5.Kapitel: Angriff

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Ryu saß auf dem Dach von seinem Haus und schaute in den von Sternen erleuchteten Nachthimmel. Der Mond warf seinen Schein auf den schlafenden Clan. Eine Woche war nun seit dem Mord vergangen und der Täter war immer noch nicht gefasst. Vincent verschwand zunehmened spurlos und verhielt sich seltsamer. Er zog sich immer mehr zurück und wechselte kaum ein Wort mit jemandem. Was Mia anging, war sie natürlich nicht begeistert gewesen, dass Sachiyo den Clan lebendig verlassen durfte, weil sie immer noch fest davon überzeugt war, dass die DeathClan-Kriegerin den Mord begangen hatte.
Ryu seufzte.
Die Atmosphäre schien heute Nacht sehr angespannt zu sein. Die Wachen waren zwar verdoppelt worden, aber trotzdem hatte man das Gefühl, dass jede Minute etwas passieren könnte. Jedes kleinste Geräusch, weckte die Aufmerksamkeit von Ryu und immer wieder schaute er sich nach Gestalten um.

»Hast du schon gehört?«, klang es von einem Tisch her. Die Gaststätte befand sich mitten in einem Wald, nah an einem Dorf dieser Gegend. Draußen war es stockfinster; nur die Fackeln warfen schwaches, gedämpftes Licht auf die Waldwege.
»Nein, was'n?«, kam die Antwort.
»Der DragonClan soll heute Nacht überfallen werden! Es heißt, der König schickt eine ganze Armee, die ihn vernichten soll! Ach, und diese heiße Kommandantin von neulich soll das Ganze übrigens leiten!-«
»Psst! Rede doch nicht so laut! Gegen den DragonClan haben die doch nie eine Chance! Nicht, wenn er dabei ist!«
Einen Tisch weiter, saß eine Person, die sie heimlich belauschte. Sie trank schnell ihr Glas Saft aus. Sie hatte genug gehört.
»Auf Wiedersehen!«, sagte sie noch knapp im Vorbeigehen zu den Gastleuten. Draußen schwang sie sich auf ein Pferd, dessen Besitzer sie nicht kannte und galoppierte so schnell wie möglich los, ehe sie auf dem staubigen Weg, in der Dunkelheit verschwand.
Sie konnte nicht zulassen, dass es passierte! Nicht noch einmal!

Ryu schreckte aus seinem Schlummern auf. Er hörte ein seltsames Rascheln. Dann ein helles Klimpern. Es hörte sich nach Metall an. Besser gesagt, nach Waffen.
Ryu fuhr sofort herum und entdeckte am Eingang eine fremde Frau mit einem großen Gefolge. Sie standen vor dem Eingang des Clans und ihre Umrisse waren deutlich im Schein des Vollmondes zu erkennen. Er konnte die Anzahl ihres Gefolges nicht zählen, denn es schien als würden dahinter immer mehr auftauchen.
Wer ist sie?, fragte sich Ryu.
Die junge Frau hatte einen silbernen Morgenstern bei sich, dessen scharfe Stacheln im Mondlicht blitzten. Sie trug eine Rüstung auf welcher er ganz deutlich ein großes, schwarzes Kreuz, wo in der Mitte ein Salgkopf steckte, entdecken konnte.
Das ist das Zeichen Dalmars!, traf es ihn wie ein Schlag. Ein frostiger Schauder überkam ihn und fast hätte er das Gleichgewicht verloren und wäre vom Dach gefallen.
»Stürzt das Lager.«, befahl Leyla ihren Gefolgsleuten. Die griffen zu ihren Schwertern und Speeren und wollten schon losstürmen, da waren sie von der Nachtwache bereits entdeckt worden. Schon dröhnte die Alarmglocke und wenig später eilte Brados über die Lichtung mit seiner Leibgarde und mit Jiro dicht auf den Fersen, der eine Fackel in der Hand hielt.
»Was wollt ihr?«, fragte er scharf. Seine Augen blitzten voller Hass.
Leyla lächelte.
»Euch beseitigen.«, sagte sie und neigte ihren Kopf zur Seite, »Auftrag des Königs höchstpersönlich.«
Sie hielt ihm ein unterzeichnetes Dokument vor die Augen. Unter der Unterschrift war außerdem das Siegel drauf, welches ein Profil eines Salgs darstellte.
Leyla schwang ihren Morgenstern in die Luft, welcher dann so hart auf den Boden traf, dass sie bebte. Sie schaute Brados herausfordernd an und zog ihre Brauen runter.
»Ich stelle euch ungern diese Frage, aber wollt ihr vielleicht lieber freiwillig aufgeben und euch unterwerfen? Oder wollt ihr lieber, dass Blut vergossen wird und ihr alle sterbt?«
Brados zitterte vor Wut und starrte Leyla fassungslos an: »Der DragonClan entscheidet sich für den Kampf! Nie im Leben werde ich meinen Clan dazu bringen, sich euch zu unterwerfen! Ihr seid Verräter eures eigenen Landes! Eures eigenen Volkes!«
Bei diesen Worten kam zustimmender Jubel von seiner Seite.
»Nun, in dem Fall...«, Leyla holte tief Luft, »Alexander, komm doch mal her.«
Hinter ihr tauchte ein Junge auf.
Ryu weitete seine Augen. Sein Mund öffnete sich vor Entsetzen. Er sprang vom Dach runter und eilte an die Seite von Brados. Der Jubel verstummte und alle Blicke lagen schockiert auf dem Jungen.
»V-Vincent?!«, platzte Ryu heraus.
»Du hast meinen richtigen Namen doch gerade eben gehört, Ryu. Ich heiße Alexander, nicht Vincent«, sagte Alexander ruhig. Er trug ebenfalls eine weiße Rüstung und einen Umhang mit dem Zeichen der königlichen Armee.
»Dieser Junge hat die richtige Entscheidung getroffen! Ihr solltet euch ein Beispiel an ihm nehmen! Wie lange es wohl noch dauert bis dieser Clan von selbst auseinanderfällt? Wie viele unter euch wohl noch Verräter sind?«, rief die Kommandantin aufgeregt und klatschte fröhlich in die Hände.
»Was hat das hier zu bedeuten?!«, fragte Ryu ungläubig zu Alexander gewandt, »Was machst du bei denen?!«
Alexander lachte trocken, während der DragonClan ihn entsetzt musterte.
»Ich gehöre zu ihnen, Ryu!«
»Aber du bist ein Mitglied des DragonClans!«, protestierte Ryu.
Alexander seufzte: »Nicht mehr, wie mir scheint. Ich schätze, dass mir Brados nicht mehr verzeihen wird.«
Er grinste, während er Brados einen herablassenden Blick zu warf.
Ryus Herz begann sich zu verkrampfen und ein mulmiges Gefühl stieg in ihm auf.
»Nein, das kann nicht wahr sein! Vin-, ich meine, Alexander, sag mir bitte, dass du nur wieder einen deiner Scherze machst!«
Ryu fand es so absurd, dass er ungläubig lächeln musste. Er hoffte, dass er Recht hatte, aber Alexander schüttelte den Kopf: »Oh, nein, ich meine alles ernst.«
»Ich will dich ja nicht stören, Alex, aber wir haben noch was zu erledigen.«, drängte Leyla gelangweilt.
»Natürlich.«, antwortete Alexander. Er legte seine Hand an den Griff und zog sein Schwert.
»D-Das würdest du nicht tun!«, stammelte Ryu frustriert.
»Und ob ich das tun würde.«, erwiderte Alexander und grinste erneut.
Ryu schluckte. Dann gab er sich einen Ruck und zog ebenfalls sein Schwert:
»Du erhebst dein Schwert gegen deinen Clan und deinen Anführer. Du hast uns verraten! In dem Fall...«, ...steht für dich die Todesstrafe, brachte er wehmütig in seinen Gedanken zu Ende.
Leyla lächelte. »Dann ist es so weit.«, sie hob ihre linke Hand in die Luft,
»Greift an!!«, schrie sie und deutete auf das Lager. Die Soldaten stürzten sich in die Schlacht.
»Kämpft, als ob euer Leben davon abhinge! Und enttäuscht mich nicht!«, rief Brados seinen Leuten zu, die schon anfingen gegen die ersten Männer zu kämpfen.
»Sinnlos!«, rief Leyla lachend, »Wir sind in der Überzahl! Keiner von euch hat eine Überlebenschance!«
Brados hörte nicht auf sie, sondern tat sich mit Jiro zusammen und Hyazipha verpasste sofort ein paar Soldaten eine kräftige Kräutermischung ins Gesicht.
»Argh, ich kann nichts sehen! Meine Augen!«, brüllte einer von denen.
»Ein paar Krieger sollen alle, die unfähig sind zu kämpfen in Sicherheit bringen!«, gab Brados den Befehl. Sofort kämpften sich einige seiner Leute frei und verschwanden hinter den Häusern. Mehrere Soldaten wollten ihnen nach, aber da stand ihnen schon Hyazipha im Weg.
»Hier werdet ihr nicht durchkommen!«, entgegnete sie mutig.
»Sieh an, ein Mädchen!«, höhnte einer von ihnen, »Die werden wir schnell erledigen! Los!«
Hyazipha lächelte, wie ein kleines glückliches Kind es tun würde: »Es war ein Fehler sich mit der Heilerin des DragonClans anzulegen!«
Dann öffnete sie eines ihrer Säckchen an ihrem Gürtel und holte magischen Staub raus. Die Soldaten blieben überrascht stehen.
»Was ist das?«, fragte der eine den anderen.
»Idiot! Wusstest du nicht, dass die Clans aus Magiern bestehen? Das ist nur etwas Staub von denen und nicht mehr!«, antwortete ein Soldat.
»Nun, ihr werdet jetzt erfahren, was meine Magie ist. Aber, da ihr sterben werdet, mach ich mir keine Sorgen, dass andere außerhalb des Clans davon wissen werden.«, erwiderte Hyazipha kühl.
Dann warf sie den Staub auf die dunkle Erde und zog ihre Haarnadel heraus. Sie rief eine Zauberformel auf einer unbekannten Sprache, und hielt ihre Haarnadel auf den Staub zu.
»Das bleibt unser Geheimnis, ja?«, sagte sie und hielt sich mit ihrer freien Hand einen Finger vor den Mund.
Plötzlich, mit einem ohrenzerreißenden Grollen kamen zwei riesige grüne Ranken aus dem Boden geschossen. Sie sahen aus wie Schlangen, während sie sich hoch über ihnen regten. Hyazipha schwang ihre Stecknadel zur Seite und die Ranken folgten ihrer Bewegung.
»Beschwörungsmagie mit Pflanzen!«, rief sie triumphierend.
Die Soldaten wichen erschrocken zurück. Einer von ihnen aber schrie:
»Es sind nur Pflanzen! Kämpft, ihr Feiglinge!«
Dann stürzte er sich auf das Monster. Hyazipha schwang ihre Nadel in der Luft und auf einmal raste die Schlangenranke auf ihn zu. Sie schnürte sich eng um seinen Körper. Hyazipha beobachtete, wie der Soldat verzweifelt nach Luft schnappte.
»Ich sagte doch, es war ein Fehler sich mit der Heilerin des DragonClans anzulegen.«, ihre Stimme war kalt und sie neigte ihren Kopf zur Seite. An die Ranken gewandt sagte sie: »Tötet sie.«
Mit diesem Befehl schlang sich die Ranke noch fester um den Körper ihres Opfers und man hörte das langsame, schreckliche Knacken seiner Knochen.
»Argh! Ah!«, schrie der unter Schmerzen, bis die Ranke seinen Körper endgültig zerdrückte und lauter Blut in jede Richtung spritzte. Als seine Kameraden das sahen, versuchten sie zu entkommen, aber die Ranken waren schneller. Mit einem lauten Grollen stürzten sie sich auf ihre Feinde und bald packten sie jeden nacheinander und töteten sie. Hyazipha warf noch einen kurzen Blick auf die Blutpfützen und steckte anschließend ihre Haarnadel wieder zurück. Die Ranken verschwanden im Boden und das Zauberpulver sammelte sich, bis es schließlich in ihrem Säckchen verschwand. Zurück blieben ein aufgewühlter Boden und die Hautfetzen der Soldaten. Hyazipha kehrte schließlich wieder zurück zum Eingang, wo die Clan Mitglieder erbittert gegen die Armee kämpften. Die einst friedliche Lichtung war nun ein großes Schlachtfeld. Staubwolken und Steine flogen durch die Gegend. Blut landete im Gras und tränkte die Luft mit seinem Gestank. Einige Soldaten waren bereits besiegt und lagen tot auf der dreckigen Erde.
»Nehmt gefälligst eure Leichen wieder mit, wenn ihr abhaut!«, rief Brados und schlug einen von der Armee mit einer dramatischen Bewegung mit seinem Schwert nieder.
»Ich denke nicht, dass sie dich gerade sehr gut verstanden haben, wenn hier alle schreien!«, sagte Jiro laut und bezwang im selben Moment zwei Soldaten auf einmal.
»Tja, aber ich kann euch gut hören!«, sagte Leyla und tauchte hinter ihnen zwischen den kämpfenden Kriegern auf.
»Wenn ich den Anführer des DragonClans umbringe, werde ich reich belohnt werden!«
Sie schwang ihren Morgenstern in die Luft und der raste direkt in Brados Richtung. Jiro konnte ihn nicht mehr erwischen und er flog an ihm vorbei.
»Verdammt!«, fluchte Jiro. Doch plötzlich hörte man ein dumpfes Geräusch. Ein langes Schwert mit einer ungewöhnlichen schwarzen Klinge wandte den Morgenstern gerade noch rechtzeitig ab, bevor er Brados treffen konnte. Leyla schaute verwirrt in seine Richtung.
»Aber was...?«
Dann huschte eine Gestalt vor sie. Ihr dunkler Mantel und die Kapuze verdeckten ihre Identität. Sie nahm ihr Schwert wieder an sich und raste direkt auf Leyla zu. Diese wich erschrocken ein paar Schritte zurück. Verzweifelt schwang sie ihren Morgenstern erneut und versuchte sie zu treffen. Die Gestalt wich aber geschickt aus und landete wieder auf dem staubigen Erdboden. Ihre Kapuze flog dabei ab und man erkannte langes, dunkles Haar, welches im Wind wehte. Ein goldenes Auge funkelte sie an.
»Sachiyo!«, rief Jiro überrascht.
»Ich hoffe, ich bin nicht zu spät.«, entgegnete sie ernst.
»Sieh an, wen uns der Teufel da gesandt hat.«, erwiderte Leyla, »Sachiyo, was für eine Ehre.«, sie musterte Sachiyo von oben bis unten, ehe sie fortfuhr: »Du bist eine Verräterin! Dein Vater hatte gesagt, dass du nichts bringst! Zu schade, du wärst eine starke Kriegerin an unserer Seite geworden!«
Sie funkelte Sachiyo voller Hass an.
»Von was redet die?«, fragte Jiro und wich dabei einem Soldaten aus.
»Das erkläre ich später. Sie gehört mir. Also misch dich nicht in unseren Kampf ein, Jiro!«, antwortete Sachiyo.
»Wieso geben mir immer alle Befehle?!«, rief Jiro beleidigt und verpasste seinem Feind einen kräftigen Tritt in den Bauch.
»Sieh an, die große Sachiyo, fordert mich zu einem Duell. Na ja, dich schaffe ich ohne Probleme auch allein!«, Leyla zerrte an der Kette und der Morgenstern landete neben ihr.
Sachiyo warf elegant ihren Mantel ab und stieß ihr Schwert in den Boden, dass die Steine bröckelten. Sie blieb bewegungslos zwischen all den kämpfenden Leuten stehen und atmete tief durch. Ihr Blick ruhte auf Leyla. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf ihr Ziel.
Los!, sagte sie sich. Dann zog sie mit einer schnellen Bewegung ihr Schwert aus dem Boden. Mit leichten Schritten preschte sie flink nach vorne an Leyla heran und schlug ihr Schwert mit einem starken Hieb auf sie. Doch Leyla schaffte es noch rechtzeitig, das Schwert mit der Kette abzuwehren. Ein knirschendes Geräusch ertönte, während Sachiyo versuchte ihr Schwert wieder freizugeben. Leyla sah ihre Chance und holte schnell aus, und der Morgenstern raste in einer riesigen Geschwindigkeit auf Sachiyo zu. Es erhob sich eine riesige Staubwolke und ein tiefes Grollen.
»Habe ich sie erwischt?«, murmelte Leyla und versuchte etwas zwischen den Schmutzwolken zu erkennen.
»Ich bin hier!«, rief Sachiyo und tauchte hinter der Staubwolke auf.
Sie ist ausgewichen?!
»Du bist stärker, als dein Vater gesagt hatte«, und Spott breitete sich auf Leylas Gesicht aus.
Einen kurzen Moment hielt Sachiyo still und plötzlich, wie aus dem Nichts stand sie vor ihr. Leyla versuchte auszuweichen und schaffte es gerade noch im letzten Moment, Sachiyos Schwert zu entkommen, wobei die scharfe, glänzende Klinge ihr Haarband durchtrennte und ihr blondes Haar wild durch die Gegend wirbelte. Leyla landete auf ihren Knien und stützte sich mit ihren Händen ab. Dann blickte sie empor. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sachiyo baute sich direkt vor ihr auf und starrte auf sie herab. Der Mond schien direkt auf sie hinab, so dass sie noch größer wirkte.
»Mein Vater ist auf einem ganz anderen Level als du!«, drohte sie,
»Also rede du hier nicht von Stärke! Du bist tausendmal schwächer als er!«, ihre Augen blitzten, obwohl auf ihrem Gesicht ein dunkler Schatten lag.
Für einen Moment schien es, als würde Leyla sich ergeben, doch dann zischte etwas durch die Luft.
Es waren die scharfen Stacheln des Morgensterns, die durch Sachiyos Haut geschnitten hatten. Leyla fing an, über das ganze Gesicht zu grinsen, und doch lag in ihrem Blick eine Spur von Angst. Sachiyo spürte auf einmal ein Kribbeln und sie zuckte zusammen. Auf der Wunde breiteten sich magische Runen aus und fraßen sich in ihren Körper. Leylas mitleidiger Blick verwandelte sich in eine schreckliche Grimasse. Sachiyo umklammerte ihren blutenden Arm mit dem anderen und keuchte.
»Argh!«
Leyla richtete sich wieder auf.
»Tja!«, höhnte sie, »Ich glaube, du hast es erraten! In diesen Stacheln steckt tödliches Gift! Die Runen werden dich lähmen und dann kannst du dich von dieser Welt verabschieden!«, ihr Lachen hallte durch die Lichtung und sie schrie.
»Stirb endlich!!!«, mit diesen Worten stürzte sie sich mit ihrem Morgenstern auf sie. Doch ehe, sie reagieren konnte, holte Sachiyo aus und hackte ihr mit ihrem scharfen Schwert den Arm ab. Blut flog durch die Luft und färbte den Boden und Sachiyos schwarzes Schwert rot.
»Mein...Mein Arm!«, stammelte Leyla mit einer vor Schmerz erstickten Stimme.
»Wie ist das möglich?! Du solltest dich doch nicht bewegen können! Wie schaffst du es dann trotzdem?!«, keuchte sie.
Sachiyos goldenes Auge funkelte Leyla teuflisch an.
»Das ist nicht wichtig. Ich wusste, dass die Stacheln Gift enthalten. Ich habe viel von dir gehört: Leyla Redgolm, dritte Hauptkommandantin der königlichen Armee, nicht wahr?«
»Du hattest also einen Plan?!«, stammelte Leyla und biss sich auf die Zähne.
Verdammt, ich habe keine Chance gegen so ein Monster! Aber vielleicht...
»Nein! Ich darf noch nicht sterben!«, sagte sie entschlossen, »Wenn der Prinz erfährt, dass ich gescheitert bin, wird er mich niemals beachten!«
Sachiyo hob bei diesen Worten eine Augenbraue, als Leyla fortfuhr: »Du...«, sie nahm ihre Hand hinter ihren Rücken, »...Musst sterben!«, mit diesen Worten stürzte sie sich erneut auf Sachiyo und zog dabei einen Dolch, den sie bei sich trug. Auf einmal hörte man ein lautes Zischen einer Waffe und plötzlich spritzte jede Menge Blut in alle Richtungen. Der Mond schien mit seinen hellen Strahlen auf sie herab.
»Aber was-«, stammelte Leyla, bis ihr Kopf auf dem staubigen Boden aufprallte und ihr restlicher Körper umfiel.
I-Ich habe verloren?
Das helle Blut fiel wie ein Regen auf das Gras hinab.
Sachiyo schaute emotionslos auf den regungslosen Körper und wischte sich das Blut aus ihrem Gesicht und steckte ihr Schwert wieder zurück. Dann nahm sie Leylas Kopf in die Hand und sprang damit auf ein Dach. Sie riss den Kopf von Leyla in die Luft: »Eure Anführerin ist tot!«, schrie sie über die ganze Lichtung, so laut sie konnte,
»Und da ich sie getötet habe, befehle ich den Soldaten der königlichen Armee augenblicklich den Rückzug!«
Ein paar von Leylas Leuten starrten sie ungläubig an. Doch als sie den Kopf ihrer geliebten Kommandantin in ihren Händen rumbaumeln sahen, ergriffen Einige sofort die Flucht. Die anderen kämpften erbittert weiter mit der Hoffnung doch noch zu siegen.
»Wir werden nicht aufgeben!«, riefen sie, »Wir werden für Leyla-dono weiterkämpfen!«
Sachiyo warf ihren Kopf in die Menge und sprang selbst wieder in das Getümmel aus den kämpfenden Magiern und Soldaten. Das Blut vermischte sich nun mit dem Dreck.
Die Tränen auf Leylas Gesicht erstarrten und ein leerer Blick trat in ihre Augen. Langsam fielen die ersten Regentropfen auf die Erde und verwandelten den harten Boden in dichten Matsch.

The Fate Of The Dragon Warrior - The Hunt BeginsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora