1. Die Karten werden neu gemischt

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Hallo ihr Lieben,
ich möchte anmerken, dass diese Geschichte nicht von mir ist.
Die Liebe heily hat sie auf fanfiktion.de geschrieben und veröffentlicht und ich darf sie hier auf Wattpad veröffentlichen. Nun wünsche ich euch viel spaß beim Lesen 🤗🤗

..........

Hermine schluckte hart, als sich der grünliche Rauch allmählich aus dem Klassenzimmer verzog. Sie war nicht ganz sicher, über was sie sich als erstes Sorgen machen sollte, Snape, der wie vom wilden Eber gebissen auf sie zu stürmte, um sie zur Schnecke zu machen, die Tatsache, dass sie grade zum ersten Mal einen Zaubertrank so gründlich versiebt hatte, wie es nur eben ging, Malfoy, der bewusstlos am Boden lag, weil ihn eine gigantische Salve ihres versiebten Zaubertranks getroffen hatte, als er in die Luft ging oder die Tatsache, dass sie keine Ahnung hatte, welche Wirkung besagter Zaubertrank haben würde.
Als sie aufblickte und Snape schon ganz nah heran war, das Gesicht vor Wut verzerrt, entschied sie, dass sie sich als allererstes darüber Sorgen machte!
Erschrocken wich sie zurück und stolperte fast. Harry und Ron stellten sich an ihre Seite um ihr beizustehen, bei was immer da auch kommen mochte.
„Miss Granger!", blaffte Snape da auch schon ungehalten los, „was haben sie in diesen Zaubertrank gemischt?" Hermine stolperte noch einen Schritt zurück.
„Ich...", stotterte sie und erbleichte noch mehr. Sie warf einen Blick auf ihren Arbeitstisch, wo noch die Zutaten verstreut lagen. Snape folgte ihrem Blick. Er trat an den Tisch heran und beugte seine krumme Nase weit über ein Kraut, das da lag.
„Das ist das falsche", stellte er nüchtern fest und richtete sich auf. „Woher haben Sie dieses Kraut?"
„Es... ich hab's aus der Kommode, wie Sie gesagt haben...", murmelte sie. Sie wusste nicht wo ihr Fehler lag.
„Nun, das ist ein bedauerlicher Fehler, denn dieses Kraut hat eine gänzlich andere Wirkung. Eine verheerende Wirkung!"
Hermine konnte nichts dafür. Irgendwer hatte das falsche Kraut zum richtigen einsortiert und die beiden sahen sich verteufelt ähnlich – aber das war Snape herzlich egal. „100 Punkte Abzug für Gryffindor, für diese bedauerliche Schlamperei!"
Hermine erbleichte, wenn irgend möglich noch mehr. Sie wagte jedoch nicht zu widersprechen, als sie einen Blick auf den am Boden noch leicht zuckenden Malfoy warf.
Als Snape Malfoy mit einem lässigen Schwenk seines Zauberstabs schweben ließ und mit ihm das Klassenzimmer ohne ein weiteres Wort Richtung Krankenflügel verließ, folgte Hermine ihm kleinlaut. Sie musste wissen, was sie angestellt hatte.

Kurze Zeit später saß sie neben dem immer noch bewusstlosen Malfoy, während Snape sich mit Madame Pomfrey und Professor Dumbledore beriet. Nur einzelne Wortfetzen drangen an Hermines Ohren, aber sie konnte sich zusammenreimen, was passiert war.
Offensichtlich hatte sie mit ihrem Kraut einen Trank kreiert, der eine kurzzeitige geistige Verwirrung beim Opfer auslöste. Es führte dazu, dass man sich an Teile seines Lebens nicht erinnern konnte oder aber man erinnerte sich an Dinge, die nie stattgefunden haben. So hatte es mal einen Fall gegeben, bei dem sich ein junger Mann eingebildet hatte, Zaubereiminister zu sein – und es war gefährlich, Menschen, die diesem Trank zum Opfer gefallen waren, über die tatsächlichen Verhältnisse aufzuklären. Das konnte Schock, Trauma und Herzprobleme verursachen. Hermine hatte mal was darüber gelesen.
Diesen Mann, der sich also damals als Zaubereiminister wähnte, hatte man wochenlang im Amt gelassen, wo er sich nach Herzenslust ausgetobt und fast einen internationalen Konflikt ausgelöst hatte. Erst als sein Gedächtnis von selbst wieder in Ordnung kam wurde das ganze Schlamassel wieder beseitigt.
Das führt Hermine zu einer der wichtigsten Fragen: Was also würde Malfoy denken, wenn er aufwachte? Mit einem Blick auf ihn dachte sie grimmig, dass es ihm mal ganz gut tun würde, zu glauben er wäre ein Muggel.
Daran hätte sie ihren Spaß.
Doch dann bekam sie ein schlechtes Gewissen. Immerhin hatte sie ihm das eingebrockt.

Seufzend strich sie ihm eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, als er plötzlich die Augen aufschlug und schmerzhaft aufstöhnte.
Hermine zuckte erschrocken zurück.
„Alles in Ordnung?", fragte sie zaghaft.
Er fixierte sie und sie musste sich zusammenreißen, um nicht zurückzuweichen.
„Nein", sagte er dann nur und schloss die Augen für einen Moment, „ich hab tierische Kopfschmerzen." Er machte eine kurze Pause, bevor er sie wieder ansah. „Und jetzt sei brav und bring mir ein Glas Wasser, ja?"
„Was?", fragte sie einfältig.
Was waren das denn für Töne?
Sie konnte sich nicht recht entscheiden, ob er sich an alles erinnerte, was vorgefallen war, und sie jetzt dafür herumkommandieren wollte oder ob etwas anderes dahinter steckte.

Plötzlich richtete sich Draco auf.
Er war offensichtlich genervt.
„Ich mach's dir ganz einfach. Du", er deutete mit übertriebenen Gesten auf sie, „gehst jetzt", fuhr er fort, während er immer noch wild gestikulierte, „und holst deinem Freund", er deutete übertrieben auf sich, „etwas zu trinken." Er machte eine Trinkbewegung nach.
Hermine rührte sich immer noch nicht.
„Nun mach schon, Hermine", sagte er plötzlich und klang dabei sehr vertraut mit ihr, „ich hab wirklich Durst."
„Ehm... ja... Schon unterwegs..." Damit drehte sie auf dem Absatz um und hastete zu Professor Dumbledore und den anderen. Abgehackt berichtete sie ihnen, dass Malfoy sie offensichtlich für seine Freundin hielt, wobei Madame Pomfrey eher teilnahmlos aussah, Snape schreckensstarr und Professor Dumbledore musste sich anscheinend ein Grinsen verkneifen.
Dann riss er sich jedoch zusammen.
„Nun... das ist kompliziert...", murmelte er dann leise und Hermine nickte eifrig.
Nachdem Dumbledore eine Weile nachgedacht hat, betrachtete er Hermine eindeutig.
„Sie haben natürlich in der Zwischenzeit mitbekommen, was Ihr Trank verursacht hat?", fragte er zuversichtlich und Hermine nickte wieder.
„Hm... Nun, Miss Granger, dann wissen Sie wohl, dass es für Draco am Gesündesten wäre, wenn man ihn in dem Glauben lassen würde, bis er sich wieder vollständig erinnert?"
Hermine dämmerte sofort, was das bedeutete – sie müsste Malfoys Freundin spielen...!

„Aber Professor", rief sie daher auch gleich, „wie soll denn das funktionieren? Die gesamte Schule weiß, wie sehr sich unsere Häuser hassen, mehr noch Malfoy und wir!"
„Ja ich weiß", seufzte Dumbledore ergeben, „aber das sollte nicht das Problem sein. Ich würde der Schülerschaft das Problem erklären, die würden schon mitspielen..."
„Aber doch nicht die Slytherins!"
„Besonders die", widersprach Dumbledore. „Das sind Dracos Freunde. Wenn ich ihnen begreiflich machen kann, dass das zu Dracos Bestem ist, werden sie schon mitspielen... Das ist gar nicht das Problem, die Frage ist viel eher, ob Sie das auf sich nehmen würden." Er sah Hermine fragend an.
„Ich...", sie stockte.
Wie konnte das jemals gut gehen??
Sie presste die Augen zu.
Aber natürlich, es war gar keine Frage, es war ihre Schuld und wenn sie helfen konnte dann würde sie das selbstverständlich tun.
„Ich wäre bereit...", murmelte sie dann.
„Miss Granger", erklärte Dumbledore ernst, „Ihnen ist hoffentlich klar, welche Verantwortung Sie damit übernehmen? Mr. Malfoys geistige Gesundheit hängt von Ihnen ab."
Hermine nickte entschieden mit den Kopf. „Ich kann das", sagte sie fest.
Sie musste einfach.
„Gut", nickte Dumbledore, „dann holen Sie ihm jetzt sein Wasser. Ich werde herausfinden, ob er noch andere verschrobene Vorstellungen hat außer seiner Beziehung zu ihnen."
Damit ging er in Malfoys Richtung und ließ eine dezent überforderte Hermine zurück.

Don't forget me // Draco x HermineWhere stories live. Discover now