Kapitel 30✅

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"Happy Birthday, Kleine!", murmelte eine allzu bekannte Stimme und holte mich aus dem Land der Träume. Heute war mein Geburtstag! Gähnend blinzelte ich mir den Schlaf aus den Augen, dann streckte ich mich und schob die Decke beiseite. Als ich an mir hinuntersah, bemerkte ich, dass ich in meinen Klamotten verschlafen war. Konnte Reisen so anstrengend sein? 

Ich verschwand im Bad und machte mich fertig, um danach mit den Jungs zu frühstücken. Alle gratulierten mir und für einen Moment stellte ich mir die Frage, woher sie von meinem Geburtstag wussten. Vermutlich hatte Liam während der Adoption davon erfahren, denn richtig erwähnt hatte ich es nie.

"Aufgeregt, was an deinem Geburtstag auf dich zukommt?", fragte Niall, als wir mit vollen Tellern am Frühstückstisch saßen. Früher, im Waisenhaus, begann mein Geburtstag meist mit einem Spezialfrühstück, dann bekam ich mein Geschenk und schließlich gingen wir in irgendein Diner etwas essen. An sich ein besonderer Tag, doch ich war nun mehr gespannt, was die Jungs sich ausgedacht hatten. Heftig nickend spießte ich mir ein Stück Melone auf die Gabel und schaute in die Runde. Kaum zu glauben, dass diese Vier zuvor etwas gestohlen hatten.

Ein Blick aus den Fenster trübte die Stimmung ein wenig: es regnete. In Strömen. Etwas enttäuscht leerte ich meinen Teller, dann saßen wir in der Lobby und überlegten, was wir mit dem heutigen Tag anfangen sollten. Das Programm der Jungs war buchstäblich ins Wasser gefallen. Trotzdem ließen wir uns vom Regen nicht unterkriegen, schließlich hatte ich heute Geburtstag!

Offenbar meinte es das Wetter gut mit uns und so konnten wir eine Stunde später ohne Bedenken das Hotel verlassen, denn der Regen hatte aufgehört. Es war sogar so warm, dass ich mir die Sonnenbrille auf die Nase schob und Harry mir seinen schwarzen Hut auf den Kopf setzte. Um meine ganzen Sachen verstauen zu können, bekam ich gleich mein erstes Geschenk: einen Rucksack. Ich dachte kurz an das eingerahmte Foto zurück, das bereits ein Geschenk gewesen war.

Während wir die belebte Straße von gestern in Richtung Strand liefen, bemerkte ich die Vielfältigkeit dieser Stadt. So viele unterschiedliche Menschen an einem Ort. Wir kamen an einem kleinen Markt vorbei, bis die Straße am Hafen endete. Dort befand sich ein riesiges Denkmal, bestehend aus einer Säule und einem Typ, der ganz oben stand und mit seinem Finger in eine Richtung deutete. Ich ließ meinen Blick nach oben wandern, dann versuchte ich seine Pose nachzustellen, worauf ich belustigte Blicke von den Jungs erntete.

Wir spazierten weiter zum Strand und ich riss meine Augen weit auf: Hinter einer großen Sandfläche erstreckte sich der türkis-blaue Ozean. Menschen lagen in der Sonne, oder kühlten sich im kalten Meer ab. Ohne einen weiteren Blick auf die Jungs zu werfen, zog ich meine Schuhe aus und spürte zum ersten Mal in meinem Leben den warmen Sand unter meinen Füßen.

"Hey, warte auf mich!", kam es von Niall und wenig später stapften wir zusammen Richtung Meer. Das Wasser fühlte sich angenehm warm an und ich ließ meinen Blick in die Ferne schweifen. Davon hatte ich immer geträumt: endlich ein anderes Land zu besuchen. Ich beobachtete die anderen Leute, dann sah ich, wie Harry seine Kamera auspackte und fleißig Fotos schoss. Natürlich mussten wir anderen den Kopf hinhalten, aber mittlerweile machte es mir Spaß, vor der Kamera zu posieren und lustige Grimassen zu schneiden.

"Wie kann es sein, dass du ununterbrochen grinst?", stellte Harry fest.

"Hallo? Geburtstag? Schon vergessen?" Wie verrückt wedelte ich mit meinen Armen in der Luft herum.

Später fuhren wir mit der U-Bahn zu einer großen Kirche. Und es war, ohne Zweifel, eine große Kirche. "Riesig" traf es eventuell besser. "Gigantisch!", sprach Louis meine Gedanken aus und legte den Kopf in den Nacken, um die Fassade zu begutachten. Kaum zu glauben, dass sie immer noch nicht fertig gestellt war! Denn der Fortschritt bis jetzt konnte sich sehen lassen.

Mit jedem Schritt den ich machte, wurde mir diese Stadt sympathischer und ich wollte noch länger bleiben, doch Liam verriet mir, dass wir morgen schon aufbrechen würden.

"Keine Panik! Es dauert noch, bis wir an unserem eigentlichen Ziel ankommen. Sieh' es als Riesen-Geschenk, ein paar Städte kennen zu lernen!" Machte er Witze? Das war unglaublich! Ich würde noch mehr Städte sehen!

"Danke!", rief ich und noch bevor ich ein weiteres 'Danke' anhängen konnte, warf Louis mir einen mahnenden Blick zu, den ich jedoch gekonnt ignorierte. Gegen Abend fanden wir uns erschöpft im Hotel ein.

"Krassester. Tag. Aller. Zeiten.", stellte ich fest und ließ mich in einen Sessel fallen.

"Das Beste kommt erst", erklärte Harry mit einem breiten Grinsen. Okay...? Was stand noch auf dem Programm?

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