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Ich sehe nur Friedenswächter, die mich von der Bühne ins Haus des Bürgermeisters bringen. Dort sind die Räume zum Verabschieden. Aber ich muss mich nicht verabschieden. Ich habe Niemanden mehr. Ich bin Vollwaise und lebe alleine in dem ehemaligen Haus meiner Eltern. Eigentlich sollte ich in ein Waisenhaus kommen, aber bei mir machten sie eine Ausnahme. Dafür muss ich mein Geld alleine verdienen und werde hin und wieder zu Dienstleistung verdonnert. Ist aber wahrscheinlich besser, demnach was man alles von unserem Waisenhaus so hört. Und das ein oder andere Mal konnte ich interessante Gespräche verfolgen, die mich nicht selten in Schwierigkeiten gebracht haben.

Als ich den Raum betrete, hält mein Atem an und ich starrte die blauen Augen an, die ich so lange nicht mehr gesehen habe. "Miss Blue! Bitte!" Er deutet auf einen Stuhl gegenüber seinem." Womit habe ich die Ehre verdient, sie jetzt zu treffen?" "Miss Blue... Machen sie sich nichts vor! Ich bin hier um ihnen etwas zu sagen. Wenn ich ehrlich bin habe ich in Sie das meiste Vertrauen aller Tribute. Und deshalb wollte ich mich persönlich bei Ihnen bedanken, für die Tätigkeiten die sie vollbrachten. Viel Glück und fröhliche Hungerspiele!" Das könnte definitiv nicht das einzige sein, weshalb er mich besucht. Doch da kamen schon wieder Friedenswächter, die mich aus dem Haus scheuchten. Sie haben mir eine metallene Dose mit Limonade gegeben und mir gesagt ich solle warten. Keine Ahnung weshalb die Dose.

Ein großer, schwarzer Van hält an und der Chauffeur fordert mich auf einzusteigen. Der Vorderbereich ist mit einer schwarzen Trennwand vom Hinteren abgesperrt. Ein großer, junger Mann zu meiner rechten fängt an meinen Oberschenkel zu streicheln und ich verstehe. Erst möchte ich schreien, aber ich weiß dass es keine gute Idee ist. "Wenn du es zulassen würdest, hätten wir beide etwas davon!" Er legt mich auf den Sitz und fängt an seine Hose auf zumachen. Eine Tränen tropft mitten auf die teuren Ledersitze und der Mann sagt mit einer verstellen Stimme: "Du musst doch nicht weinen! Außerdem ist das erstklassiges Leder und ich gedenke nicht, es mir durch eine kleine Hure wie dir kaputtmachen zu lassen!" Seine Hand verursacht ein lautes Geräusch auf meiner Wange. Ich versuche alles über mich ergehen zu lassen. Um mich abzulenken denke ich darüber nach wo ich meine Trinkdose gelassen habe. Und dann merke ich dass sie die ganze Zeit über in meiner rechten Hand war. Komplett zerdrückt. Trotzdem werde ich sie mitnehmen. Als Beweis für mich selbst. Als Beweis dafür, dass man dem Kapitol nicht trauen kann.

Ich ziehe mein Höschen gerade und steige aus.Als ich um den Wagen gehe, merke ich, dass dort ein anderes Auto steht. Es muss wohl das sein, mit dem wir zu dem Zug gebraucht werden, der ins Kapitol führt. "Das war toll. Können wir ja mal wiederholen." Der Mann lächelt mich aus dem Fenster an. 

Ich spiele mit dem Gedanken das Fahrzeug mit meinen Tritten zu verschönern, ein Friedenswächter jedoch hält mich davon ab. Er nimmt mir die Dose aus der Hand und gibt mir eine neue die keine einzige Beule nachweist. Ich weiß nicht einmal wieso ich die ganze Zeit Dosen in die Hand geschoben bekomme. Aber mich Soll es nicht stören Immerhin ist es ja "schick". Und sollte ich tatsächlich lebend aus der Arena kommen, werden es alle Leute im Kapitol tragen. In meinen Gedanken mache ich die Stimme von Sweet Glitter nach. 

Ein Friedenswächter hält die rechte Tür des Autos auf, ein anderer schiebt mich hinein. Ich sitze ziemlich nah neben Finnick. Finnick Odair. Das erste mal in meinem Leben sehe ich ihn real. In Echt ist er viel hübscher als auf den Videos und Fotos von Capitol Tv- falls das überhaupt möglich ist.

Meine Gedanken werden von der quietschigen Stimme Sweet's unterbrochen. "...macht?" "Wie bitte??" erst jetzt merke ich wie jeder in diesem Wagen mich anschaut. "Ich habe gefragt was du so lange gemacht hast." Und schon wieder hätte ich mich selbst dafür töten können. Eine Träne rollt mein Gesicht hinab. "Ich hatte noch etwas mit Snow zu besprechen.." 

"Ja ich weiß Snow ist eine wundervolle Person mit der man schon mal ein paar Stündchen..." Wundervolle Person... dass ich nicht lache! Er zwingt mich zur Prostitution. Wirklich SEHR wundervoll. Finnicks Stimme geht zwar in dem Geplauder von Sweet unter, jedoch höre ich ihn sehr deutlich. "Tut mir Leid, dass du dich nur so kurz verabschieden durftest." Ich schüttle leicht meinen Kopf und drehe mich in Richtung Fenster. Sein wunderhübsches Gesicht spiegelt sich in der Scheibe. 

Als ich mich zu ihm drehen will, höre ich Getuschel von Sweet. Sie redet über mich. Jedoch habe ich keine Ahnung, mit wem sie redet. Und dann fängt sie an lauter zu werden. Sie hat das Thema gewechselt, ich höre ihr aber trotzdem nicht zu.

Die Fahrt ist vorüber und ein Friedenswächter hält mir die Tür auf. Vor dem Zug werden wir nach Ausweisen gefragt. Sweet gibt sie ihm und wir werden hinein gelassen. Die Dose, die ich in der Hand hatte ist schon wieder völlig zerstört. Vielleicht hat mich Finnick deshalb so angestarrt. Ich glaube, dass ich nicht wissen will, was er von mir denkt...


Aber ich bin erst 13... (Hunger Games ff)Where stories live. Discover now