Kapitel 5

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Kaori's Pov

Auf dem Weg zur Schule herrschte Stille, sollte mir nur recht sein, da ich eh nicht vorhatte mit ihnen zu reden.
"Dann geh ich mal", sagte ich, als wir das Schulgelände betraten.
"Nichts da, du kommst mit und schaust uns diesmal richtig beim Training zu!", kam es von dem Libero.
"Ja genau, dann kannst du sehen wie hoch ich springen kann. Und außerdem will ich mal gegen dich spielen."
"Sollte ich mich weigern, dann werdet ihr mich doch sowieso weiterhin nerven, oder?"
"Ja, und außerdem werden wir dich dann zum Training tragen, ob du willst oder nicht."
"Aber sag mal, Hanakuro, was war denn an dem Unfall so schlimm?", fragte Yamaguchi aufeinmal.
"Hast du den Artikel überhaupt gelesen?", fragte ich giftig.
"Nein, noch nicht."
"Wer von euch hat ihn?"
"Äh, ich", gab Hinata von sich.
"Was?! Du hast ihn immer noch, wie weit bist du?", klinkte sich nun auch Daichi in das Gespräch ein.
"Noch nicht ganz fertig."
"Wie kann das sein? Der Artikel hat vielleicht gerade einmal 500 Wörter", mischten sich Kageyama ein.
"Ja schon, aber die Bilder haben mich abgelenkt."
"Hast du ihn dabei?"
Hinata nickte nur und holte ihn aus seiner Schultasche. Kageyama nahm ihn die Zeitschrift weg.
"Hey!", protestierte der Kleinere.
"Du bekommst ihn wieder, wenn ihn die Anderen gelesen haben", meinte Sugawara.
"Sonst warten wir bis zum Frühlings-Turnier", gab Tsukishima bissig dazu, als er die Zeitschrift an sich nahm.

Nach diesem tollen Gespräch, liefen wir zur Sporthalle. Alle betraten diese, nur ich blieb wieder angewurzelt vor der Tür stehen. In meinem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus.
"Na los, zerbrech dir deinen Kopf nicht länger und überwinde deine Angst", kam es von Kageyama, welcher sich hinter mich gestellt hatte und mich leicht schubste, sodass ich durch die Tür stolperte.
Er ging in Richtung der Umkleiden, dabei rief er Shimizu-senpai noch "Pass auf, dass Hanakuro nicht wegläuft" zu.
Ich hatte es zwar in Erwägung gezogen zu gehen, wenn sich alle umziehen, aber woher weiß er davon?
"Einfach nicht darüber nachdenken", dachte ich mir und ließ mich neben Shimizu auf die Bank fallen.
Es dauerte nicht lange bis die Jungs kamen und anfingen sich aufzuwärmen. Nachdem aufwärmen teilten sie sich in zwei Teams auf und spielten gegeneinander. Team 1 bestand aus: Koshi Sugawara als Setter, die Mittelblocker waren Kazuhito Narita, Kei Tsukishima und Tadashi Yamaguchi, die Außenangreifer Ryunosuke Tanaka und Chikara Ennoshita. Im zweiten Team war der Setter natürlich Tobio Kageyama, die Mittelblocker Shoyo Hinata und Daichi Sawamura, Hisachi Kinoshita als Wing Spiker, Asahi Azumane als Ass und ihr Libero war Yuu Nishinoya.

Team 2 hatte einen kleinen Vorteil, da sie das Ass und den Libero hatten. Aber es kann nur das Team gewinnen, welches es schafft den Ball länger im Spiel zu halten. Ich bin gespannt, welches Team am Ende siegt.

Sie spielten schon eine Weile, der erste Satz ging an das Team von Daichi. Tsukishima hatte den Aufschlag, welcher mit einer enormen Kraft übers Netz flog. Wie es aussieht hatte er Hinata anvisiert. Ich hätte es vermutlich genauso gemacht, da man beobachten konnte, dass Hinata nicht allzu gut in den Annahmen war. Dieser versuchte trotzdem den Ball anzunehmen, doch er ging nicht weit genug in die Knie, sodass der Ball direkt auf Shimizu zu flog. Alle starrten geschockt zu uns, als ich den Ball mit einer Hand abblockte.
"Man, wir sind doch hier nicht beim Dogeball! Und Hinata, geh bei deinen Annahmen gefälligst mehr in die Knie!", fauchte ich.
"Äh, ja. Tut mir leid", stammelte er.
"Kiyoko-chan geht es dir gut?", fragte ein besorgter Tanaka.
Die Angesprochene nickte nur und bedankte sich leise bei mir.
"Das war ja der Wahnsinn, so schnelle Reflexe", brachte Noya nur hervor.
"Beeindruckend, auch deine analytische Beurteilung, du wusste sofort woran es liegt", lobte mich der Trainer.
"Willst du nicht Managerin werden? Ich könnte Hilfe gebrauchen", meinte Kiyoko.
"Ich weiß nicht, ich muss darüber nachdenken."
"Ich weiß du hast Angst, aber du kannst dich auf uns verlassen. Solltest du fallen, dann stützen wir dich. Solltest am Boden liegen, dann helfen wir dir wieder auf. Und wenn du nicht hochkommen solltest, dann leisten wir dir Gesellschaft bis du es schaffst!", kam es vom Kapitän.

Es war eine bewegende Ansprache, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich die Geschehnisse einfach so hinter mir lassen kann.
"So, Jungs räumt zusammen!", sprach der Trainer nach einer Weile.
Die Clubmitglieder machten sich daran die Turnhalle aufzuräumen, das Netz abzubauen und die Bälle einzusammeln. Danach gingen die Jungs in die Umkleidekabine, um sich ihre Schuluniformen anzuziehen. Ich lief langsam ins Schulgebäude und wurde von einigen Mitschülern komisch angestarrt, nur weil ich meine Uniform nicht anhatte. Aber es war mir egal, ich ignorierte die Blicke so gut es ging. Ich kramte mein Handy aus der Schultasche und schrieb meinem besten Freund an. Ich wollte ihn um Rat fragen, ob ich das Angebot annehmen sollte oder nicht. Er müsste ja jetzt auch mit seinem Morgentraining fertig sein. Und ich hatte Recht, wenige Augenblicke später schrieb er schon zurück. Doch seine Antwort brachte mir nicht die gewünschte Erkenntnis. Was soll ich mit "Tu, was du für richtig hältst" anfangen? Klar könnte ich mir jetzt ewig den Kopf darüber zerbrechen. Die Vor- und Nachteile abwägen und mich dann entscheiden, oder ich höre einfach auf mein Bauchgefühl. Und dieses sagt mir....

Tja, wie wird sie sich entscheiden? Ich hoffe ihr fandet das Kapitel nicht langweilig. Ihr könnt mir ruhig Vorschläge für das weitere Geschehen schreiben, ich versuche diese dann in die Story einzubauen. Dann man liest sich ^^

Volleyball war ihr Leben, doch jetzt nicht mehr //Wingaward2019\\Where stories live. Discover now