2. Das neue alte Pärchen

1.6K 96 13
                                    

Hey 🤗 freut mich sehr, dass das erste Kapitel so gut angekommen ist.
Habe mich daher entschieden schon das zweite hochzuladen. Danach wird jeden Tag 1 Kapitel kommen.
Viel spass beim Lesen 😍
......

Mit einem flauen Gefühl im Magen und einem Glas Wasser in der Hand trat Hermine an Dumbledores Seite wieder an Malfoys Bett. Wie um Gottes Willen sollte sie das hinbekommen?
Sie atmete tief durch.
Einen Schritt nach dem anderen.
Es war wichtig, dass sie das lebensnah hinbekam. Irgendwie half es nicht, dass sie noch nie einen Freund gehabt hatte, dachte sie ärgerlich.
Aber okay, verhalt dich wie eine Freundin!

Als würde der innere Befehl wirken, ließ sie sich neben Malfoy aufs sein Bett fallen und drückte ihm sein Wasser in die Hand. So richtig liebevoll sah das noch nicht aus, dachte sie bei sich, doch vertrieb sie den Gedanken gleich wieder. Schließlich war sie noch Anfängerin.
Malfoy nahm das Glas unterdessen kommentarlos an und streifte sie nur mit einem Blick, bevor er wieder Dumbledore ansah. Wie es bei Hermine eben Gewohnheit war, schossen ihr augenblicklich hunderte Gedanken durch den Kopf, während sie versuchte, diese Geste zu analysieren.
Hatte sie etwas falsch gemacht?
Jetzt schon?
Nein, das war eigentlich nicht möglich.
Er konnte nicht erwarten, dass sie ihm fröhlich giggelnd auf den Schoß hüpfte.
All das und noch viel mehr, gepaart mit Sorgen darüber, dass sie das nicht ertragen würde, ging ihr im Kopf herum. Doch dann zuckte sie innerlich mit den Schultern. Malfoy mochte noch so sehr davon ausgehen, dass sie seine Freundin war, Liebesbekundungen vor dem Schulleiter gehörten wohl einfach nicht zu seinem Repertoire. Sie seufzte innerlich. Sie wünschte sich mit einem guten Buch vor den warmen Kamin.
Mit einem kurzen Blick zu Malfoy änderte sie ihre Meinung. Ein mittelmäßiges Buch und eine Wärmflasche wären vollkommen ausreichend. Alles wäre vollkommen ausreichend, wenn sie nur nicht hier sitzen und die Freundin von Malfoy geben müsste.

„Mr. Malfoy", erklärte Dumbledore nun, „sie werden diese Nacht noch im Krankenflügel verbringen. Nur zur Sicherheit. Und dann werden wir abwarten müssen. Wir hoffen", Dumbledore erlaubte sich einen kurzen Seitenblick auf Hermine, die schicksalsergeben auf der Kante von Malfoys Bett saß, „dass ihr Gedächtnis bald wieder das Alte ist."
Er nickte den beiden noch einmal zu, Malfoy erwiderte den Gruß.
Dumbledore winkte Hermine noch kurz zum Abschied. Er hatte Malfoy kurzerhand einer Analyse unterzogen und festgestellt, dass sein Erinnerungsvermögen ansonsten einwandfrei funktionierte. Also brauchte er Hermine über nichts weiteres zu informieren und so zogen er und Madame Pomfrey schließlich von dannen.

Hermine fühlte sich unbehaglich.
Sie rutschte ein wenig betreten auf ihrem Platz hin und her.
Was sollte sie denn jetzt bitte tun?
Was machte man als Malfoys Freundin?
Doch ebenjener nahm ihr die Entscheidung gleich darauf ab.
Plötzlich spürte sie ihn direkt neben sich. Er schlang einen Arm um sie und zog sie an sich. Hermine zuckte im ersten Reflex zurück. „Hey, mal langsam...", protestierte sie unsicher. Uh, war das unangenehm. Malfoys Hand in ihrem Rücken.

Sie spürte, wie Malfoy die Nase in ihrem Haar vergrub. „Ich hab schon nen verdammt guten Geschmack, was?", murmelte er in ihr Haar.
Hermine verzog das Gesicht.
Eingebildeter Trottel.
Glücklicherweise konnte er ihr Gesicht nicht sehen. Hermine schüttelte sich einmal kaum merklich.
Am liebsten hätte sie ihm eine passende Antwort gegeben, als sie sich kräftig auf die Zunge biss. Das hier hatte sie sich schließlich selbst eingebrockt.
Und vielleicht, überlegte sie krampfhaft, war es Malfoys Art, ihr ein Kompliment zu machen. Irgendwie.
Fühlte sich aber ein wenig komisch an.
Es war ein so seltsames Gefühl, von Malfoy nicht mit blanker Verachtung behandelt zu werden...
Aber diese widerwärtige Hochnäsigkeit legte er wohl niemandem gegenüber ab. Er machte immer noch den Eindruck, als würde ihm die Welt und die Menschen darin gehören!

War es eigentlich komisch, dass sie sich weder rührte noch mit ihm sprach?
Mist, natürlich war es komisch!
Sie sollte irgendetwas machen, damit Malfoy nicht schon in den ersten zwei Minuten auf die Idee kam, dass irgendetwas nicht stimmte.
Aber da waren noch so viele Gedanken, die gedacht werden wollten!
Wie auch immer, Draco hatte wohl keinen Verdacht geschöpft. Vielleicht war er es von seinen Freundinnen gewohnt, dass sie im Höchstfall dazu nickten, was er zu sagen hatte. Zuzutrauen wäre es ihm ja, überlegte Hermine schon wieder.
Argh, sie musste sich endlich zusammennehmen!
Mit einem geistigen Kraftakt riss sie ihre Gedanken los und versuchte, sich auf Malfoy zu konzentrieren.

Don't forget me // Draco x HermineWhere stories live. Discover now