𝐁𝐓𝐒 𝐀𝐝𝐯𝐞𝐧𝐭𝐬𝐤𝐚𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞𝐫 ✓

❆8. Türchen❆

Written by DasKeksdealer
YoonMin: Yoongi X Jimin

Christmas
Miracles

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Es war ein kalter Wintertag. Er schaute nach oben und sah den Schneeflocken beim Fallen zu, wie sie langsam aber sicher zu Boden schwebten. Er schaltete die Musik in seinen Kopfhörern wieder ein, versuchte seine großen
Vorbilder - die wunderschönen Eiskristallen draußen - bestmöglich nachzuahmen.

Er schwebte über das Eis, anmutig, wie die weißen Flocken, die sich in seinen, unter der Mütze hervorlugenden rosafarbenem Haar verfingen. Seine Kufen hinterließen Spuren auf seiner eisigen Tanzfläche, während er eine Pirouette nach der anderen drehte.

Der Zuschauer würde sich fragen, wie er dies vollbrachte, alles so präzise und elegant auszuführen, obwohl er bereits stundenlang auf den Kufen unterwegs war. Doch es schaute kaum einer auch nur kurz zu.

Jemand, der ihn nicht kannte, würde ihn für vollkommen verrückt oder kälteresistent halten. Doch das war er nicht. Seine Füße spürte er schon lange nicht mehr, sein Gesicht war rot vor Kälte und wenn jemand den zierlichen Jungen genauer betrachten würde, merkte er, wie sehr er doch zitterte.

Trotz allem sah er ästhetisch aus, wie er dort auf dem Eis tanzte, mit der weißen Pudelmütze, dem viel zu dünnen Wollmantel, und den zuckerwatte-ähnlichen Haaren. Immer wieder fiel der Schnee auf diese, und immer wieder wurde er bei einer Drehung aus ihnen geschüttelt. Der Junge schien, wie in seiner eigenen Welt gefangen. In einer Welt, in der jeder so anmutig wie eine Schneeflocke tanzte.

Obwohl es kurz vor Weihnachten war, tanzte er als einziger auf der Eisfläche. Obwohl diese mitten in der Stadt lag, schien niemand den Tänzer zu bemerken, alle Menschen starrten auf ihre Handys und waren viel zu sehr auf ihre eigene Welt fixiert, als dass sie den Jungen tanzen sahen, lediglich einige Kinder blieben stehen und schauten ihm zu, bis sie von ihren Eltern weiter gezogen wurden.

Er wollte eigentlich auch keine Zuschauer, er wollte nur für sich tanzen.

Doch einen Zuschauer hatte der junge Tänzer. Einen, der von Anfang an von ihm fasziniert war. Der schwarzhaarige Mann stand am Rand der Eisfläche, seit er den Schönling hatte tanzen sehen. Auch er fror in seiner, eigentlich warmen, schwarzen Jacke, welche ihn allerdings nicht warmhalten konnte.

Was hatte er auch erwartet, er stand hier schon mindestens zwei Stunden, um dem anderen beim Tanzen zuzusehen. Obwohl ihm kalt war, wollte er auch versuchen so zu tanzen, doch er konnte nicht einmal normal Schlittschuhlaufen.

Er wollte warten, bis der Junge seinen Tanz beendet hatte, dass er ihn fragen könnte, wie er es schaffte. Wie er es schaffte, sich so anmutig zu bewegen, wie die fallenden Schneeflocken. Er fing eine der Flocken auf seiner Hand auf, betrachtete sie einige Sekunden, bis sie schließlich in seiner Hand schmolz und er nur noch ein wenig Wasser auf seiner Hand hatte.

Er blickte unschlüssig zwischen dem jungen Mann und der Kasse zum Ausleihen der Schlittschuhe hin und her. Sollte er? Nein. Er war schließlich eindeutig kein sportbegeisterter Mensch, er mochte es schon immer, lieber dem Klavier Melodien zu entlocken.

Er blickte auf die Schlittschuhe in seiner Hand und dachte darüber nach, was ihn nun doch dazu getrieben hatte, sich Schlittschuhe auszuleihen. War es der Tanz des Jungen gewesen? Oder doch der schöne junge Mann selbst? Er konnte es nicht sagen, auch wenn er wollte.

Er zog sich mühevoll die Schlittschuhe an und stakste unbeholfen in Richtung der Eisfläche. Der ihm Unbekannte hatte ihn offensichtlich noch nicht bemerkt, oder ignorierte ihn schlichtweg, denn der Junge zog immer noch seine Runden und machte waghalsige, aber beeindruckende Figuren.