„Ich hab einfach alles falsch gemacht!" wütend schlug er erneut zu. Tränen rannen über sein Gesicht doch er konnte nicht aufhören gegen die Wand zu schlagen.
Zu laut waren die Stimmen in seinem Kopf, zu groß das Gefühl alles falsch gemacht zu haben.
„Ich wollte das doch nicht... ich.."
Er wollte dass es aufhörte, dass sie ihn endlich alleine ließen.„Jetzt schaut ihn euch an, nur am rumheulen der Kleine- als ob das irgendetwas besser machen würde..."
„Wer zur Hölle hat ihn überhaupt wieder ins Licht gelassen!? Um Alles muss man sich selber kümmern."
„ich will auch? wieso ist die wand rot angemalt? das wird ihn aber gar nicht freuen hehe."
„Sieh nur was aus uns geworden ist... deine Freundin ist vor dir geflohen - hat sich dir einfach widersetzt..
so etwas würde ich nicht zulassen ."
„Statistisch
gesehen trennen sich die meisten Paare schon nach dem ersten Jahr wenn nicht früher. Und in jedem fünften Fall liegt dies an, wie hier vorliegender, häuslicher Gewalt von Seiten des männlichen Partners."
„nicht weinen wenn du so laut bist wird dich bestimmt jemand noch hören."Und er fing an zu schreien versuchte sie zu übertönen, schlug fester zu , brüllte noch lauter bis er schließlich keine Luft mehr bekam, sein Körper anfing unkontrolliert zu zittern. Er klammerte sich an den Rand des Waschbeckens und ließ sich auf die kalten Steinfliesen fallen.
Er probierte sich in eine stabile Lage zu bringen, so wie es ihm so oft gezeigt wurde. Schnappend und keuchend gelang es ihm und Luft strömte wieder durch seine Atemwege.
Einige Momente verstrichen ehe er sich kerzengerade aufsetzte. Er schien wie ausgewechselt zu sein, die Angst und Verzweiflung war aus seinem Gesicht gewichen. BamBam desinfizierte seine aufgeschürften Handknöchel und verband die Verletzung sorgfältig, ehe er sich der beschmutzten Wand widmete , wobei sich ein Lächeln auf seine Lippen widmete.Denn in seinen Gedanken war er bereits an einem ganz anderen Ort, in einer anderen Wohnung, mit anderen Absichten.
***
„Wie es jetzt wohl weiter gehen wird mit Lisa und mir?" seufzend musste sie an die Geschehnisse vergangener Nacht denken.
Ob sie all das mittlerweile bereute, sie sauer auf sie war oder ob sie wohl das Gleiche empfunden hatte?All diese Fragen schwirrten um sie herum bildeten eine Mauer aus Gedanken, an der sie einfach nicht vorbei kam.
Sie ertappte sich dabei an Lisas fordernde Küsse zu denken, ihre weiche Haut und das Kribbeln das durch ihren ganzen Körper gefahren ist und errötete bei diesem Gedanken.
Das Pfeifen der Kaffeemaschine riss Jennie aus ihren Tagträumen, holte sie wieder auf die Erde zurück. Aus dem offenen Regal über der Küchentheke nahm sie zwei ihrer Lieblingstassen und goss Milch, als auch Kaffe in diese.
Sie waren schlicht gehalten und waren für Außenstehende vielleicht nichts besonderes, allerdings steckten hinter diesen zwei eine Erinnerung an die sie nur all zu gerne zurück dachte.Je eine Tasse in jeder Hand machte sie sich auf den Weg zu ihrem Schlafzimmer.
Durch die Sonnenstrahlen, welche sich durch die halbgeöffneten Jalousien wagten, sah sie, wie eine am Kopfende sitzende Lisa ihr verträumt zu blinzelte.
„Hey" brachte sie schlaftrunken hervor und musste Lächeln als sie Jennie angewurzelt in der Tür stehen sah.Bei dem Klang ihrer Stimme legte sich auch ein Lächeln auf ihre Lippen, und zumindest ein Teil der Anspannung schien von ihr gefallen zu sein.
Vorsichtig balancierte sie beide Tassen zum Bett und reichte Lisa eine, ehe sie sich neben ihr nieder ließ.
Dankend nahm sie den Kaffe entgegen ehe sie erstaunt Inne hielt.
„Sind das etwa die zwei Tassen die wir vor Jahren mal in einem Outlet bei unserem ersten gemeinsamen Urlaub gefunden haben?
Von der die dritte auf der Rückfahrt kaputt gegangen ist und wir Stunden gebraucht haben um die ganzen Scherben im Kofferraum einzusammeln?" In Erinnerungen schwelgend musste sie lachen.
„Ja, so viel haben wir schon gemeinsam erlebt.." stimmte Jennie mit ein.Und zumindest für den Moment, schien alles gut zu sein.
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Sunrise // Jenlisa
FanfictionEr veränderte sich. Vielleicht war es doch von Anfang an nur das Klischee gewesen, was uns zusammen gebracht hat. -Aber das Schlimmste war, dass er Jennie in Gefahr brachte, ihre Jennie. Eine der Vorgeschichten zu „You Never Walk Alone" -welche ihr...