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∞-//Aber das weißt du wahrscheinlich sowieso.//-∞

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Ich wachte mit pochendem Kopf in meinem Bett auf. Es dauerte einen kurzen Moment, ehe mir die Situation wieder bewusst wurde. Eine kleine Träne. Das Ticken der Schlafzimmeruhr war unerträglich gleichmäßig. Dann hörte ich Schritte auf der Treppe. Keine Minute später stand Jungkook mit einer Tasse in der Tür. Sein besorgter Blick durchbohrte mich förmlich. Und wir schwiegen. Er stellte die Tasse auf dem Nachtschrank ab, um sofort seine Arme um mich zu schlingen. Weitere Tränen landeten auf der Decke. Es war still. So unerträglich still. Jungkook wusste wahrscheinlich sowieso, was los war. Das hatte ihm Yerin sicherlich erzählt. Dieser Moment tat weh, doch gleichzeitig bemerkte ich wieder, wie sehr er mich liebte und wie sehr ich diese Gefühle erwiderte. Seine Hand fuhr langsam meinen Rücken auf und ab. Wärme. Ich brauchte sie dringend. „Ich werde immer für dich da sein Y/N. Irgendwann wird es wieder gut sein.” Mein gesamter Körper zitterte. „Verluste sind schwer, ich weiß.” Dann küsste Jungkook liebevoll meine Stirn.

Baek ich hab' Angst”, wimmerte ich. „Shhh, ich bin ja da”, sagte Baekhyun und nahm mich in seine Arme. Ich sah auf den Boden. „Warum ausgerechnet jetzt? Warum musste er zurück?”, fragte ich. Mein gesamter Körper begann zu zittern. „Ich weiß es nicht Y/N, aber glaub mir, wenn ich sage, dass ich dich vor ihm schützen werde, mit allem was ich habe”, sagte Baekhyun.

Ein kurzer Blick in den Spiegel genügte, um mir in Erinnerung zu rufen, wie heruntergekommen ich aussah. Meine Haare waren vollkommen zerzaust und fettig, meine Haut bleich, meine Augen stark gerötet und von den dunklen Rändern möchte ich gar nicht erst sprechen. Trotz dieses Erscheinungsbildes öffente ich die Tür, woraufhin ich in ein altbekanntes Gesicht blickte. Suho. Er sah besser aus als ich, allerdings hatte auch er ziemlich bleiche Haut und tiefe Augenringe. In seinen Händen hielt er einen Haufen Briefe. Der oberste kam vom Meldeamt. Yerin. Ich hatte sie vollkommen vernachlässigt. „Ich gehe davon aus, dass du ihm genügend Respekt gegenüber bringst und nicht so auf seiner Bestattung erscheinst.” Er klang mehr vorwurfsvoll als abschätzend. Auch die Gleichgültigkeit hatte seine Stimme verlassen. Diese wurde durch Besorgnis ersetzt. Ihn belastete es genauso fürchterlich wie mich. Dann plötzlich tropften Tränen auf den Boden, doch es waren nicht meine. „Es tut mir leid, Y/N. Ich hätte besser aufpassen sollen. Verzeih mir”, flüsterte er. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ließ mich wieder in der Leere allein.

Ich schlurfte in die Küche und holte die Tabletten aus dem Schrank, die mir Jungkook vor ein paar Tagen geholt hatte. Niemals mehr als eine halbe, hatte er gesagt. Mit der Hälfte einer Tablette auf der Zunge, füllte ich mir ein Glas mit Wasser, um sie herunter zu schlucken. Nachdem die Wirkung langsam eintrat, begab ich mich in mein Bett. Die Rückkehr von Jungkook und Yerin würde ich nicht ertragen. Ich konnte ihr seit jenem Tag nicht mehr in die Augen schauen. Und wie so oft in letzter Zeit, spürte ich wie ein weiterer Teil in mir zerbrach.

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⏰ Last updated: May 02, 2019 ⏰

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You can't repair me | Jungkook X ReaderWhere stories live. Discover now