Kapitel 21

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"Das wirst du auf keinen Fall!" ruft sie entsetzt und ich schüttle den Kopf. "Ketsu ist selbst zu angeschlagen. Shou kann nur zwei tragen und du bist auch nicht mehr ganz frisch!" ich deute auf ihre kratzer und die blutenden Wunden. "Dann könnt ihr meine Position durchgeben und mich abholen lassen. Denn Shou wird zu erschöpft sein, als dass er die gleiche strecke nochmal so schnell fliegen könnte!" argumentiere ich und Mei sucht nach einem anderen Weg. Doch selbst nach langem grübeln gibt es keinen und sie lässt den Kopf hängen. "Du hast gewonnen..." murmelt sie geschlagen und ich nicke ernst. Dann stehe ich auf und sehe zu ihr hinab. "Und jetzt sollten wir alles für den Abflug bereit machen!"

Mei trägt den vollkommen weggetretenen Hanzo nach draussen und hievt ihn auf Shou, der wieder die große Ausgabe von sich ist. Ketsu streicht mir schnurrend um die Beine, bevor er auf Shou klettert. Mei folgt gleich danach. "Und du bist dir immer noch sicher?" Ich nicke, während ich Shou über die große Schnauze fahre. "Je schneller die verletzten jetzt in der Basis sind, desto besser! Und ihr wisst ja, wo ich bin!" Leise flüstere ich zu Shou: "Bitte sei so schnell wie möglich! Hanzo braucht hilfe von Angela!" grollend stimmt er mir zu und stupst mich mit der Schnauze an. Ich trete einen Schritt zurück und nicke. "Und jetzt ab mit euch!" rufe ich und Shou hebt Augenblicklich ab. Ich winke ihnen hinterher, bis ich sie nicht mehr sehen kann und trete dann den Weg zurück in das Zimmer an.

Dort setze ich mich in eine Ecke und lege die Krücken neben mich. Es ist Nachmittag und ich habe so das Gefühl, dass ich bis in die späten Abendstunden hier festsitzen werde. Seufzend ziehe ich meine Beine an den Körper und sehe nach vorn. Ich hoffe, sie schaffen es noch rechtzeitig! Hanzo hat zu viel Blut verloren, als dass er sich irgendwelche Extra-Zeiten leisten kann! Hätte ich nur früher auf Shou gehört! Im nachhinein könnte ich mir selbst für meine Sturheit schlagen. Wenn ich eher Shou's drängen nachgegeben hätte, wäre Hanzo nicht in so einer schlimmen Lage. Sofort kommt mir Hanzo's Stimme in den sinn. Sie sagt: 'Jetzt gib dir mal nicht die Schuld an allem!' Trotz der Situation muss ich lächeln und lehne mich gegen die Außenwand des Gebäudes. Das wäre so er!

Ich muss eingeschlafen sein, denn ich werde durch knirschende Schritte aufgeweckt. Sofort zucke ich zusammen und bin hellwach! Da es dunkel geworden ist, kann ich kaum etwas sehen und so taste ich blind nach meinen Krücken. Übrigens meine einzigen Waffen gegen eindringlinge. So leise wie möglich erhebe ich mich und drücke mich immer weiter in die Ecke des Zimmers. Links von mir ist die Tür ohne... Tür und gegenüber Fenster ohne Gläser. Die Schritte kommen immer näher und Adrenalin pumpt durch meine Adern. Bringt mich dazu, ruhiger zu atmen und einen klaren Kopf zu bewahren. Wo andere durch Adrenalin am durchdrehen sind, werde ich ruhig und besonnen. Eine komische Wirkung, aber immer wieder vom vorteil, in Stresssituationen nicht gleich auszuflippen!

Lichtkegel erscheinen und ich höre dumpfe Stimmen. "Dieses Zimmer müsste es sein!" meint eine mir unbekannte männliche Stimme und ich hebe eine Krücke. Bereit, dem Kerl eine überzubraten! Als er den ersten Schritt in das Zimmer macht, lasse ich die Kücke so schnell und stark es geht hinuntersausen und spüre einen harten Aufprall! Das nächste was ich höre, ist ein dumpfes Aufschlagen und im nächsten moment werde ich von einem weiteren Lichtkegel geblendet. Ich muss meine Augen schließen und stütze mich auf einer der Krücken ab, während die andere auf dem Boden aufkommt. Ich schließe mit meinem Leben ab. Ich habe einen von denen niedergeschlagen und wurde gleich von einem seiner Kumpanen erwischt. Wenigstens ist Hanzo hoffentlich in sicherheit!

"Sera? Alles gut! Ich bin's! Jack!" ruft die Stimme und der Lichtkegel geht wieder auf den Boden, sodass ich meine Augen wieder öffnen kann. Es dauert einen moment, bis ich was sehen kann und erkenne Jack, wie er besorgt auf mich zu kommt. Erleichert umarme ich ihn und lege meinen Kopf an seine Brust. "Ich dachte echt, dass ihr noch ein paar von denen seid, die hier vorher gewütet haben!" murmle ich und spüre Jack's Hand auf meinem Kopf. "Ist ja gut. Aber sag mal..." meint er und ich sehe zu ihm hoch. Im schein der Taschenlampe sieht sein Gesicht irgendwie gruselig aus, mit der Maske und der Narbe. Er deutet auf den am Boden liegenden. "Musstest du McCree unbedingt umhauen?" brummt er und ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen. "Ich scheine wohl auf einige etwas umwerfend zu wirken!" er seufzt. "Schlagendes Argument..." erwiedert er und ich fange an zu lachen. Dass er mit einem Wortwitz antwortet, hätte ich nicht gedacht!

Ich hebe meine zweite Krücke auf und Jack schleppt den immer noch im Traumland schwebenden McCree zu einem kleinen Transportflug...dingens. Das ding fliegt und Transportiert. Also bitte! Als ich einsteige, sehe ich Angela und während ich zu ihr humpele, klappt die Luke zu und wir heben ab. "Geht es dir gut?" fragt die blondhaarige sofort besorgt und ich nicke. "Aber wie geht's Hanzo, Shou, Ketsu und Mei?" entgegne ich und sie lächelt. "Keine sorge. "Mei hatte nur ein paar Oberflächliche Wunden! Ketsu war auch schnell versorgt und Shou war nur verdammt erschöpft. Hanzo habe ich auch soweit versorgt! Aber er muss sich ausruhen und muss alle bewegungen vermeiden. Die Wunde war tief, aber ich habe ihn zusammenflicken können!" Erleichtert atme ich auf und sehe dann zu dem Cowboy, der am Boden liegt. "Ich hab dir gleich den nächsten gebracht!" sage ich entschuldigend lächelnd und Angela runzelt die Stirn. "Was ist passiert?" fragt sie und kniet sich zu ihm hinunter. "Sera hat gedacht, dass wir von den umliegenden Rebellen wären und hat McCree mit der Krücke sauber eine übergebraten. Er ist ohne Mucks zu Boden gegangen!" meint Jack und ich kratze mich verlegen am Hinterkopf. "Ich war ein bischen in Panik..." murmle ich und Angela seufzt. "Ich werde 'Krücken' auf die Liste der Waffenfähigen Gegenstände schreiben dürfen!" meint sie und ich lege den Kopf schief. "Du hast sowas?" grinsend sieht sie zu mir rüber. "Noch nicht. Aber wenn du bei uns bleibst, vorausgesetzt, du willst, dann werde ich mir eine zulegen dürfen!"

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