The End Of It

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PoV Thorin

Ich erwachte aus meiner Trance als ein scharfer Gegenstand mit einem schneidenden Geräusch nur knapp an meinem Kopf vorbeiflog. Schnell drehte ich meinen Kopf nach hinten und sah wie eine Klinge schon fast halb in der Wand steckte.
So schnell es ging drehte ich meinen Kopf zurück, nur um zu sehen wer das spitze Messer nach mir geworfen hatte.
Ein wutentbrannter Bolg schaute mir scharf in die Augen, seine eigenen funkelten mit Hass aber auch mit einem nicht kleinen Anteil von Schadenfreude. Mein Blick richtete sich auf den Boden, bis ich neben Bolg's rechtem Fuß ein blutverschmiertes Messer auf dem Höhlenboden liegen sah. Das Blut war hell und passte nicht zu dem, welches durch Zwergen- oder durch Ork-Adern floss.
Ich wusste von wem dieses Blut stammte und dieser jemand lag, wie ich im Näherkommen erkennen konnte, stark am Bauch blutend und angekettet in einer Zelle hinter Gittern. Mehr konnte ich nicht wahrnehmen, denn keinen Augenblick später hatte Bolg ein zweites Messer nach mir geworfen. Welches mich auch getroffen hätte, da mich Bilbo's Anblick zu sehr schockte um meine Gedanken zum Laufen zu bekommen. Wären nicht Fili und Kili dazwischen gesprungen und hätten den tödlichen Gegenstand mit einem gezielten Schuss von Kili's Bogen abgeblockt, würde das Messer jetzt vermutlich in meinem Kopf stecken.   So wurde ich erneut aus meiner Trance entrissen und realisierte mein Umfeld von Neuem.
Im vorderen Teil der Höhle kämpfte Diš gerade mit der kleinen Gruppe von Orks, die sich um Bolg versammeln wollten um ihm zu helfen die Linie Durins endgültig auszulöschen. Doch meine Schwester hinderte jeden einzelnen von ihnen. Dies erlaubte meinen Neffen im hinteren Teil der Höhle, in dem auch ich mich befand, einen Kampf mit Bolg zu beginnen.    Fili und Kili liefen also von jeweils einer Seite auf Bolg zu und umkreisten ihn so. Kili hielt seinen Bogen fest in der Hand, Fili zwei Dolche rechts und links. Ein schneller Austausch von Blicken zwischen den beiden und wie als wäre das Wort „Angriff" gefallen, griffen sie an.
Doch noch etwas anderes lag in ihrem Blick. Ein Versprechen. Den Anderen niemals alleine zu lassen, egal was in den nächsten Minuten passieren würde.
Die beidseitige Attacke ließ Bolg in einen kurzen Schockmoment fallen, doch erholte er sich schnell und zog erneut ein Messer und ein Schwert. Fili versuchte gezielte Schnitte und Stiche in die Beine des Orks, insbesondere in die Schienbeine zu ziehen damit er ins Schwanken geriet und im besten Falle hinfiel. So hielt sich Fili unten auf dem Boden gerichtet und wich so gleichzeitig den tödlichen Stichen von Bolg's Messer aus. Kili versuchte währenddessen so viele Pfeile wie möglich auf Bolg zu schießen, welche aber im Gegensatz zu Kili's Gefallen in seinem Rücken landeten oder dort sogar an einem Schwert mit breiter Klinge abprallten. So zu einer Gefahr für Kili selbst wurden. Aufgrund des engen Raumes war auch das Ausweichen ein größeres Problem als auf einer breiten Lichtung. Kili's Pfeile sollten in Bolg's Nacken, noch besser in seinem Kopf oder seiner Brust landen, doch wollte es ihm einfach nicht gelingen.
Ein lautes Knurren links von mir erregte meine Aufmerksamkeit und ich blickte in das Gesicht eines Wargs der zuvor vor Bilbo's Zelle gelegen hatte. Dieser Warg lief langsam auf mich zu und lehnte seinen Kopf bedrohlich nach unten. Sabber hing von seinen Mundwinkeln herunter, seine Augen grell vor Hass. Ich griff mir Orchrist und begann damit das Biest zu bekämpfen.
Ein lautes Jaulen entfuhr ihm, als ich mit einer geschwinden Drehung und einem gezielten Stich in seinen Kopf das Schwert einmal im Kreis drehte und sah wie das Leben in den Augen des Wargs erlosch.
Kurz darauf sah ich wie Fili unten auf dem Boden einen weiteren Messerangriff Bolg's nicht realisierte und in diesem Moment fiel mir ein, dass ich zwei Schwerter an meinem Gürtel hängen hatte. So zog ich mit der linken Hand Stich aus seiner Schwertscheide und setzte mich in Bewegung.
„Fili!"
Ich stieß ihn zur Seite, doch hatte ich noch genug Schwung um Bolg einen tiefen Schnitt in seine Wade zu verpassen und gleichzeitig mit Orchrist den Gegenangriff abzuwehren. Trotzdem erlitt ich einen leichteren Schnitt entlang meines rechten Unterarms, da ich wohl über eins der Messer gerollt sein musste, welche auf dem Boden verteilt vom Kampf lagen.
Bolg's Moment der Verwirrung nutze Kili und keine Sekunde später brüllte der Sohn des bleichen Orks laut auf und Blut spritzte aus seiner linken Brustseite. Ein weiterer gezielter Schuss, dieses Mal in Bolg's Bauch hinein, brachte den Ork dazu die Flucht zu ergreifen.
Die Linie Durins wurde nun so schon zum dritten Mal unterschätzt. Als Bolg die Flucht ergreifen wollte, war Fili schneller und bemerkte das Vorhaben Azog's Sohnes schnell. Er rollte sich gekonnt zum Durchgang der zur vorderen Höhle führte, positionierte beide Dolche so, dass sie Bolg beim hindurchlaufen beide Schienbeine aufschnitten und ihn so zum Fallen brachten.
Fili's Plan funktionierte einwandfrei und Bolg brüllte als er schon auf dem Boden lag den letzten stehenden Ork seiner Untertanen an. In der dunklen Sprache der Orks schrie er zu ihm:
„Du Narr!
Helf mir sofort oder ich schmeiße dich meinem Warg als Lebendfressen vor!"
Doch Bolg's finstere und wütende Miene veränderte sich schnell zu einer verwirrten, als der Kopf seines Handlangers schlicht und einfach von seinem Hals runterrutschte. Bolg's Augen weiteten sich noch mehr als Diš' Kopf anstelle dessen des Orks zum Vorschein kam. Diš nickte Fili und Kili zu, welche jeweils links und hinter Bolg standen.
Kili's Bogen gespannt auf den Kopf des geschwächten Orks gerichtet und das Schwert, welches Fili aus seinem Mantel zauberte genau dort über seinem Rücken wo sein Herz sich in seiner Brust befand.
Und sollte jemals nach der Geschichte vom Tod des Sohnes des Bleichen Orks, gefragt werden, so wird erzählt welche seine letzten Worte waren, in der Zeit in der er noch unter den Lebenden weilte.
„Ich verfluche dich Thorin Eichenschild, Mörder meines Vaters und deine ganze Linie die dein dreckiges Blut in ihren Venen und Adern trägt!.Doch sieh nur nach deinem wertvollen Halbling, fast an Blutverlust am sterben und du wirst nichts tun können!
Nun ist er nicht mehr wertvoll, nun ist er wertlos ein einziges Stück Dreck, passend zum Erdboden. Er wird dich hassen, genauso wie ich es t-"
Weiter kam Bolg nicht mehr,
da steckte ein Pfeil in seinem Kopf und ein Schwert in seinem Rücken. Das letzte dunkle Licht in seinen hasserfüllten Augen erlosch und jeder Muskel seines Körpers hörte nach so langer Zeit auf sich zu bewegen.
Auch im vorderen Teil der Höhle lagen Orkleichen in Blutlachen gefallen, welche Diš zur Strecke gebracht hatte. Etwas weiter von mir entfernt, dennoch neben mir lag Bolg's Warg, ebenfalls dem Tod erlegen. Und hinten, hinten in dieser dunklen Höhle lag mein kleiner Hobbit, eingeschlossen hinter eisernen Gittern. Auch er lag in einer Blutlache, das meiste davon aus seinem Bauch. Auch über sein rechtes Auge floss eine dünne Blutspur, ebenfalls aus seiner Nase. An seiner Hüfte prangten vier tiefe Kratzer die von Bolg's Warg stammen mussten, außerdem war sein ganzer Oberkörper geziert mit roten und teilweise blutenden Striemen, welche augenscheinlich von unzähligen Peitschenhieben gekommen sein mussten.
Doch das aller grausamste war die Aufschrift die man unter seinem blutverschmierten Bauch entziffern konnte.
Tief in die Haut meines Halblings war der Name "Bolg" eingeritzt.
Als ich langsam näher an seine Zelle kam, da der Schock der tief in meinen Knochen saß die Überhand über meine Reflexe hatte, dachte ich gesehen zu haben wie seine Augenlider zu flackern begannen.
Langsam, quälend langsam öffnete er seine Augen, doch die sonst so wunderschöne und glänzende Freude und Euphorie war zu etwas mattem und benebeltem geworden, die Augen rot von Tränen die vergossen wurden und sich auch jetzt wieder durch den plötzlichen Schmerz bildeten. Sein Blick war teils noch weggetreten und weit von der realen Welt entfernt, doch zum anderen Teil auch überraschend klar als er mich erblickte.
Mein Herz schmerzte, Tränen stiegen auch in meine Augen, welche ich ungeachtet zu Boden fallen ließ. Es war ein Anblick der mir alle Kraft raubte und den starken Zwergenkrieger in mir zerbrechen ließ. Nun war ich der, welcher die Kraft aufbringen musste eine seiner geliebtesten Personen in den Händen des Todes wissen zu müssen, ohne die Gewissheit dass er jemals zu mir zurück kehren würde.

How The Real End Stays Forever-Bagginshield FortsetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt