Melancholie

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Irgendwann wurde ich einfach nur noch traurig, traurig weil ich diese Menschen nicht verstanden habe, ihre Beweggründe anderen Menschen weh zu tun. Ich habe so viel nachgedacht wie ich Dinge vielleicht hätte besser machen können und was ich falsch gemacht habe, dass ich so gehasst werde. Dabei fiel mir nicht auf, dass ich mich völlig zurückgezogen habe und jeden Abend nur noch weinte, weil ich nicht dieser Mensch war, den andere gerne hätten. 

Und während ich mich so zurückzog fing ich an in Selbsthass zu versinken, ich hasste meinen Körper, ich hasste mein Gesicht, mein Aussehen - ich hasste einfach alles an mir.

So lag ich nach der Schule jeden Tag im Bett und beschäftigte mich mit Medien im Internet und versank immer weiter in diesem Loch. Wollte nicht mehr viel essen, weil ich mich einfach nicht schön fand, ich gehörte nicht zum Schönheitsideal. 

Mein Leben war zu diesem Zeitpunkt ein einziges schwarzes Loch und ich wusste nicht wie ich herauskommen sollte. 

Ich dachte, es sei gut, nicht mehr hier zu sein - nicht mehr zu Leben, vielleicht wäre es die einzige Lösung. Was tut man, wenn man nicht gemocht wird? All diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher, jeden Abend.

Ich fühlte mich nicht mehr geliebt, nirgendwo. Ich fühlte mich nicht lebendig, ich merkte, dass ich begann einfach nur zu existieren. Es war egal ob ich da war oder nicht. 

Meine restliche Schulzeit lief dann wie ein graues Band ab, welches sich, wenn ich mich zum schlafen hinlegte wieder einrollte um mir am nächsten Tag das selbe zu zeigen. Ich wurde immer müder und trauriger, zog mich immer mehr zurück und der Kontakt zu Lia verschwand jeden Tag immer ein kleines bisschen mehr.



Ein Leben - Mein Leben?Where stories live. Discover now