Kapitel 18 ♡

668 51 6
                                    

Ungläubig starrte ich ihn an, sagte dabei kein Wort, denn ich war mir nicht sicher ob ich mich verhört hatte.

"Du scheinst mir wirklich nicht ganz zu glauben oder?" Fragte BamBam mich mit einem schiefen Lächeln. Ich schüttelte  bestätigend den Kopf, worauf ich ein leises Seufzen des jungen Mannes erntete.
"Naja, das ist für den Anfang nicht schlimm. Du wirst mit der Zeit merken, dass ich es ernst meine okay?"
Dieses Mal nickte ich.

"Kannst....Kannt du dich eigentlich noch an mi....Ach nichts, schon gut." Um davon abzulenken richtige BamBam seinen Blick prüfend auf das kleine Tablett, das auf dem Boden neben uns stand und inspizierte die Brotscheiben darauf. Mit einem leicht angewiderten Blick hielt er eine davon mit zwei Fingern hoch.
"Also frisch ist nun wirklich was anderes. Ich hole dir jetzt erst mal etwas genießbares zum essen." Genau in diesem Moment bröckelte das Brot in seiner Hand auseinander und die Krümmel rieselten auf den Fußboden. Na ein Glück hatte ich nichts davon angerührt. Wer weiß ob das Wasser vielleicht nicht sogar vergiftet war.

"Ist ja ekelig." BamBam schüttelte sich und stand auf. "Bin gleich wieder da."

Kaum war er aus dem Raum verschwunden, dachte ich darüber nach ihm einfach wieder zu vertrauen. Ich hatte ja sowieso nichts zu verlieren und außerdem schien er es wirklich ernst zu meinen. BamBam sah mit seinem ehrlichen und aufrichtigen Lächeln aus, als könnte er kleiner Fliege was zu leide tun. Wenn er bloß, wüsste, dass ich nur so tat, als würde ich ihn nicht erkennen, denn ich wusste genau, welche Frage er mir vorhin stellen wollte.

"Jimin? Hey, ich bin zurück."
Ich erwachte von einem leichtem Rütteln an meinen Schultern und als ich meine Augen langsam öffnete, bot sich mir der Anblick von BamBam's schelmischen Grinsen, der mit seinem Kopf nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht enfernt war. Für Außenstehende hätte diese Situation jetzt wahrscheinlich sehr merkwürdig ausgesehen. Erschrocken zuckte ich zusammen, weshalb er sofort zurück wich und den, nur kleinen Abstand zwischen uns, wieder zu einem normalen umwandelte. Dabei stieß er fast den Nachttisch um. "Warum kommst du mir so nah?"

"Sorry. Ich wollte dich nur wecken." BamBam hob beschwichtigend beide Hände. Ich hob stattdessen eine Augenbraue.
"Oh Mann. Denk jetzt bloß nichts falsches ChimChim."

"ChimChim?" Mit schief gelegtem Kopf sah ich ihn an. Er kannte also immer noch meinen alten Spitznamen.
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
"Ähm, ja. Den Namen hab ich mir ausgedacht, als ich dir etwas zu Essen geholt hab."
"Warum lügst du?" Ein Schmunzeln machte sich auf meinem Gesicht breit.
"Mist. Warum bin ich so ein schlechter Lügner?" Murmelte BamBam wohl eher zu sich selbst, aber dennoch so laut, dass ich es ebenfalls hören könnte. "Das warst du schon immer." Grinste ich.
Jetzt sah der Thailänder mich ungläubig an. "Soll das heißen...?"
"Das ich mich an dich erinnere? Ja, genau das soll es heißen. Dich kann man doch gar nicht vergessen." Unterbrach ich ich ihn und nur wenige Sekunden später breitete sich auf seinem, so wie auf meinem Gesicht ein breites Lächeln aus. Ich hatte keine Zeit zu reagieren, da lag er bereits in meinem Armen und drückte mich fest an sich. "Ich hab dich vermisst, ChimChim. Warum hast du dich bloß nie gemeldet?"

"Ich mich nie gemeldet? Du warst der jenige der sich nicht mehr gemeldet hat. Du hast mich ignoriert seitdem du gegangen bist und als du dann auch noch deine Nummer geändert hast, habe ich es einfach aufgegeben." Leicht enttäuscht drückte ich BamBam von mir weg.
"Tut mir wirklich leid, Chim. Aber ich konnte, ich meine durfte, mich nicht mehr bei dir melden. Das hätte dich nur in Gefahr gebracht"

"Wie meinst du das?"

"Das ist eine andere Geschichte. Die werde ich dir irgendwann erzählen, wenn wir Zeit dazu haben. Jetzt ist es erst mal wichtiger, dass wir dich hier raus bekommen, Hyung." BamBam schob mir ein anderes Tablett, mit frisch aussehenden Lebensmitteln entgehen. "Aber zu allererst solltest du dich stärken."
Ich nickte und nahm mir ein Brötchen, auf dem zwar nichts drauf war, aber trotzdem um einiges besser als dieses eklige Brot aussah und wahrscheinlich auch schmeckte. Mein Magen hatte schon die ganze Zeit geknurrt, nur das ich dies erst jetzt bemerkte. Außerdem fühlte sich meine Kehle ziemlich trocken an. Als ob mein früherer bester Freund meine Gedanken gelesen hätte, schob er mir eine kleine Flasche mit Zitronenlimonade hin, die ich dankend annahm.
"Darf ich trozdem eine Sache fragen?"
BamBam nickte. "Klar."
"Warum bist du gegangen? Und warum zu so einem."

"Ich hatte keine andere Wahl, Chim. Wäre ich nicht gegangen, hätte er meiner Familie schlimme Dinge angetan. Und außerdem brauchten wir das Geld mehr als alles andere." Mein Gegenüber senkte traurig seinen Kopf und spielte mit einem Faden, der sich von seinem T-Shirt gelöst hatte.
"Wieso hast du nie was gesagt? Ich hätte dir helfen können." Ich legte tröstend eine Hand auf seine Schulter. BamBam erwiderte zu erst nichts, schüttelte aber dann den Kopf. "Nein, das hättest du nicht. Keiner hätte etwas gegen Baekhyun und..." er zögerte kurz. "...und Taehyung ausrichten können."

"Soll das heißen, dass die beiden zu dem Zeitpunkt...?" Ich brauchte gar nicht zu Ende sprechen, da BamBam schon bestätigend nickte. "Und außerdem war zu dem Zeitpunkt auch der Vorfall mit Taehyung's Schwester, aber das weißt du ja bestimmt." Fügte er nach einigen Minuten hin zu.
Ich musste schlucken. Wieso hatte ich nie mitbekommen in was für einer Gefahr BamBam steckte? Ich hätte ihm sicher helfen können, auch wenn er das Gegenteil behauptete. "Aber wenn du mir hilfst, wirst du dann nicht Ärger bekommen?"

"Das ist mir egal. Das ist das mindeste was ich tun kann, nachdem ich dich in so einer Zeit allein gelassen hab. Ich hole dich hier raus, selbst wenn ich dafür sterben muss."
"Sterben? Meinst du nicht, dass ist ein  bisschen übertrieben?"

BamBam lachte kurz auf, allerdings war es mehr ein trauriges, als ein fröhliches Lachen. "Schön wär's."

𝑳𝒐𝒗𝒆 𝒀𝒐𝒖 𝑺𝒐 𝑩𝒂𝒅 | ⱽᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt