute die beiden liebevoll an.
„Ihr beide seid doch noch Kinder, ihr müsst euch noch nicht vor mir verbeugen. Wisst ihr, für mich ist das selbst alles noch ganz neu, dass sich die Zwerge vor mir verneigen. Und ihr könnt mich gerne Bilbo nennen, siezen müsst ihr mich auch nicht.
Wie heißt ihr beiden denn?"
Die Kinder begannen zu kichern als sie hörten, dass ich selber noch nicht ganz eins damit war, dass sich alle vor mir verbeugten. Nun sprach der kleine Junge, der seine Angst mir gegenüber verloren hatte: „Ich heiße Merry und meine Schwester heißt Belladona."
Bei dem Namen des Mädchens musste ich noch breiter lächeln.
Meine Mutter hieß ebenfalls Belladona.
„Das sind sehr schöne Namen!
Ich muss jetzt weiter, ich habe mich mit jemandem verabredet. Und wie es aussieht, ihr euch auch?"
„Ja wir wollen mit unseren Eltern rausgehen und Bogenschießen üben!" freuten sich beide. „Dann wünsche ich euch viel Spaß. Und nicht vergessen, vor mir müsst ihr euch nicht verbeugen!"
Beide nickten lächelnd und wir wanken uns zum Abschied noch einmal.
Mit einem Lächeln ging ich weiter und hörte wie die Zwerglinge aufgeregt weiter quatschen.
Bei Diš angekommen, klopfte ich an ihre Tür und kurz darauf wurde mir geöffnet.
Diš sah überrascht zu mir herunter und ließ mich dann mit den Worten: „Hallo Bilbo, schön das du nochmal vorbei kommst!" in ihr Gemach eintreten.
Sie setzte schnell eine Kanne Tee auf und setzte sich dann zu mir an den Tisch.
„Und wie geht es dir so Bilbo? Gibt es irgentwas Neues?"
„Naja den Umständen entsprechend geht es mir ganz gut. Wie geht es dir denn? Und viel Neues habe ich eigentlich auch nicht zu erzählen.
Ich hatte gehofft du hättest ein schönes Gesprächsthema?"
„Mir geht es momentan sehr gut!
Und ach, wir werden bestimmt ein schönes Thema finden aber mein Lieber, was hast du denn für Umstände die dich so bedrücken?
So ganz glauben, dass es dir gut geht kann ich nicht. Hat mein Bruder wieder irgendetwas angestellt?"
Ich lachte leicht.
„Ja, also Nein...nicht direkt.
Er ist fast den ganzen Tag weg weißt du? Wir haben so selten Zeit füreinander und wenn es wirklich schlimm ist kommt er sogar erst zurück wenn ich schon schlafe. Dadudch sind schon so viele Abende verloren gegangen."
Nun klang ich traurig und ein wenig verzweifelt. Diš sah mich nachvollziehend an. „Ich kann dich verstehen Bilbo. Aber ich kann dich auch aufmuntern, das wird besser ich versprechs dir! Erstmal ist Thorin immernoch ziemlich neu als König hier und muss so um einiges mehr verwalten als im Normalfall.
Und zweitens," Diš grinste.
„Wer weiß, vielleicht heiratet ihr ja irgentwann Mal und dann hast du die Gelegenheit ihn immer bei dir zu haben und zu nerven. Dann hast du nämlich laut der Gesetze der Zwerge das Recht mit Thorin gemeinsam zu regieren."
Das brachte mich wiederrum auch zum nachdenken.
Es wäre natürlich unglaublich toll Thorin zu heiraten, doch würde ich mir dann wohl viel zu viele Gedanken über die Macht machen die ich als sein Gemahl hätte.
Wie regierte man denn ein ganzes Königreich? Ich bin doch nur ein kleiner Hobbit aus dem Auenland.
Das einzige über was ich damals regiert habe war mein gutes Silberbesteck und selbst das ist des Öfteren und ohne mein Wissen in fremden Taschen verschwunden!
Und was hätte ich für Aufgaben und-
„Bilbo!"
Diš unterbrach mich lachend.
"Hör auf so viel Nachzudenken. Ich weiß, dass du dir gerade Gedanken darüber machst wie man wohl ein ganzes Königreich regiert. Kümmere dich da ersteinmal nicht drum. Thorin wird dir gewiss so gut helfen wie er kann. Und Fili, Kili und ich sind doch auch da. Plus die ganze Gemeinschaft mit der du hierher gekommen bist.
Wir sind alle für dich da!
Und jetzt lass uns schön Tee trinken und über etwas anderes reden!"
Ich seufzte erleichtert.
„Du hast Recht, vielen Dank Diš.
Sag Mal kennst du die beiden Kinder Belladona und Merry? Sie sind mir eben auf dem Gang begegnet."
„Ja ich kenne sie, die beiden sind unausgesprochen lieb nicht?"
„Ja! Sie wollten sich sogar vor mir verbeugen aber ich sagte ihnen sie bräuchten das noch nicht. Sie sind doch noch Kinder. Oder schreiben das eure Gesetzte so vor?"
Diš lachte erfreut.
„Oh nein! Thorin hat die beiden auch schon getroffen und ihnen genau das Selbe wie du gesagt!
Ihr beide könnt wirklich gut mit Kindern!"
„Stimmt, du hast Recht, er hatte mir an einem Abend davon erzählt. Jetzt wo du es sagst. Ich mag Kinder sehr. Manchmal finde ich es sogar etwas schade, dass ich nie welche haben werde."
„Ha, wenn du wüsstest!
Ein paar Jahre mit Fili und Kili und du wünschst dir keine Kinder mehr!"
Diš lachte und ich musste einfach in ihr Lachen mit einsteigen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die beiden früher mit Sicherheit viel Mist gebaut hatten. Genauso wie heute.
Und so hatten Diš und ich ein Thema über das wir den ganzen Vormittag reden konnten.
Es war wie immer entspannt, wir tranken unseren Tee und hatten Spaß. Im späteren Verlauf des Tages kamen auch noch Fili und Kili und erzählten selbst ein bisschien über ihre Kindheit.
Am späten Nachmittag verabschiedeten sie sich allerdings schon wieder, da sie zum Unterricht mussten. Sie hatten mir schon viel darüber erzählt was sie alles lernen mussten und wie sie bald mit Thorin zusammen regieren würden.
Ich selbst war sehr zufrieden mit den beiden, denn sie hatten Thorin endlich gestanden, dass sie zusammen waren.
Es war für ihn, genauso wie für mich gewöhnungsbedürftig, doch kam auch er nach einer Weile sehr gut damit klar.
Diš wusste es schon sehr lange, freute sich allerdings auch für ihre beiden Söhne und stand hinter ihnen.
Nachdem wir die ganze Teekanne ausgetrunken hatten schaute ich nachdenklich in meinen Teesatz am Boden meiner Tasse. Es gab noch eine andere Frage die mich beschäftigte.
Sie hatte wieder mit mir und Thorin zu tun, doch war ich etwas zu schüchtern um sie anzusprechen.
„Bilbo versuchst du dir gerade deine Zukunft aus der Teetasse herauszulesen oder warum starrst du den Boden so nachdenklich an?"
„Naja, mich plagt seit längerem noch eine andere Frage. Sie hat mit Thorin und mir zu tun aber-" meine Wangen färbten sich rot.
„Aber was?" Sie grinste verschmitzt und ich befürchte, dass sie schon längst wusste worum es ging.
„Es ist mir etwas unangenehm das Thema anzusprechen. Ich glaube du weißt worum es geht?"
Ich sah sie etwas peinlich berührt an.
„Dich interessiert es ob- und wann Thorin und Du Sex haben würdet richtig?"
Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke.
Mit dieser Direktheit hatte ich nicht gerechnet und meine Wangen nahmen einen noch roteren Ton an.
Trotzdem nickte ich nach meinem Hustenanfall leicht.
„Du hast Recht." nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart.
„Du musst wissen, ich-ich habe soetwas noch nicht getan und es-es interessiert mich einfach wie es wohl wäre und ob Thorin auch über soetwas nachdenkt."
„Also als aller erstes mal, mein lieber Bilbo, ist es absolut nichts Verwerfliches! Das ist ganz normal. Und jetzt hör mir zu, dann reden wir Mal ein bissien über dieses hübsche Thema nicht? Ich setzte noch schnell einen weiteren Tee auf."
Damit war Diš aufgestanden und werkelte am Wasserkocher herum.
Das Wasser kochte für meinen Geschmack plötzlich viel zu schnell.
Das konnte heiter werden!
Dîs stellte die zwei neu dampfenden Tassen vor mir auf dem Tisch ab, schob mir eine zu und lächelte mich aufmunternt an.
„Gut, wo fange ich an?
Am besten wir beginnen mit deiner letzten Frage.
Natürlich denkt Thorin auch darüber nach. Eigentlich sollte ich dir das unter keinen Umständen erzählen aber weißt du wie oft er schon bei mir war weil er doch sehr gerne Mal mit dir ins Bett möchte? Er findet dich sehr heiß mein Lieber!"
Diš zwinkerte mir zu und ich gestand mir einer Tomate gleichen zu müssen. Diese Frau sagte alles genauso wie sie es dachte. Die Wahrheit ist gut, dachte ich mir aber manchmal könnte man sie doch anders verpacken oder?
„Er hat mich so oft gefragt ob du es wohl auch wollen würdest aber ich habe ihm gesagt er solle sich endlich von seinem Allerwertesten aufraffen und dich endlich selber fragen. Hat dem Anschein nach nicht so gut funktioniert."
Diš lachte.
Sie erklärte mir sehr viel und es war für sie eine Selbstverständlichkeit über dieses Thema zu reden.
Für mich war das Thema an sich auch keines Falls peinlich, es war normal Sex zu haben doch wer wäre nicht etwas peinlich berührt wenn es um das eigene Privatleben ginge und man nun noch keine Erfahrungen mit solchen Dingen hat. Insbesondere wenn es auch noch um zwei grundlegend verschiedene Lebewesen ging und mit grundlegend verschieden meinte ich auch grundlegend verschieden.
Aber Diš hat nie darauf gedrängt mich bloß zu stellen, sie nahm sich alle Zeit dieser Welt um meine Fragen so weit es ging zu beantworten und nach einer Zeit viel es auch mir leichter über all das zu reden.

Als es schon später Nachmittag geworden war, stand ich vor der Tür von Diš' Gemach.
„Ich denke ich werde noch etwas raus gehen und einen Spaziergang machen.
Ich hatte sehr viel Spaß Diš.  Und nocheinmal vielen Dank für deine Hilfe!"
Ich lächelte sie dankbar an.
„Kein Problem Bilbo, wenn du noch Fragen hast dann komm ruhig wieder und denk dran, hab Mut und sprech ihn darauf an."
Ich nickte.
„Ich komme so bald es geht wieder!"
Ich winkte ihr zum Abschied noch zu und begab mich dann auf den Weg zu den hinteren Ausgängen, da ich vorhatte ein Stück durch den Wald zu meiner Lieblingslichtung zu laufen.
Ich wollte meinen Gedanken mal wieder freien Lauf lassen. Dieser Wald und die Lichtung erinnerten mich immer sehr an Beutelsend, denn dort liebte ich es auch durch die Wälder zu spazieren, seien es die in meiner Gegend, die Wälder von Bockland oder von Tuckborough.
Wie ich aus dem Wald auf die Lichtung trat, lauschte ich den Geräuschen der Natur, genoss die Nachmittagssonne und hing meinen Gedanken nach.

Doch seit wann gehörte ein tiefes, hasserfülltes und gefährliches Knurren zu den Lauten der Natur?

How The Real End Stays Forever-Bagginshield FortsetzungHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin